Phubbing – ist das Smartphone ein Beziehungskiller? - Quarks Daily Spezial

Phubbing – wenn das Handy die Hauptrolle spielt

Die meisten von uns sind so gut wie gar nicht mehr ohne Handy unterwegs. Deshalb ist das Smartphone, beziehungsweise wann und wie lange wir davorsitzen, auch in Partnerschaften oder im Freundeskreis ein Thema.

Wenn das Handy immer dabei ist, kann das zu Konflikten führen. Die Wissenschaft hat deshalb einen Namen dafür: Phubbing. So heißt es, wenn sich jemand zurückgesetzt fühlt, weil das Gegenüber ständig mit dem Smartphone beschäftigt ist. Das Wort setzt sich zusammen aus Phone und Snubbing, was soviel heißt wie brüskieren oder abblitzen lassen, indem man aufs Smartphone schaut.

Wie fühlt es sich an, gephubbt zu werden?

Die Betroffenen leiden, weil sie sich nicht gewertschätzt, nicht respektiert und zurückgesetzt fühlen. Auch Eifersucht und Misstrauen spielen eine Rolle. Viele werden traurig, weil sie gekränkt sind. Das kann bis zu depressiven Verstimmungen gehen. Andere sind eher aggressiv und wütend.

Studien zeigen, dass mehr gestritten wird oder Partner:innen sich zurückziehen. Darunter leidet auch die Kommunikation. Der Mangel an Nähe und Intimität hat Folgen. In einigen Studien hat sich gezeigt, dass Paare, die phubben, ein schlechteres Sexleben haben.

Studienlage nicht eindeutig

Es könnte aber auch sein, dass es andersherum ist: Das heißt, weil es in der Partnerschaft nicht mehr gut läuft, wird das Handy immer wichtiger. In beiden Fällen kann es helfen, wenn man darüber spricht. Denn auch wenn das Smartphone allein kein Beziehungskiller ist, dass es Einfluss auf unser Miteinander hat, ist belegt.

Was sonst noch helfen kann

Psycholog:innen raten dazu, Regeln aufzustellen. Es kann sinnvoll sein, handyfreie Zeiten und Zonen zu verabreden. Oder man macht ein Codewort aus, wenn es mal wieder zu viel wird. Es gibt aber keine Patentlösung. Denn letztendlich muss jedes Paar für sich ausprobieren, was funktioniert. Sicher ist: Das Handy verändert unsere Beziehungen. Aber wir müssen lernen, damit umzugehen. Eine Welt ohne Smartphone wird es nicht mehr geben.