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Robotorautos
FAQ: Was können autonome Autos?
Weltweit arbeiten Hersteller an Autos, die ohne Fahrer fahren können. Was können solche Fahrzeuge und wie sicher sind sie? Alle Fragen und Antworten.
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Inhalt
- Was bedeutet "autonomes" Fahren eigentlich?
- Welche Vorteile sollen Roboterautos bieten?
- Wie selbstständig fahren die Autos wirklich?
- Welche Systeme für autonomes Fahren gibt es für Autos schon jetzt?
- Wie sicher sind autonome Fahrzeuge?
- Wann werden autonome Fahrzeuge Alltag?
- Wo werden wir zuerst autonom fahren können?
- Wer haftet bei einem Unfall von Roboterautos?
- Wer entscheidet, wie sich ein autonomes Auto in Unfallsituationen verhalten soll?
- Was bedeutet "autonomes" Fahren eigentlich?
- Welche Vorteile sollen Roboterautos bieten?
- Wie selbstständig fahren die Autos wirklich?
- Welche Systeme für autonomes Fahren gibt es für Autos schon jetzt?
- Wie sicher sind autonome Fahrzeuge?
- Wann werden autonome Fahrzeuge Alltag?
- Wo werden wir zuerst autonom fahren können?
- Wer haftet bei einem Unfall von Roboterautos?
- Wer entscheidet, wie sich ein autonomes Auto in Unfallsituationen verhalten soll?
Artikel Abschnitt:
Artikel Abschnitt: Was bedeutet autonomes Fahren eigentlich?
Was bedeutet autonomes Fahren eigentlich?
Die Passagiere müssen nicht, oder nur nach Aufforderung, ins Fahrgeschehen eingreifen. Doch autonomes Fahren ist nicht gleich autonomes Fahren. Es gibt fünf verschiedene Stufen beim autonomen Fahren.
Artikel Abschnitt: Welche Vorteile können Roboterautos bieten?
Welche Vorteile können Roboterautos bieten?
Nach Angaben der Studie „Mobilität in Deutschland“ des Bundesverkehrsministeriums werden derzeit 57 Prozent aller Wege und 75 Prozent aller Personenkilometer mit dem Auto zurückgelegt. Auch wenn in neuen Verkehrskonzepten ÖPNV und Fahrrad eine wichtigere Rolle spielen werden, werden Autos auch in Zukunft den Verkehr wesentlich mitprägen.
Im immer dichteren Straßenverkehr sollen Roboterautos außerdem Unfälle verringern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2017 88 Prozent der Unfälle auf Fehlverhalten der Fahrzeugführer zurückzuführen, drei Prozent auf das von Fußgängern. Die häufigste Unfallursache ist also menschliches Versagen – und nicht technisches.
Schon heute ist in den meisten Autos Technik verbaut, die Unfälle reduzieren soll: So verhindert das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) das Schleudern von Autos. Ein Notbremsassistent, der automatisch vor einem Aufprall eine Notbremsung einleitet, reduziert Auffahrunfälle.
Miteinander vernetzte Autos könnten zudem schneller unterwegs sein, da sie sich Informationen teilen und vor Unfällen, schlechtem Wetter oder Stau warnen (das ist die sogenannte Car-to-car-Kommunikation) und die jeweiligen Fahrzeuge automatisch umleiten.
Fahren die Autos autonom, lassen sie sich zu Kolonnen verbinden und fahren effizienter. Teilen sich Personen ein Fahrzeug, reduziert sich dessen Standzeit. Denn das autonome Auto kann dann selbständig zum nächsten Passagier fahren, ist also mehr im Einsatz. Im Schnitt fährt ein konventionelles Auto pro Tag nur 45 Minuten, also nur drei Prozent eines Tages. Anders ausgedrückt: Ein Auto in Deutschland steht sich im Durchschnitt mehr als 23 Stunden am Tag die Reifen platt.
Artikel Abschnitt: Wie autonom fahren die Autos wirklich?
Wie autonom fahren die Autos wirklich?
- Danach kontrolliert der Fahrer bei Level 0 das Fahrzeug vollständig. Kein Assistenzsystem hilft ihm dabei.
- Bei Level 1 unterstützen Assistenzsysteme wie Abstandsregelung (aktiver Tempomat) oder Spurwechselwarner den Fahrer. Die meisten modernen Kompakt- und Kleinwagen besitzen diese Assistenten bereits.
- In Level 2 helfen Assistenzsysteme beim Einparken, der Spurführung oder beim Lenken bei bestimmten Geschwindigkeiten, meist auf Landstraßen und Autobahnen. Der Fahrer überwacht also weiter die Fahrumgebung.
- Beim hochautomatisierten Fahren in Level 3 steuert sich das Auto selbst, der Fahrer kann sich dann für einige Zeit vom eigentlichen Fahren abwenden. Er muss aber jederzeit in der Lage sein, wieder eingreifen zu können. Das ist also nur bedingt autonomes Fahren.
- Level 4, oder auch hochautomatisiertes Fahren, bedeutet, dass ein Computersystem das Auto komplett steuert, ohne Zutun des Fahrers. Der greift nur noch ein, wenn das System ausfällt. Lenkrad, Pedale oder Joystick müssen noch im Fahrzeug vorhanden sein.
- Bei Level-5-Fahrzeugen übernimmt das Auto vollständig die Kontrolle, das System steuert sich selbst, fährt also vollautonom. Lenkrad und Pedale benötigt das Fahrzeug nicht, ebenso keinen Fahrer. Jeder Insasse wird zum Passagier.
Artikel Abschnitt: Welche Systeme für autonomes Fahren gibt es für Autos schon jetzt?
Welche Systeme für autonomes Fahren gibt es für Autos schon jetzt?
Autonome Kleinbusse, sogenannte People Moover, sind dagegen bereits im Einsatz. Im niederbayerischen Kurort Bad Birnbach bringt ein Kleinbus Gäste vom Bahnhof ins Zentrum, Betreiber ist die Deutsche Bahn.

Bis zu sechs Personen fahren im Bus mit bis zu 15 km/h durch den Ort. In der Stadt Monheim in NRW sollen noch in diesem Jahr (2019) autonome Busse eingesetzt werden, die von der Altstadt zum Busbahnhof bis zu zwölf Passagiere je Fahrzeug transportieren. Die Fahrzeuge werden jedoch von einem Busfahrer begleitet, der notfalls während der Fahrt eingreifen kann.
Artikel Abschnitt: Wie sicher sind autonome Fahrzeuge?
Wie sicher sind autonome Fahrzeuge?
Da es bisher keine autonom fahrenden Serienautos gibt, kann man nicht sagen, wie sicher die Autos in allen Situationen fahren würden. Die derzeitigen im Betrieb befindlichen Roboterautos sind nur Versuchsfahrzeuge und dürfen bisher nur unter anderem in wenigen Ländern wie den USA, Deutschland oder China auf ausgewählten Strecken und in ganz bestimmten Gebieten fahren. Hinter dem Lenkrad sitzt meist ein Sicherheitsfahrer, der zur Not eingreifen kann.
Artikel Abschnitt: Wann werden autonome Fahrzeuge Alltag?
Wann werden autonome Fahrzeuge Alltag?
Autonome Fahrzeuge gibt es längst. In Deutschland fährt in Bad Birnbach ein autonomer Shuttlebus zwischen Bahnhof und Zentrum, viele Großflughäfen setzen auf selbstfahrende Züge zwischen den Terminals. Fahrzeuge der oberen Mittelklasse wie die Mercedes E-Klasse, Modelle von Tesla oder der BMW 5er beherrschen bereits Level 2, haben also diverse Assistenzsysteme.
In Deutschland testen unter anderem Audi, BMW und Mercedes auf verschiedenen Strecken (unter anderem auf der A9) ihre autonomen Fahrzeuge. Der aktuelle Audi A8 kann nach Level 3 fahren, wenn er dürfte. Die nächste S-Klasse von Mercedes, die 2020 auf den Markt kommt, wird ebenso autonom in Level 3 fahren können.
Ein paar Hersteller experimentieren mit Level-4-Autos in einigen sonnigen Staaten in den USA, in Deutschland noch nicht. Derzeitige Versuchsfahrzeuge sammeln in Kalifornien oder Arizona Kilometer und Erfahrungen. Ebenso in den USA testet die Google-Tochter Waymo autonome Fahrzeuge, als erster Anbieter sogar als Roboter-Taxi in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona:

Mercedes bietet einen ähnlichen Dienst rund um San Jose derzeit nur für seine Mitarbeiter an. Ein Sicherheitsfahrer sitzt aber in beiden Fällen hinter dem Lenkrad. Zum einen, um die Passagiere zu beruhigen, zum anderen, um einen schweren Unfall zu vermeiden. Das passierte vor einigen Monaten: Ein Roboterauto von Uber erfasste eine Fußgängerin tödlich.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet mit den ersten autonomen Autos mit Level 3 auf deutschen Autobahnen für 2020, in der Stadt etwa zehn Jahre später.
Artikel Abschnitt: Wo werden wir zuerst autonom fahren können?
Wo werden wir zuerst autonom fahren können?
Aber auch auf abgesperrten Bereichen wie einem Flughafen oder Uni-Campus könnten Shuttle-Fahrzeuge auf einer vorher festgelegten Strecke autonom fahren, ähnlich wie dem People-Moover in Bad Birnbach.
Bis Ende dieser Dekade gehen Automobilhersteller davon aus, dass sie hochautomatisiert, also in Level 3, auf Autobahnen unterwegs sein können. Das fahren wird dann in etwa so aussehen:

Selber steuern muss man nicht mehr, aber trotzdem jeder Zeit bereit sein, einzugreifen. Einige Hersteller bieten die Technik in ihren Oberklasse-Fahrzeugen bereits an. Allerdings ist bisher nicht vom Gesetzgeber definiert, welche „fahrfremden Tätigkeiten“ der Pilot während des Fahrens übernehmen darf. Während der Fahrt muss der Pilot von einer Kamera überwacht werden, dass er beispielsweise nicht schläft. Denn in einer Notsituation muss er wieder die Führung des Fahrzeugs übernehmen. Auch der Geschwindigkeitsbereich ist vom Gesetzgeber noch nicht festgelegt, wahrscheinlich wird es ein Tempolimit von 120 km/h geben.
Artikel Abschnitt: Wer haftet bei einem Unfall von Roboterfahrzeugen?
Wer haftet bei einem Unfall von Roboterfahrzeugen?
Die meisten Hersteller übernehmen für ihre Assistenzsysteme zur Entlastung des Fahrers keine Haftung. Außerdem kann es sein, dass das Auto in brenzligen Situationen die Kontrolle wieder an den Fahrer übergibt. Autofahrer sollten deshalb das Handbuch ihres Fahrzeugs aufmerksam lesen, um zu wissen, was sie während einer autonomen Fahrt machen dürfen und wie das Auto sie auf eine Gefahr hinweist.
Der Mensch hinter dem Lenkrad bleibt in den nächsten Jahren weiterhin der Fahrzeugführer und ist auch für das Fahrzeug verantwortlich, wenn er die automatische Fahrzeugsteuerung aktiviert hat (§1a StVG). Nach §1b des Straßenverkehrsgesetz (StVG) darf sich der Pilot während der Fahrt „mittels hoch- oder vollautomatisierter Fahrfunktionen gemäß vom Verkehrsgeschehen und der Fahrzeugsteuerung abwenden; dabei muss er derart wahrnehmungsbereit bleiben, dass er seiner Pflicht nach Absatz 2 jederzeit nachkommen kann.“ Heißt: Wenn das System ihn dazu auffordert, muss der Fahrer wieder eingreifen.
Bei vollautonomen Autos muss außerdem ein Fahrmodusspeicher integriert werden (§ 63a StVG), um nach einem Unfall die Fahrdaten auslesen und bewerten zu können. Bei Fahrzeugen mit Level 5, bei dem der Passagier nicht mehr die Möglichkeit hat, einzugreifen, müsste der Hersteller haften. Aber so weit gehen die Gesetze bisher noch nicht.
Bei Unfällen, ganz gleich ob mit Fahrer oder im automatisierten Betrieb, begleicht zunächst weiterhin die Kfz-Versicherung den Schaden des Geschädigten.
Artikel Abschnitt: Wer entscheidet, wie sich ein autonomes Auto in Unfallsituationen verhalten soll?
Wer entscheidet, wie sich ein autonomes Auto in Unfallsituationen verhalten soll?
Die Ethik-Kommission Automatisiertes und Vernetztes Fahren des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat Leitlinien zur Zulassung von automatisierten Fahrzeugen erarbeitet, unter anderem zählt dazu:
- Sachschaden geht vor Personenschaden. In Gefahrensituationen hat der Schutz menschlichen Lebens immer höchste Priorität.
- Bei unausweichlichen Unfallsituationen ist jede Qualifizierung von Menschen nach persönlichen Merkmalen (Alter, Geschlecht, körperliche oder geistige Konstitution) unzulässig.
- In jeder Fahrsituation muss klar geregelt und erkennbar sein, wer für die Fahraufgabe zuständig ist: der Mensch oder der Computer.
- Wer fährt, muss dokumentiert und gespeichert werden (u. a. zur Klärung möglicher Haftungsfragen).
Bisher entscheidet der Fahrer, wie er in Unfallsituationen reagiert. Künftig auch. Denn die Maschine, also der Computer, ist nur so gut, wie sein geschriebenes Programm. Durch Deep Learning sollen Computerprogramme intelligenter werden, mögliche Unfälle vermeiden. Im Idealfall muss sich das autonome Auto aber nicht mehr zwischen Kind und Senior entscheiden – denn es wird rechtzeitig vor dem Unfall auf der Fahrbahn vorbereitet und kann vorher abbremsen.
Das Ziel in einer vernetzten Welt mit autonomen Fahrzeugen: null Unfälle und damit null Verletzte. Ob das wirklich zu erreichen ist, kann aber niemand vorhersagen.
Autor: Fabian Hoberg
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Hallo Quarks-Team, Ihr verwechselt leider „automatisiert“ und „autonom“. Es gibt fünf Level des automatisierten Fahrens und die 5. Stufe ist das autonome Fahren. Hierbei ist definitiv kein mneschlischer Fahrer mehr an Bord, der eingreifen kann oder muss. Und somit gibt es auch keine teil-autonom fahrende Fahrzuege, sonder teil-automatisierte Fahrzeuge. Beste… Weiterlesen »
Hi Thomas,
danke für den Hinweis. Technisch gesehen hast du da recht. Umgangssprachlich hat sich der Begriff teilautonom allerdings mittlerweile etabliert – und ganz falsch ist das Wort ja auch nicht. 🙂