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Bio-Eier
Die Lüge von der idyllischen Biohaltung
Bio-Eier sind oft nicht so idyllisch produziert, wie wir es uns vorstellen. Auch die Bio-Industrie ist vor allem eins: eine Industrie.
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Artikel Abschnitt: Wie sieht Bio-Haltung wirklich aus?
Wie sieht Bio-Haltung wirklich aus?
Bio-Haltung bedeutet, dass auf einen Quadratmeter Stall vier Hühner kommen dürfen. Insgesamt dürfen in einem Stall bis zu 3000 Hühner gehalten werden. Wobei das Wort Stall hier in die falsche Richtung führt. In einem Gebäude können mehrere Ställe enthalten sein. Vorrausetzung: Die einzelnen Ställe sind mit blickdichten Wänden voneinander abgetrennt.
Um einen Teil der Illusion zu zerstören: Der durchschnittliche Bio-Betrieb in Deutschland hält ungefähr 10 000 Hühner.
Artikel Abschnitt: Das Problem des Auslaufs
Das Problem des Auslaufs
Das Huhn ist in Natur ein Waldrandbewohner – das Blätterdach bietet Schutz vor natürlichen Feinden wie etwa Raubvögeln. Die Funktion des Waldrandes übernimmt in Gefangenschaft der Stall. Die Tiere entfernen sich nur ungern weit davon.
Wissenschaftler forschen immer noch daran, wie man die Hühner dazu bewegen könnte, den ihnen zur Verfügung gestellten Platz auch zu nutzen. Als wichtig kristallisiert sich heraus, viele Versteckmöglichkeiten und Unterstände anzubieten. Diese müssen laut EG-Bio-Verordnung auch vorhanden sein – dürfen aber 150 Meter vom Stallausgang entfernt liegen. Und 150 Meter sind für ein Huhn eine sehr weite Strecke.
Wird der Auslauf genutzt, kann das Tierwohl dadurch erhöht werden: So fand eine Untersuchung der Uni Kassel, dass Hühner deutlich seltener auf ihren Artgenossen herum picken, wenn ihnen viel Auslauf zur Verfügung gestellt wird.
Artikel Abschnitt: In Biohaltung sterben mehr Hühner
In Biohaltung sterben mehr Hühner
Die Raubvögel stellen dabei die deutlich größere Gefahr da – genauso wie viele andere wilde Vögel. Denn ihr Kot kann Parasiten und Krankheiten enthalten, die sich bei den Hühnern schnell ausbreiten: Der Kot von befallenen Hühnern wird im Stall von anderen aufgepickt. Auch hier wäre es von Vorteil, wenn sich die Hühner über den gesamten Auslauf verteilen – denn dann verteilt sich auch der befallene Kot über eine weitere Fläche.
Insgesamt liegt die Ausfallquote in der Biohaltung bei bis zu 20% - und damit deutlich höher, als bei Bodenhaltung.
Artikel Abschnitt: Kann man also auf Bio-Eier verzichten?
Kann man also auf Bio-Eier verzichten?
Artikel Abschnitt: Neuer Trend: Mobilität
Neuer Trend: Mobilität
Mobilställe finden sowohl in der Bio- als auch in der Freilandhaltung immer mehr Anhänger. Auch wenn die produzierten Eier deutlich teurer sind.
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Artikel Überschrift:
Die Überschrift ist effektheischerisch: Wer „lügt“ über die Biohaltung? Von einem öffentlich-rechtlichen, gebühren-finanzierten Medium erwarte ich Sachlichkeit. Natürlich kann auch eine nachhaltige Hühnerhaltung nur ein Kompromiss aus Tierwohl und Wirtschaftlichkeit bzw. Bezahlbarkeit sein. Wer sagt darüber bewusst die Unwahrheit? Niemand aus meiner Sicht. Alles zudem für den interessierten Verbraucher* nachlesbar… Weiterlesen »
Zu welcher Erkenntnis soll der Artikel beitragen? Wenn die Ställe größer gebaut werden, um dem Huhn mehr „geschützten“ Platz zu gewähren, sind die Bauten umweltmäßig nicht tragbar – zubetonierte Flächen sind in keiner Weise akzeptabel. Vier Hühner auf einem Quadratmeter Stall haben aber einen riesigen Auslauf, der meist in der… Weiterlesen »
Wer spricht von zubetonierter Fläche? Es ist durchaus möglich, Freigelände so zu konzipieren, dass es auch genutzt wird. Das mit dem Boden stimmt so leider nicht. Die Böden sind in der Tat belastet. Regenerieren könnten sie sich nur, wenn sie eine gewisse Zeit frei von Hühnern wären. Der Autor hat… Weiterlesen »
Genau, die niedrigen Preise scheinen allen recht zu sein, nur nicht den Erzeugern. Wenn man die weggeworfenen Lebensmittel bedenkt, diese kosten auch Geld, das für bessere Preise für den Erzeuger sinnvoller eingesetzt wäre und nicht für den gierigen sich bekriegenden Einzelhandel.
Der Boden regeneriert sich selbst. Fragt sich wer schneller ist. Die Regeneration oder die Ansteckung. Natürlich die Ansteckung sonst gäbe es keine Krankheiten. Natürlich werden die Preise steigen, was aber der Existenzsicherung nicht im Wege stehen muß. Ich kaufe meine Eier direkt auf dem Bauernmarkt. Die Darstellung ist in Deutschland… Weiterlesen »
Hallo, ich muss schon eins bemerken, die hohe Sterblichkeit ist doch nicht sooooo schlimm, denn die Hühner sterben ja wohl als glückliches Hühner. Die Frage: stirbt es sich als glückliches huhn einfacher als ein vermeintlichen unglücklichen Huhn?