Brandgefahr Holzhaus

Wenn ein Wohnhaus brennt, nähren sich die Flammen vor allem am Mobiliar. "Ein dicker Holzbalken entfacht nicht so schnell“, erklärt Prof. Thomas Uibel, Professor für Holzbau und Grundlagen konstruktiver Ingenieurbau an der FH Aachen. Gebäude aus Holz seien so gebaut, dass Bewohner;innen genug Zeit haben, um das Haus im Brandfall sicher zu verlassen.
"Die Tragfähigkeit der Holzbauteile ist je nach Gebäude für 30 bis 90 Minuten gewährleistet. Es kann sogar passieren, dass Holzbalken bei einem Brand länger halten als Stahlträger“, sagt Prof. Uibel. Er gehört zu den klaren Befürworter:innen von Holz als Baustoff, weil der nachwachsende Rohstoff CO2 speichert und leicht zu verbauen ist.

Der große Vorteil von Holzkonstruktionen liegt darin, dass man die Tragfähigkeit im Brandfall berechnen kann. Je nach Holzart brennt die Oberfläche eines Balkens pro Minute zwischen 0,6 und 0,8 Millimeter ab. "Holz trägt zwar zur Brandausbreitung bei. Dafür hat ungeschützter Stahl einen geringen Feuerwiderstand, versagt unter Last bei Erwärmung sehr schnell“, sagt Prof. Jochen Zehfuß, Professor am Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der Technischen Universität Braunschweig. Ein Grund, weshalb Feuerwehrleute beim Betreten von Gebäuden mit Stahlkonstruktionen bei einem Brand zurückhaltender sind als bei Holzhäusern. "Es ist einfach entspannter, weil man die Einsturzgefahr einschätzen kann. Wir hören ein Knistern, wenn die Balken einstürzen. Bei Stahl bekommt man es nicht mit, wenn sie durch die Hitze versagen“, sagt Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes.