Artikel Kopfzeile:
Einsatz von Edelgasen
Kann man vermeiden, dass Schweine beim Schlachten leiden?
Die Idee klingt gut - statt CO2 wird auf Schlachthöfen demnächst Edelgas eingesetzt.Die Idee: Die Tiere werden schneller bewusstlos und leider nicht so stark
Sprungmarken des Artikels:
Artikel Abschnitt: Darum gehts:
Darum gehts:
Jedes Jahr werden in Deutschland Millionen Schweine geschlachtet
Die einfachste Methode ist der Einsatz von Gas. Die Tiere werden in die Anlage hineingebracht, die Klappen schließen und am Ende können die bewusstlosen Tiere herausgeholt werden. Dabei werden die Schweine in eine so genannte CO2-Atmosphäre hinuntergefahren. Dort gibt es wenig Sauerstoff, stattdessen viel CO2. Die Tiere werden davon bewusstlos. Soweit klingt die Methode verhältnismäßig harmlos.
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir darüber reden:
Darum müssen wir darüber reden:
Auch höhere CO2-Werte als mindestens vorgeschrieben vermeiden bei den Tieren nicht das Gefühl von Atemnot.
Kritiker argumentieren, Schlachter sollen die Schweine stattdessen mit Edelgasen betäuben. Forscher haben bereits zwei Edelgase für die Schweinebetäubung geprüft: Argon und Helium.
Artikel Abschnitt: Aber:
Aber:
Auch andere Gase sind nicht perfekt
Helium ist im Gegensatz zu Argon und CO2 leichter als Luft. Schlachter müssten ihre bisherigen Anlagen umbauen. Dafür ist Helium aber eine sehr schonende Methode, um Schweine zu betäuben. Versuche haben gezeigt: Die Tiere sind nicht gestresst und unternehmen keine Fluchtversuche.
Aber: Helium ist teuer und ein sehr flüchtiges Gas. Zudem ist es eine sehr knappe Ressource. Laut Physik-Nobelpreisträger Robert Richardson könne Helium bereits in wenigen Jahrzehnten aufgebraucht sein. Für die Massentierhaltung kommt das Gas daher nicht infrage.
Ein weiterer Kandidat: Stickstoff. Die Substanz ist im Gegensatz zu Argon und Helium kein Edelgas. Stickstoff könnte aber ein einfaches Betäubungsmittel sein, da er ohnehin zu 70 Prozent in der Luft vorkommt. Die Idee der Forscher: Den Stickstoff in der Luft anreichern, den Sauerstoffanteil herunterfahren. Klingt einfach, die technische Umsetzung ist aber schwierig.
Außerdem reagieren die Tiere auf den Stickstoff. Die Schweine schnappen zwar nicht nach Luft, sind aber aufgeregt und machen laute Geräusche. Ob sie diese Aufregung tatsächlich spüren oder sie zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Wahrnehmungsfähigkeit verloren haben, lässt sich nicht sagen. Auch hier müssen Forscher noch weitere Messungen machen.
Artikel Abschnitt: Und jetzt?
Und jetzt?
Erstmal weiter mit CO2 arbeiten.
Quellenangaben zum Artikel:
Social Sharing: