Darum müssen wir uns an zerstörerische Waldbrände gewöhnen

Mit extremen Hitzewellen, langen Dürreperioden und unglaublich hohen Temperaturen ist das Jahr 2018 ein echtes Paradebeispiel, um die Auswirkungen des Klimawandels zu veranschaulichen. Schon 2017 haben Potsdamer Klimaforscher nachgewiesen, dass Extremereignisse durch den Klimawandel weiter zunehmen. "Dabei können Trockenheit und Hitze länger andauern als gewöhnlich oder häufiger auftreten", erklärt Klimaforscherin Dr. Thonicke.

In Kalifornien sind 14 der 20 größten verzeichneten Waldbrände in den letzten 15 Jahren aufgetreten. Gleichzeitig wurden mehrere der heißesten und trockensten Jahre der USA von der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) registriert.

Die Waldbrandgefahr hängt eng mit der Temperatur und der Trockenheit der Landschaft zusammen. "Die Wälder sind durch extreme Dürren zusätzlich gestresst, sterben in manchen Regionen großflächig ab und sind dadurch leicht brennbar", sagt Dr. Thonicke. Je heißer die Temperatur, desto länger dauert die Feuersaison und desto schlimmer sind ihre Auswirkungen, wie Wissenschaftler der University of California 2006 nachweisen konnten. Im Jahr 2016 zeigten Forscher in einer Studie, dass der Klimawandel seit den 1970er Jahren mehr als die Hälfte der dokumentierten Dürreerhöhungen verursacht und sich die Waldbrandfläche seit 1984 verdoppelt hat.

Brandschutz muss neu gedacht werden. Auch in Ländern, die in der Vergangenheit gar keine Probleme mit Feuern hatten. Etwa im Norden der USA, aber auch in Europa. "In Schweden und Nordostdeutschland traten Waldbrände in bislang weitgehend unbekanntem Umfang auf. Wir sehen, dass Waldbrände häufiger und intensiver werden - auch in den Regionen, wo sie bislang nur eine kleinere Rolle im Ökosystem spielten", erklärt Dr. Kirsten Thonicke vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung.

Wie stark die Auswirkungen der Waldbrände in Zukunft sein werden, können Forscher derzeit nur vermuten. Klar ist aber: Sie werden häufiger und schlimmer als bisher.