Das passiert, wenn wir alle innerdeutschen Flüge abschaffen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2017 auf innerdeutschen Strecken knapp 24 Millionen Passagier:innen auf 299.242 Flügen unterwegs. Die Menge an Abgasen, die auf einem Flug entstehen, misst das UBA in Gramm pro Personenkilometer. Personenkilometer bedeutet: Die Zahl der Reisenden multipliziert mit der Zahl der gereisten Kilometer. 2017 haben es alle Reisenden, die innerhalb Deutschlands geflogen sind, auf rund 10,4 Milliarden Personenkilometer gebracht.

Konkret: sieben Prozent der Emissionen aus dem Flugverkehr

Aus Berechnungen des UBA geht hervor, dass auf einem Flug 201 Gramm Treibhausgase (CO2, CH4, N2O) pro Personenkilometer entstehen. Diese Zahl ist ein Durchschnittswert, errechnet aus allen Flügen weltweit in 2017, national und international, Kurz- und Langstrecke. Betrachtet man nur innerdeutsche Flüge, ist die Menge höher: 245,5 Gramm pro Personenkilometer waren es in 2017.

Daraus ergibt sich: Auf innerdeutschen Flügen entstehen 2,5 Millionen Tonnen Treibhausgase im Jahr. Das sind sieben Prozent der Treibhausgase, die durch den gesamten Flugverkehr von Deutschland aus entstehen. Zum Vergleich: Wenn jede:r Deutsche einmal pro Woche auf Fleisch verzichten würde, ließen sich laut WWF neun Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr einsparen.

Das Geldargument ist unbestritten – und hier ist eigentlich die Politik gefragt. Denn Umweltschützer:innen fordern schon seit Jahren eine Kerosinsteuer, ähnlich wie die Mineralölsteuer für Autos. Damit würden Flugreisen nach EU-Richtlinien besteuert und automatisch teurer.

Das Zeitargument zieht dagegen in der Regel nicht, denn rechnet man die Abfertigung am Flughafen ein und die Fahrt dorthin, dauert Zugfahren kaum länger.

Wenn gar kein Weg am Flug vorbeiführt, kann man die eigene Bilanz verbessern, indem man in Projekte investiert, die das Klima schützen. Fluglinien bieten etwa Klimakompensationen an, die man hinzubuchen kann und die solchen Projekten zugutekommen. Wer so beispielsweise den Bau von Solaranlagen finanziell unterstützt, hilft mit, Emissionen an anderer Stelle einzusparen – als "Ausgleich" für die Flugreise.

Diese Kompensation ist aber auch umstritten. Denn sie suggeriert, sich ein reines Gewissen erkaufen zu können, ohne etwas am eigenen umweltschädlichen Lebensstil zu ändern. Aber: Wir müssen massiv Emissionen einsparen, statt sie nur auszugleichen. Kompensationen sollten also nur eine Ausnahme sein, etwa wenn sich eine Flugreise nicht vermeiden lässt.