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Hitzewellen oder Dauerregen
Seit wann das Wetter aufgezeichnet wird
Immer wieder ist vom heißesten, nassesten oder kältesten Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnung die Rede – erst recht in diesem wechselhaften Sommer. Doch was heißt das eigentlich? Ein Interview mit Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
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Andreas Friedrich: Natürlich gab es seit Jahrhunderten Aufzeichnungen über das Wetter. Forscher wie Galileo Galilei haben ja auch schon im Mittelalter die ersten Messinstrumente erfunden. Mit einem Barometer oder einem Thermometer konnte man ja dann Temperaturen messen und aufzeichnen.
Seit dem Jahr 1881 können für Deutschland Mittelwerte für die Temperatur berechnet werden. Wenn es also heißt: der heißeste August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, dann sind alle Jahre bis zum Jahr 1881 gemeint.
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Friedrich: Schon um das Jahr 1780 herum hat sich die Mannheimer Meteorologische Gesellschaft gegründet. Sie war die erste Gesellschaft, die Messungen an verschiedenen Orten und zu festgelegten Zeiten – morgens um 7 Uhr, mittags um 14 Uhr, abends um 21 Uhr – organisiert hat.
Diese Aufzeichnungen wurden zu wichtigen Grundlagen für Wetterkarten und Klimazonen. Die drei Mess-Stunden spielen in der Meteorologie noch immer eine Rolle, sie heißen Mannheimer Stunden.
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Friedrich: Unsere Klimatologen können Aussagen darüber treffen, wie sich das Wetter in Deutschland und sogar in den einzelnen Bundesländern seit dem Jahr 1881 entwickelt.
Im Mittel hat die Temperatur in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen um über ein Grad Celsius zugenommen. Damit ist der Klimawandel mit belastbaren Daten wissenschaftlich belegbar.
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Friedrich: Damals gab es noch keine Wetterdienste. Die Aufzeichnungen wurden von geistlichen Institutionen übernommen. Dort hat man sich für die Natur interessiert und solche Messungen fortgeführt. Für die weitere Entwicklung der Meteorologie war dann der Morsefunk im späten 19. Jahrhundert bedeutsam.
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Friedrich: Genau. Die Messwerte mussten nicht mehr von Postkurieren ausgetauscht werden, sondern konnten gemorst werden. Mit diesen Daten konnte man einen schnellen Eindruck davon bekommen, wie das Wetter in anderen Teilen Deutschlands oder in Europa war.
Der Staat interessierte sich langsam für Wetteraufzeichnungen, weil das Wetter in kriegerischen Auseinandersetzungen eine Rolle spielte. In diesem Zusammenhang entstanden die ersten Wetterkarten.
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Friedrich: Da wird mit ganz anderen Methoden gearbeitet. Forscher rekonstruieren die Atmosphäre, etwa durch die Analyse von Baumringen oder Fluss-Sedimenten. Möglich ist die Analyse aber auch über konservierte Luftpartikel, die im Eis – zum Beispiel in der Antarktis – eingeschlossen sind.
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Ich kenne keine Wissenschaftler, die den Klimawandel leugnen. Auch keine, die leugnen, dass seit 1871 die globale Mittel-Temperatur in D um ca 1grd sich erhöhte. Dieser Fakt belegt aber nicht, dass sich die Temperatur nicht schon vor 1871 änderte und dass die Änderungen nach 1871 ausschliesslich oder hauptsächlich durch den… Weiterlesen »
Mich würde interessieren wo und wer das Wetter in Deutschland 1881 aufgezeichnet hat.
ohhhhhhaaa
Sehr spannend und leider auch erwartbar sind die Kommentare dieses recht interessanten Beitrags mit Klimawandelleugnern gefüllt. Trotzdem: vielen dank für die gute Arbeit und bleibt dabei 🙂
Da hast du leider Recht. Wir haben nicht die Zeit auf alles einzugehen, aber versuchen dennoch, totalem Quark unseren Quarks (= Fakten-Quark) entgegen zu setzen 🙂 Danke für dein Dankeschön! ?
Ich kanns auch nicht mehr hören……“seit beginn der Wetteraufzeichnug…..“ Die paar Jahre seit 1881 sind ein FLIEGENSCHISS……und so etwas wird von hochkarätigen Forschern und Wissenschaftlern ausgeblendet. Dazu noch über ein extrem schnelles medium (internet + social media) verbreitet und schon glaubt es jeder. Eine Lüge (Meinung, Aussage, vermeintlich wissenschaftlichte Belegung)… Weiterlesen »
Wie im Artikel zu lesen ist wird das Wetter nicht ausgeblendet, sondern mittels anderer Methoden festgestellt. Ich versteh schon warum manche unbedingt eine Lüge ausfindig machen wollen: es geht ja um den eigenen Planeten und um Schuld. Da kommt es einem doch ganz gelegen, wenn irgendwer scheinbar „den Fehler“ gefunden… Weiterlesen »
97% der Wissenschaftler haben die gleiche Meinung wie ihr Auftraggeber.
Seit wann haben öffentliche Universitäten eine Meinung?
Seit sie von Geldgebern abhängt und das ist für jede Uni der Fall, öffentlich oder privat spielt keine Rolle. Entweder erhält sie Gelder von öffentlicher Stelle oder von privatwirtschaftlicher (z.B. Institutionen oder Firmen) für Forschungen. Überall, wo Menschen drin stecken, stecken Meinungen drin. Wir sind nicht objektiv, niemand.
Genauso ist es. Wetteraufzeichnungen seit 1881 einfach lächerlich die Zeit um daraus Erkenntnisse zu ziehen. Was war vor tausenden vor Jahren? Sicherlich gab es schon immer Klimawandel oder Klimawechsel.