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Klimaziele
Das muss passieren, damit wir das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen
Aller Klimagipfel zum Trotz – die CO2-Emissionen steigen unverändert an. Fakt ist: Damit wir die Klimaziele erreichen, muss jetzt etwas passieren. Das.
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Artikel Abschnitt: Darum geht’s:
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Politiker unterschätzen die Dringlichkeit der CO2-Reduktion
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir drüber sprechen:
Darum müssen wir drüber sprechen:
Die Gefahr besteht, dass das Klima kippt
Die Forscher haben kritische Prozesse im Klimasystem identifiziert, die bei erhöhter Erdtemperatur in Gang gesetzt werden – sogenannte Kipp-Elemente. Dazu gehören:
• #1: Die Permafrostböden in Russland tauen auf.
• #2: Die Eisschilde in Arktis und Antarktis schmilzen.
• #3: Der Regenwald schrumpft.
• #4: Methanhydrate lösen sich auf.
• #5: Die Kohlenstoffsenke des Meeres wird geringer.
"Diese Kipp-Elemente könnten sich wie eine Reihe von Dominosteinen verhalten. Wird einer von ihnen gekippt, schiebt dieses Element die Erde auf einen weiteren Kipp-Punkt zu", erklärt Johan Rockström vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Er befürchtet, dass es sehr schwierig oder sogar unmöglich sein könnte, diese Kettenreaktion aufzuhalten.
Das müsste passieren:
Damit wir es schaffen, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten, müssen wir unsere CO2-Emissionen jedes Jahr um 8,5 Prozent reduzieren, rechnet der Weltklimarat in einem Sonderbericht im November 2018 vor. "Das ist nur möglich, wenn wir sofort aus der Kohle aussteigen", bilanziert Andreas Oschlies vom GEOMAR. Und zwar weltweit.
Doch das ist noch nicht alles. In dem IPCC-Szenario müssen zusätzlich zu diesen Emissions-Einsparungen pro Jahr fünf Milliarden Tonnen CO2 aus der Luft gefiltert werden – von Bäumen. "Um das zu schaffen, brauchen wir 10 bis 20 Hektar zusätzlichen, fertigen Wald – jedes Jahr", sagt Oschlies. Das ist etwa so viel wie die Hälfte der Fläche Deutschlands. In 30 Jahren müsste demnach eine Fläche der Größe von Europa bepflanzt sein. Ein Vorsatz, der wohl ebenso unrealistisch ist, wie der sofortige weltweite Kohleausstieg.
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Das Klimaabkommen lässt Hintertüren offen
Auch das Ziel, in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts – also bis 2100 – netto null CO2-Emissionen zu erreichen, ließe noch zu viel Spielraum. "Das schließt nicht aus, dass die Temperaturen zwischenzeitlich auch mal auf drei oder vier Grad ansteigen können", sagt Oschlies. In diesem Fall könnte eines der Kipp-Elemente angestoßen werden, was die Erderwärmung nochmal massiv erhöht.
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Und jetzt?
Wir müssen CO2 technisch aus der Luft entnehmen
Blöd nur, dass die Technologien, mit denen Politiker rechnen, bis jetzt nur auf dem Papier existieren. "Bisher gibt es kein Land, was richtig daran forscht und versucht, es wirtschaftlich zu machen", bemerkt Prof. Dr. Niklas Höhne vom NewClimate Institut. Der Klimawissenschaftler hat große Zweifel, dass die technische CO2-Entnahme in naher Zukunft einen spürbaren Effekt haben kann und plädiert deshalb für drastische Emissionsreduktion.
Trotzdem hat der Weltklimarat in seinem Sonderbericht auch ein Szenario durchgespielt, bei dem die CO2-Entnahme mit eingerechnet ist.
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Das sind die Ideen:
Zum Beispiel gibt es die Methode, das Klimagas mit Maschinen aus der Luft zu saugen und dann in die Tiefen des Erdbodens zu pressen. Wenige Pilotprojekte setzen das schon um – zum Beispiel auf Island. Um jedoch einen spürbaren Effekt auf das Klima zu haben, müssten wir noch deutlich mehr solcher Werke bauen und im Erdboden weitere Lagerstätten finden. Das kostet Zeit, die wir nicht wirklich haben.
Denn: Wenn wir das 1,5-Grad-Ziel erreichen wollen, bleiben uns laut IPCC nur noch etwa 15 Jahre, bis die CO2-Entnahmetechnik im großen Stil umgesetzt werden muss. "Wenn wir in 11 Jahren 100.000 solcher Anlagen haben wollen, müssen wir heute anfangen zu bauen. Das sind dringende Hausaufgaben, die wir zu tun haben", sagt Oschlies.
Idee II: CO2 in Steinen speichern
Oschlies persönlich setzt auf ein anderes Prinzip. "Verwitternder Stein bindet CO2", erklärt der Kieler Klimaforscher. Der Clue: Hier würde das CO2 zu Gestein werden und könnte nicht mehr entweichen. Das wäre eine sichere Endlagerung. "Wenn wir zweimal im Jahr das Matterhorn zertrümmern und großflächig verstreuen, können wir damit so viel CO2 binden, wie wir ausstoßen", erklärt Oschlies.
Ein unrealistisches Beispiel, das allerdings zeigt, welche Auswirkungen diese Methode auf das Klima haben könnte. Die verwitterten Steine will er dann im Meer versenken – ein Mechanismus, wie es ihn in der Natur seit Tausenden von Jahren gibt. Chemisch ist all das gut erforscht. Nicht gut erforscht ist dagegen, wie die Ökosysteme darauf reagieren würden.
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Fazit: Entscheidungen treffen und handeln
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ZITAT „Um das zu schaffen, brauchen wir 10 bis 20 Hektar zusätzlichen, fertigen Wald – jedes Jahr“, sagt Oschlies. Das ist etwa so viel wie die Hälfte der Fläche Deutschlands. Bitte überprüfen Sie die Zahlen und / oder den angegebenen Zeitraum. Entweder ist die Fläche zu klein angegeben oder dies… Weiterlesen »
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit: CO2 in Baustoffe umwandeln und daraus Gebäude erstellen. Im Gegensatz zum „in den Boden pumpen“ gewinnen wir Wohn- oder Arbeitsraum. Und wir ersetzen den extrem schädlichen Stahlbeton. Die Zementherstellung ist für 9% des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich. Wald aufforsten ist nicht sinnvoll, denn beim nächsten… Weiterlesen »
Um das zu schaffen, brauchen wir 10 bis 20 Hektar zusätzlichen, fertigen Wald – jedes Jahr”
Ich fürchte die Größenangabe in diesem Zitat kann nicht ganz stimmen. Sind es Millionen?
CO2 in Boden einpressen. Ernstlich ein Vorschlag von Wissenschaftlern? An Inkompetenz kaum zu überbietender Vorschlag. Jeder weiss, dass aus dem Erdreich CO2 entweicht, auch aus dem Boden. Die erhöhte Ausgasung könnte aerobe Bakterien dezimieren. Will man das im Moor versenken, in Lehmböden. Immer wieder wird das CO2 entweichen wegen der… Weiterlesen »