Quarks Science Cops: Hilft Gurgeln gegen Corona? Der Fall Zastrow

Den Ratschlag gibt es schon länger, aktuell bekommt er wieder besonders viel Aufmerksamkeit: Gurgeln mit Mundspülungen aus dem Drogeriemarkt soll Corona vorbeugen. Die Idee: Die Spülungen, die zum Beispiel Ätherische Öle oder im medizinischen Bereich auch das Desinfektionsmittel Povidon-Iod oder Wasserstoffperoxid enthalten, töten die Viren im Rachenraum ab. So sollen sie die Viruslast im Rachen reduzieren und damit auch das Risiko, dass die infizierte Person andere über Tröpfchen und Aerosole ansteckt.

Erste Labor-Studien zeigen: Viele Gurgel-Lösungen können das Coronavirus tatsächlich sehr wirksam inaktivieren. Allerdings wurden diese Studien nur im Labor durchgeführt. Studien, die das Gurgeln allgemein beim Menschen untersucht haben, liefern zum Teil widersprüchliche Ergebnisse. Und belastbare Forschungsarbeiten zum Gurgeln bei Corona-Patienten fehlen völlig. Hier gibt es nur erste Hinweise, dass die Viruslast schneller sinken könnte. Welche Auswirkung das auf den Verlauf der Krankheit hat, ist aber unklar.

Zastrow: Gurgeln macht Lockdown überflüssig

Dennoch behauptet der bekannte Hygiene-Arzt Klaus-Dieter Zastrow in einem Interview mit Antenne Thüringen: "Wenn sich die Bevölkerung jeden dritten Tag einer Mundspülung unterzieht, dann ist es vorbei. Dann gibt es keine Neuerkrankungen."

Zudem hätte es laut Zastrow nie einen Lockdown gebraucht, wenn die Politik das regelmäßige Gurgeln von Anfang an empfohlen hätte. Diese These hat der Mediziner auch in anderen Interviews wiederholt. Belege dafür liefert er aber nicht.

Könnte häufiges Gurgeln tatsächlich helfen, die Zahl der Corona-Infektionen schnell zu senken? Ignorieren Gesundheit-Politiker diese Option im Kampf gegen die Pandemie? Und wurde Antenne Thüringen tatsächlich aufgefordert, die Informationen übers Gurgeln nicht weiter zu verbreiten, wie Kettenbriefe bei WhatsApp und Facebook behaupten?

Die Antworten in diesem spannenden Fall gibt's in der aktuellen Folge der Quarks Science Cops.