Quarks Science Cops: Der Fall Orthomol

Doch Anhänger:innen der sogenannten "orthomolekularen Medizin" sagen: Vitamine nützen unserer Gesundheit weit mehr, als nur Mangelerkrankungen vorzubeugen. Nehmen wir sie in sehr hohen Dosen ein, hilft uns das bei Erkältungen, COVID-19, Krebs oder sogar schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie. Das ruft die Ermittlungen der Science Cops auf den Plan.

Hochdosierte Vitamine als Geschäftsmodell

Die orthomolekulare Medizin begründet ihre Integrität auch darauf, dass ein preisgekrönter Wissenschaftler sie erfand: Linus Pauling. Der amerikanische Chemiker räumte 1954 nicht nur den Nobelpreis in Chemie ab, sondern bekam einige Jahre später auch noch den Friedensnobelpreis verliehen.

Die Theorien, die der orthomolekularen Medizin zugrunde liegen, sind wenig plausibel. Und in großen Studien zeigen hochdosierte Vitamine kaum gesundheitliche Vorteile, teils aber Risiken. Trotzdem schwärmen nach wie vor viele Heilpraktiker:innen von der orthomolekularen Medizin.

Auch die Firma Orthomol beruft sich auf die orthomolekulare Medizin und verdient jährlich 150 Millionen Euro mit dem Vitamin-Geschäft. Orthomol bietet verschiedene Vitamin- und Mineralstoff-Kombinationen an, die die Gesundheit unterstützen und in "besonderen Lebenssituationen" helfen sollen. Die Produkte von Orthomol bekommt man ausschließlich in der Apotheke. Doch was haben diese Multivitaminpräparate wirklich mit der orthomolekularen Medizin von Linus Pauling zu tun? Und ist es sinnvoll, solche Präparate einzunehmen? Oder einfach nur teuer und überflüssig?