Artikel Kopfzeile:
Müll
So verschmutzt sind unsere Nordseestrände
Die Alarmglocken läuten schon längst: Schätzungen zufolge befinden sich zwischen 100 und 142 Millionen Tonnen Müll in den Meeren. Wissenschaftler finden Plastik in den Mägen toter Seevö-gel. Und wer hat am Strand nicht auch schon selbst Müll entdeckt?! Ein Blick an die Nordsee verdeutlicht das Problem und seine Ausmaße.
Über das Video:
Ebenso alarmierend: Plastik, das Forscher in Nordsee-Seevögeln fanden. Eissturmvögel bei-spielsweise gelten als Indikator-Art für die Aufnahme von Plastikpartikeln von der Meeresober-fläche. Laut Umweltbundesamt (UBA) haben 94 Prozent der tot aufgefundenen Eissturmvögel Kunststoffe im Magen.
Über das Video:
Die Entwicklungen in und an der Nordsee sind beispielhaft. Deshalb gibt es mittlerweile auch auf unterschiedlichen Ebenen Ansätze, um gegenzusteuern. Das Europäische Parlament hat mitt-lerweile zum Beispiel einem Maßnahmenpaket zugestimmt, welches unter anderem das Verbot von Strohhalmen, Wattestäbchen, Plastikbesteck und Essensbehälter aus Plastik vorsieht und zwar ab dem Jahr 2021. Außerdem werden mit der neuen Richtlinie die Hersteller zunehmend in die Verantwortung genommen. Sie werden demnach unter anderem an den Kosten von Reini-gungsmaßnahmen beteiligt.
Ein weiterer Ansatz: „Fishing for litter“ (FFL). Das ist ein Projekt aus dem Niederlanden, das mitt-lerweile in mehreren europäischen Ländern am Start ist. Auch in Deutschland. Die Idee: Fischer-boote bekommen riesige Beutel mit auf See. Darin sammeln sie den Müll, der sich während des Fischfangs in ihren Netzen verfängt. Zurück im Hafen können die Fischer ihre Müllsäcke abge-ben. Ihr Müll wird gesammelt, sortiert und recycelt. Laut FFL sind so in den beteiligten europäi-schen Häfen rund 470 Tonnen Müll in den Jahren 2016/2017 zusammengekommen.
In Deutschland organisiert der Umweltverband NABU das FFL-Projekt an der Nord- und Ostsee – unterstützt von Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds.
Im Jahr 2016 gründete das Land Niedersachsen, das Bundesumweltministerium (BMUB) und das Umweltbundesamt zudem den „Runden Tisch Meeresmüll“. Das Ziel: Aufklären, Müll ver-meiden und reduzieren.
Autorin: Martina Schuch
Quellenangaben zum Artikel:
Social Sharing:
Artikel Überschrift: