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Gentechnik
Können wir die Superkräfte des Axolotl kopieren?
Der Axolotl sieht nicht nur putzig aus, er hat auch eine besondere Fähigkeit: verlorene Gliedmaßen kann er einfach regenerieren.
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Trotz Superkraft vom Aussterben bedroht
Trennt man etwa ein Bein ab, dann wächst es innerhalb weniger Wochen vollständig nach, mitsamt Knochen, Blutgefäßen und Nerven. Ganz so, als wäre nie etwas gewesen. Kein Wunder, dass Wissenschaftler unbedingt herausfinden wollen, wie der Axolotl das schafft und ob das potentiell bei uns Menschen möglich wäre, etwa für Unfall- oder Kriegsopfer.
Nach langer Zeit — den Axolotl untersuchen Forscher schon seit 150 Jahren — hat man nun das gesamte Erbgut des Tieres entschlüsselt. Es ist rund zehn Mal größer als das eines Menschen.
Einige Gene, die die Forscher nun entdeckt haben, gibt es allerdings nur beim Axolotl oder anderen Amphibienarten. Andere wichtige Gene für die Entwicklung von Muskeln und Nerven fehlen hingegen völlig. Am einfachsten wäre es, wenn ein Schlüsselgen den Unterschied ausmacht, ob eine Gliedmaße wieder vollständig nachwächst oder nicht. Doch so leicht ist es leider nicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich nicht um ein einziges Gen, sondern das Zusammenspiel aus sehr vielen, die dem Tier seine Superkraft geben.
Diese Herausforderung wird aber niemanden abhalten, weiter an dem kleinen "Wassermonster", wie das Tier von den Eingeborenen Mexikos genannt wird, zu forschen. Nicht nur Beine können beim Axolotl einfach nachwachsen, sondern auch Teile des Gehirns oder des Herzens.
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Das Wassermonster im lebensfeindlichen Gebiet
Das Wachstum der mexikanischen Hauptstadtregion und die starke Umweltverschmutzung bedrohen die Tierart weiter. Die Trockenlegungen und neue, gebiebtsfremde Arten setzen die Art unter Druck. Selbst einige Projekte, mit denen man die Wasserqualität verbessern wollte, waren nicht erfolgreich.
Es ist also nicht verwunderlich, dass die Axolotl seit 2006 auf der roten Liste der bedrohten Arten stehen — auf der höchsten Gefährdungsstufe. Sie sind damit akut vom Aussterben bedroht. Die letzte Suche von 2014 war erfolglos. Die mexikanischen Forscher haben kein einziges freilebendes Axolotl mehr gefunden. Einige Forscher sagen deshalb, dass der Axolotl in freier Wildbahn bereits ausgerottet sei. Davor hat sie auch ihre Superkraft nicht bewahrt.
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