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Klimawandel
Was du über die Erwärmung der Meere wissen solltest
Forscher warnen: Die Erderwärmung heizt die Meere auf. Das führe zu Wetterextremen wie Wirbelstürmen, heftigen Niederschlägen und Bränden wie in Australien.
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Artikel Abschnitt: Wie stark hat sich das Meer erwärmt?
Wie stark hat sich das Meer erwärmt?
Erderwärmung heizt die Meere stärker auf als Luft und Land
Ein weiteres Problem: Die Ozeane heizen sich deutlich schneller auf als die Luft. Seit 1970 haben sich mehr als 90 Prozent der Erderwärmung auf die Ozeane ausgewirkt. Nur 4 Prozent haben hingegen die Landfläche und die Atmosphäre erhitzt. Die Wärme wird in Form von Wärmeenergie in den Ozeanen gespeichert – in Größenordnungen, die kaum mehr vorstellbar sind. Laut den Wissenschaftlern entspricht die Menge an Wärmeenergie, die der Mensch den Meeren in den vergangenen 25 Jahren zugeführt hat, dem Ausmaß von 3,6 Milliarden Hiroshima-Atombomben.
Artikel Abschnitt: Wie wird die Erwärmung der Meere gemessen?
Wie wird die Erwärmung der Meere gemessen?
Energiewerte haben Vorteile gegenüber Temperaturwerten
Die Energiewerte sind konstanter und verlässlicher als Temperaturwerte. Außerdem ist der Energiegehalt relevant, um die Folgen zu kalkulieren, die mit der Erwärmung der Meere einhergehen. Denn die Ozeane sind das Hauptlager für das Energieungleichgewicht der Erde. Messen Wissenschaftler den Energiegehalt, können sie die Folgen der Erwärmung besser einschätzen, wie Wirbelstürme oder heftige Niederschläge. Beispielsweise treten durch ein wärmeres, energiegeladenes Meer häufiger Extremwetter auf.
Artikel Abschnitt: Erwärmen sich alle Ozeane gleich schnell?
Erwärmen sich alle Ozeane gleich schnell?
Artikel Abschnitt: Welche Folgen hat die Erwärmung der Meere?
Welche Folgen hat die Erwärmung der Meere?
Meeresspiegel steigen
Eine weitere Folge sind steigende Meeresspiegel. Denn das Volumen des Meeres dehnt sich durch die Erwärmung thermisch aus – es wird größer. Auch durch schmelzendes Landeis nehmen die Wassermassen weiter zu. Nach dem Altimetrie-Satellitenrekord bilden die vergangenen zehn Jahre den höchsten globalen mittleren Meeresspiegel seit 1900 ab, berichtet der Weltklimarat im IPCC-Bericht 2019.
Organismen sterben
Außerdem reduziert die Erwärmung den gelösten Sauerstoff im Meerwasser. Das hat erhebliche Auswirkungen auf das Meeresleben, insbesondere auf Korallen und andere temperatur- und chemieempfindliche Organismen.
Artikel Abschnitt: Was sind Hitzewellen im Meer?
Was sind Hitzewellen im Meer?
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Welche Folgen haben Hitzewellen im Meer?
Im Extremfall kommt es zu einem Massensterben im Meer
Beobachtungen während mariner Hitzewellen haben gezeigt, dass sie zu Veränderungen der Artenzusammensetzung und im Extremfall sogar zu Massensterben innerhalb einzelner Arten führen können. Außerdem strandeten in diesen Hitzeperioden mehr Säugetiere, so Frölicher.
Die Folgen sind auch unmittelbar beim Fischfang zu spüren. "Die Hitzewelle im Nordwestatlantik im Jahr 2012 hat dafür gesorgt, dass die Hummersaison Monate früher als sonst begann, als die Fischer und Konsumenten noch gar nicht bereit waren, die Hummer zu fangen und abzunehmen“, erläutert der Experte. Die Fischindustrie verbuche dadurch einen großen wirtschaftlichen Verlust.
Algen nehmen zu
Solche Hitzewellen im Meer befördern auch das Wachstum der Algen. Denn Algen wachsen besser, wenn es warm ist. Auf der einen Seite binden Algen CO2 und produzieren tagsüber Sauerstoff. Nachts jedoch brauchen sie Sauerstoff.
Treten Algen in geballter Form auf, kann dieser Prozess aus dem Gleichgewicht geraten und Meereslebewesen gefährden, so der Biologe und Ozeanograf Ernst B. Peebles von der University of South Florida. Algen rauben dann den Fischen den Sauerstoff, die Fische werden gelähmt und ihre Kiemen verstopfen infolge des Sauerstoffmangels. Gefährlich wird es insbesondere, wenn sich toxische Algenblüten ausbreiten. Ihr Gift verstärkt das Artensterben.
Besonders gravierend waren die marinen Hitzeperioden/-wellen an der Westküste Australiens im Jahr 2011 und im Nordostpazifik in den Jahren 2013, 2014 und 2015 zu beobachten. Letztere tauften Forscher schließlich "The Blob“ – der Klecks. Dabei handelte es sich bei der überhitzten Meeresfläche noch nicht mal um ein Fleckchen, sondern um ein extrem großes Gebiet von mehreren Millionen Quadratmetern. Auslöser dafür war ein Hochdruckgebiet über dem Golf von Alaska.
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Können wir die Meerestemperatur wieder senken?
Effiziente Beobachtungssysteme sind wichtig
"Gelingt uns das nicht, sehen wir uns mit schwerwiegenden Konsequenzen konfrontiert“, sagt der Schweizer Klimaforscher Thomas Frölicher. Zudem sei es wichtig, effizientere Beobachtungssysteme als bisher einzusetzen – auch unter den Meeresoberflächen. Diese Daten sind nicht nur für die Politik wichtig, die sich für die Einhaltung des Klimavertrages einsetzen muss, sondern auch für die Fischerei. Denn durch maritime Hitzewellen sind auch Fischer gezwungen, ihre Strategien anzupassen.
Autoren: Vanessa Reske, Andreas Sträter
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Kleine Nachfrage bezüglich dem erwärmungsgrad.
In diesem Bericht wird gesagt, dass sich die Meere schneller erwärmen als das Land.
gleichzeitig steht in einem Bericht der Greenpeace, dass sich anscheinend das Land Schneller erwärmt?
Das hat mich auch irritiert, weil ich die Aussage zuerst auf die Meerestemperatur bezogen habe. Gemeint ist offenbar die Energieaufnahme des Meeres, die wesentlich größer ist und schneller stattfindet als die Energieaufnahme durch die Landmassen und die Atmosphäre. Weil die Wärmekapazität der Ozeane so riesig ist, steigt deren Temperatur langsamer… Weiterlesen »
Fazit: die Ozeane erhitzen sich von Erdkerne nicht von Atmospere!