Artikel Kopfzeile:
Selten und teuer
Darum gibt es bei uns kaum Biokirschen
In Deutschland ist nicht gut Kirschen essen – zumindest, wenn ihr auf bio steht.
Über das Video:
Maßnahmen für Biokirschen sind teuer
Das Problem: Wer Kirschen anbaut, kann nur schwer auf Pestizide verzichten. Wer ökologisch bleiben will, muss die roten Früchte aufwendig vor Insekten und anderen Schädlingen schützen. Besonders für Süßkirschen sind Schädlinge wie die Kirschessigfliege, die Kirschfruchtfliege und die schwarze Kirschblattlaus ein Problem. Auch Pilze bedrohen die Ernte. Das Problem wird durch schlechtes Wetter verschärft: Regnet es viel, nehmen Kirschen so lange Wasser auf, bis sie platzen. Das macht die Früchte angreifbar für Pilzsporen.
Lange Zeit galt der biologische Kirschenanbau aufgrund dieser Probleme sogar als nahezu unmöglich. Neue Anbaustrategien und biologische Pflanzenschutzmittel haben die Situation allerdings etwas verbessert. Auch die Absatzchancen für Biokirschen sind gestiegen. Neben dem Verzehr frischer Kirschen, spielen Biokirschen mittlerweile auch bei der Herstellung von Säften, Fruchtaufstrichen, Fruchtjoghurt und Backwaren eine Rolle. Die Rohstoffe dafür kommen bisher in den meisten Fällen allerdings aus dem Ausland. Hier treffen Bäuer:innen zumindest auf bessere Witterungsbedingungen.
Über das Video:
Biokirschen sind nicht mehr unmöglich
All diese Maßnahmen zusammen kosten die Landwirt:innen zwischen 60.000 und 80.000 Euro pro Hektar. Das lohnt sich für viele Bäuer:innen trotz der gestiegenen Nachfrage noch immer nicht. Entscheiden sie sich für den ökologischen Anbau, spiegelt sich das im Preis der Kirschen wider: Eine Kiste Biokirschen kann deshalb bis zu 50 Euro kosten.
Quellenangaben zum Artikel:
Social Sharing:
Artikel Überschrift: