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Quarks Daily Spezial
KIs übersetzen alles – müssen wir noch Sprachen lernen?
Mithilfe von künstlicher Intelligenz können wir Fremdsprachen übersetzen, ohne sie selbst gelernt zu haben. Wozu also noch Vokabeln pauken?
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So übersetzt die KI aus einer Fremdsprache
Übersetzungstools, die künstliche Intelligenz nutzen, benötigen viele Daten. Dafür wird ein künstliches neuronales Netz mit Milliarden von übersetzten Sätzen in zwei Sprachen gefüttert. Nach einer Weile kann die KI so Verbindungen zwischen den beiden Sprachen herstellen. Dabei erlernt sie Muster, die es ermöglichen, Übersetzungen vorherzusagen. Wird aus der gesprochenen Sprache übersetzt, muss diese von der KI zunächst in Text umgewandelt werden. Der übersetzte Text wird dann von manchen Anwendungen wieder hörbar gemacht.
KI-Übersetzungen entwickeln sich sehr schnell weiter und werden momentan immer akkurater. Trotzdem macht die künstliche Intelligenz auch noch Fehler. Sie merkt nicht automatisch, dass sie etwas falsch verstanden hat. Und sie hat nur die Daten als Grundlage, die sie zuvor zur Verfügung gestellt bekommen hat.
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Diese Probleme gibt es noch
Je kleiner die Datenmenge ist, die es in einer Sprache gibt, desto fehleranfälliger ist auch die KI-Übersetzung. Sehr viele kleine Sprachen und Dialekte können deshalb häufig gar nicht oder nur schlecht mithilfe von künstlicher Intelligenz übersetzt werden. Je nach Datenlage können KI-Übersetzungen auch stereotyp oder diskriminierend formuliert sein.
Im Gegensatz zu einem Menschen, der eine erlernte Fremdsprache spricht, weiß die künstliche Intelligenz nicht unbedingt, in welcher Beziehung zwei Menschen stehen oder in welcher Situation sie sich befinden. Dieser fehlende Kontext macht es unter anderem schwer, Humor oder Sarkasmus zu übersetzen. Aber auch in medizinischen Notfallsituationen, in denen Menschen häufig nicht in vollständigen Sätzen sprechen, sind KI-Übersetzungen heute noch nicht unbedingt verlässlich.
Deshalb lohnt es sich, Sprachen zu lernen
Trotz dieser Schwächen werden uns KI-Übersetzungen in Zukunft wahrscheinlich immer stärker im Alltag unterstützen und begleiten. Überprüfen, ob alles richtig übersetzt wurde, kann aber nur derjenige, der selbst die Sprache spricht. Sprachen zu lernen kann besonders im Erwachsenenalter anstrengend und zeitaufwendig sein. Aber neben dem reinen Kommunikationsaspekt gibt es noch weitere Aspekte, warum sich das Sprachenlernen lohnt. Es verbessert unsere Gehirnleistung und ermöglicht es uns, neue Kulturen kennenzulernen. Eine neue Sprache zu lernen, um jemand anderen verstehen zu können, kann außerdem eine riesige Wertschätzung für die andere Person sein. Und manchmal macht das Sprachenlernen ja auch sogar Spaß.
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Als Übersetzerin mache ich die Erfahrung, dass MT (Machine Translation), zumindest für Englisch->Deutsch, wieder schlechter wird. Eine Zeitlang gab es wirklich gute KI-Übersetzungen, aber inzwischen ist die Datenmenge anscheinend zu groß, sodass KI nicht mehr entscheiden kann, welche Übersetzung nun die Richtige ist. Darüber gibt es auch schon erste Studien.