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Sterne und Horoskope
Kann dir Astrologie deine Zukunft vorhersagen?
Horoskope und Sternzeichen liegen im Trend – aber lässt sich aus Sternen und Planeten tatsächlich etwas fürs eigene Leben ableiten? Was du über Astrologie wissen musst.
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Inhalt
- Wie ist die Astrologie entstanden?
- Wie sind Horoskope entstanden?
- Warum ist Astrologie so beliebt?
- Kann Astrologie etwas über meine Zukunft verraten?
- Kann Astrologie mir den richtigen Zeitpunkt für etwas voraussagen?
- Können die Sterne und Planeten etwas über meine Persönlichkeit verraten?
- Warum glauben Menschen (trotzdem) an Astrologie?
- Ist Astrologie in manchen Fällen gefährlich?
- Wie ist die Astrologie entstanden?
- Wie sind Horoskope entstanden?
- Warum ist Astrologie so beliebt?
- Kann Astrologie etwas über meine Zukunft verraten?
- Kann Astrologie mir den richtigen Zeitpunkt für etwas voraussagen?
- Können die Sterne und Planeten etwas über meine Persönlichkeit verraten?
- Warum glauben Menschen (trotzdem) an Astrologie?
- Ist Astrologie in manchen Fällen gefährlich?
Artikel Abschnitt: Wie ist die Astrologie entstanden?
Wie ist die Astrologie entstanden?
Als die Verwaltung der mesopotamischen Stadt Babylon zunehmend aufwendiger wurde, war ein Kalender zur Organisation nötig. Um 1000 vor Christus haben die Mesopotamier das Jahr dort deshalb in zwölf Abschnitte mit je dreißig Tagen unterteilt. Diese zwölf Abschnitte haben sie mit Sternbildern verknüpft, die damals zu der Zeit am Himmel zu sehen waren. Das war der Anfang des ersten astrologischen Tierkreises.
Der siderische und der tropische Tierkreis
Die Sternbilder am Himmel haben die Menschen damals zwar Monaten zugeordnet, aber die Verschiebungen des Nachthimmels nicht miteinberechnet. Durch Veränderungen der Erdachse veränderte sich über Jahrtausende, welche Sterne zu welchem Zeitpunkt im Jahr zu sehen sind. Das heißt: Die Sternbilder, die heute am Himmel stehen, stimmen nicht mehr mit den jeweiligen Sternzeichen überein, die den Monaten zugeordnet sind.
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Heute unterscheiden Astrolog:innen vor allem zwischen dem siderischen und tropischen Tierkreis. Der siderische Tierkreis wird eher in der indischen Astrologie verwendet. Er orientiert sich am sogenannten siderischen Frühlingspunkt, der im Sternzeichen Widder liegt. Von dort werden die anderen Sternzeichen eingeteilt. Die Verschiebung der Erdachse und des Himmels wird in den siderischen Tierkreis miteinberechnet, sodass sich dieser Tierkreis sehr langsam verschiebt.
Westliche Astrolog:innen nutzen meistens den tropischen Tierkreis. Er berechnet die Verschiebung der Erdachse nicht mit ein und bleibt dadurch immer gleich. Sein Referenzpunkt, der tropische Frühlingspunkt, hat keinen Bezug zum astronomischen Sternenhimmel.
Artikel Abschnitt: Wie sind Horoskope entstanden?
Wie sind Horoskope entstanden?
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Weitere Angaben zum Artikel:
Was ist der Unterschied zwischen Astrologie und Astronomie?
Artikel Abschnitt: Warum ist Astrologie so beliebt?
Warum ist Astrologie so beliebt?
Den aktuellen Astrologie-Boom erklären einige Forschende unter anderem mit der Covid-19-Pandemie. Diese Zeit war für viele Menschen außergewöhnlich belastend und stressig, dazu kamen eine große Unsicherheit und Kontrollverlust. Daraus könnte das Bedürfnis nach Rat und Orientierung entstanden sein, das die Astrologie behauptet zu erfüllen.
Artikel Abschnitt: Kann Astrologie etwas über meine Zukunft verraten?
Kann Astrologie etwas über meine Zukunft verraten?
Konzept der Synchronizität
Wieso genau die Sterne und Planeten etwas über unsere Zukunft aussagen sollen, wird in der Astrologie nicht genauer erklärt. Ein Erklärungsansatz ist das Konzept der Synchronizität nach dem Psychologen Carl Gustav Jung und dem Physiker Wolfgang Pauli. Synchronizität meint das Phänomen, dass Ereignisse, die nicht kausal sind, trotzdem als zusammengehörig wahrgenommen werden. Laut Jung soll mit solchen vermeintlichen Zufällen eine geheime Ordnung aufgezeigt werden.
Astrolog:innen zufolge soll eine solche Synchronizität auch zwischen den Himmelskörpern und uns Menschen bestehen. Demnach gäbe es also keine messbare Kraft, die von den Sternen auf uns wirkt, sondern eben diese verborgenen Zusammenhänge.
Forschende haben immer wieder versucht, diesen angeblichen Zusammenhang zu belegen. Physikalisch ist das nicht gelungen, und auch das Konzept der Synchronizität ist nur eine Theorie. Belege dafür gibt es nicht, weder zur Astrologie noch zu anderen Feldern, in denen Synchronizität wirken soll.
Treffsicherheit von astrologischen Vorhersagen
Es gibt auch Untersuchungen, ob astrologische Vorhersagen eingetroffen sind. Häufig sind diese Vorhersagen extrem vage, sodass gar nicht messbar ist, ob etwas eintrifft oder nicht. In einer Publikation von 1997 wurden über 3000 astrologische Prognosen analysiert, von denen nur zehn Prozent eintrafen – die äußerst vage formuliert waren.
Auch die deutsche Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) veröffentlicht jedes Jahr einen Prognosecheck, welche Vorhersagen von Wahrsager:innen und Astrolog:innen eingetroffen sind. Dabei wurden ebenfalls keine Belege dafür gefunden, dass Astrologie die Zukunft vorhersagen könnte.
Die meisten Prognosen waren auch hier zu vage formuliert. Andere astrologische Vorhersagen wiederholen sich jedes Jahr – beispielsweise, dass die britische Königin stirbt. Diese Prognose ist 2022 eingetroffen, aber da ihr Tod bereits viele Jahre zuvor jährlich prognostiziert wurde, ist auch das kein Beleg für die Wahrheit von astrologischen Vorhersagen.
Artikel Abschnitt: Kann Astrologie mir den richtigen Zeitpunkt für etwas voraussagen?
Kann Astrologie mir den richtigen Zeitpunkt für etwas voraussagen?
Neumond als guter Moment für einen Beginn
Diese Informationen sollen bestimmte Phänomene der Planeten oder des Mondes liefern. So gilt der Neumond in der Astrologie als ein guter Moment, um mit etwas zu beginnen – beispielsweise, um zu heiraten.
Ein anderer wichtiger Hinweisgeber ist der Planet Merkur, da der römische Gott Merkur für Kommunikation und Nachrichten zuständig ist. Es gibt Phasen, in denen der Merkur rückläufig ist (auf Englisch: mercury retrograde). Laut der Astrologie sollte man in diesen Zeiten beachten, dass Kommunikation häufig schiefläuft. Beispielsweise ist es astrologisch gesehen keine gute Idee, in diesen Zeiten einen Vertrag zu unterschreiben.
Der rückläufige Merkur und die Finanzmärkte
Die Astrologie erklärt im Allgemeinen nicht, wieso Planeten, der Mond und Sterne Hinweise zu geeigneten Zeitpunkten für Entscheidungen liefern. Zudem ist entscheidend, was am Himmel zu sehen ist, und nicht, was tatsächlich passiert. Besonders anschaulich ist das beim rückläufigen Merkur: Der Planet läuft nämlich nicht wirklich rückwärts über den Himmel, es sieht zeitweise nur von der Erde so aus, als würde er das tun. Trotzdem hat diese vermeintliche Rückläufigkeit eine Wirkung in der Astrologie.
Diese Wirkung ist tatsächlich auch in wissenschaftlichen Studien zu sehen – insofern als Menschen andere Entscheidungen treffen, wenn sie an den rückläufigen Merkur und Astrologie glauben. Mehrere Studien haben einen Effekt beobachtet: Händler:innen, die an Astrologie glauben, bleiben in der Zeit des rückläufigen Merkurs dem Finanzmarkt fern.
Das hat Auswirkungen auf die Entwicklung der Märkte. Der Glaube an Astrologie hat also schon reale Folgen, jedenfalls in Ländern, in denen die westliche Astrologie verbreitet ist, in der der rückläufige Merkur eine Rolle spielt.
Eine Studie hat nach Effekten des rückläufigen Merkurs auf den vietnamesischen Finanzmarkt gesucht – und keine gefunden, da dieses Phänomen in vietnamesischer Astrologie nicht wichtig ist. Astrologie hat also einen psychologischen Effekt. Es gibt aber keine Belege, dass Planeten und Sterne tatsächlich geeignete Zeitpunkte vorhersagen könnten.
Artikel Abschnitt: Können die Sterne und Planeten etwas über meine Persönlichkeit verraten?
Können die Sterne und Planeten etwas über meine Persönlichkeit verraten?
Kein Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Sternzeichen
Forschende haben Persönlichkeitshoroskope häufig untersucht. Eine besonders bekannte Studie ist 1985 im Fachjournal Nature erschienen. Darin wurden Geburtshoroskope unter die Lupe genommen. 30 Astrolog:innen aus den USA und Europa sollten solche Horoskope für 116 Personen erstellen, die sie nie getroffen haben.
Danach bekamen sie für jede Person drei mögliche Persönlichkeitsbeschreibungen, von denen eine tatsächlich die Person beschrieben hat, für die das Horoskop erstellt wurde. Die Astrolog:innen sollten anhand der Geburtshoroskope die Beschreibungen richtig zuordnen. Die Erfolgsquote: ein Drittel. Das ist genau so viel, wie der Zufall erwarten lassen würde – hätten sie stattdessen gewürfelt, wäre die Zuordnung mathematisch gesehen ebenfalls bei einem Drittel richtig gewesen.
In Schweden untersuchten Forschende das Scheidungsrisiko von Ehepaaren, die astrologisch mehr oder weniger kompatibel waren. Sie fanden keine Hinweise darauf, dass sich astrologisch kompatiblere Paare seltener scheiden lassen.
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Der Einfluss des Geburtsmonats
Weitere Angaben zum Artikel:
Geburtsmonat hat Einfluss auf psychische Gesundheit
Einer Studie von 2021 zufolge haben Menschen, die im Winter geboren sind, ein höheres Risiko für schwere Depressionen. Eine andere Studie von 2012 sieht das höchste Depressionsrisiko für Menschen, die im Mai geboren wurden. Zudem gibt es Daten aus England und Wales, denen zufolge Menschen, die im April, Mai oder Juni geboren sind, das signifikant höchste Suizidrisiko haben.
Warum es diese Zusammenhänge gibt, ist nicht abschließend untersucht. Eine Studie hat die Level an Vitamin D bei der Geburt gemessen: Wer eher ein niedrigeres Level an Vitamin D hatte, hatte ein höheres Risiko für Schizophrenie und bipolare Störungen. Dasselbe gilt allerdings auch für besonders hohe Vitamin-D-Level. Das könnte zumindest teilweise die jahreszeitlichen Veränderungen erklären.
Artikel Abschnitt: Warum glauben Menschen (trotzdem) an Astrologie?
Warum glauben Menschen (trotzdem) an Astrologie?
Ein frühes Beispiel dafür ist ein Experiment, das der Psychologe Bertram Forer in den 1940ern mit seinen Studierenden gemacht hat. Zu Beginn eines Kurses verteilte er einen kurzen Text, ähnlich dem oben, und sagte, er sei das Ergebnis eines Persönlichkeitstests, den die Studierenden gemacht hätten. Alle, die den Text zutreffend fanden, sollten die Hand heben – was fast alle taten. Erst danach löste Forer auf, dass alle denselben Text bekommen hatten. Einige Sätze aus diesem Text lauteten:
- Sie haben ein starkes Bedürfnis, von anderen gemocht zu werden.
- Sie haben die Tendenz, selbstkritisch zu sein.
- Nach außen hin wirken Sie selbstdiszipliniert, während sie innerlich besorgt und unsicher sind.
- Sie sind stolz auf Ihr selbstständiges Denken und akzeptieren die Behauptungen von anderen nicht ohne einen Beweis.
Texte mit solchen Formulierungen nutzen aus, dass wir nicht besonders gut darin sind zu verstehen, wann eine Aussage allgemeingültig ist. Die Sätze lesen sich, als würden sie speziell die angesprochene Person beschreiben – eigentlich würde aber beinahe jede:r diesen Sätzen zustimmen.
Artikel Abschnitt: Ist Astrologie in manchen Fällen gefährlich?
Ist Astrologie in manchen Fällen gefährlich?
Allerdings ist Astrologie oft nicht falsifizierbar, also möglich zu widerlegen – ein entscheidendes Kriterium in der Wissenschaft. Die wenigsten Aussagen sind messbar wahr oder falsch, weil sie so vage formuliert sind. Und wenn astrologische Aussagen widerlegt werden, scheint das Astrolog:innen nicht davon zu überzeugen, dass ihre scheinbare Wissenschaft nicht funktioniert.
Eine Studie hat einen Zusammenhang zwischen dem Verständnis von Wissenschaftlichkeit und dem Glauben an Astrologie gefunden: Wer ein geringeres Verständnis für Wissenschaft hat, glaubt eher an Astrologie und andersherum. Dieses Verständnis ist aber wichtig, um zwischen Wissenschaft und pseudowissenschaftlichen Aussagen unterscheiden zu können – eine Fähigkeit, die in unserer komplexen, wissensbasierten Gesellschaft wichtig ist.
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Quellenangaben zum Artikel:
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Als Astrologe und Autist weiss ich nur zu gut, wie gefährlich die Astrologie sein kann. Ich bin ein Freund von Fakten und objektiver Sachgrundlage, was mich nicht daran hindert, auch nicht gewohntes Terrain zu verlassen. Davon überzeugt, dass die Astrologie durchaus ein sinnvolles Instrument zur Einschätzung einer Situation oder der… Weiterlesen »
„Der große Unterschied zwischen der Astrologie und anderen Wissenschaften besteht darin, daß die Astrologie sich nicht mit Fakten, sondern mit den tiefer liegenden Dingen beschäftigt. Im Gegensatz zu den Wissenschaftlern, die auf festem Boden zu stehen vorgeben, geht die Astrologie vom Unwägbaren aus.“
Henry Miller
Die Einordnung der Astrologie als Pseudowissenschaft könnte eine Fehleinschätzung sein, wenn man die multidimensionalen Aspekte der Astrologie berücksichtigt, die über den wissenschaftlichen Rahmen hinausgehen. Eine umfassende Herangehensweise sollte wissenschaftliche Strenge mit kultureller Sensibilität und persönlicher Bedeutung verbinden. Dies würde ein ausgewogeneres Bild schaffen und potenzielle Fehleinschätzungen minimieren. Während die wissenschaftliche… Weiterlesen »
Es gibt keine Studien zur Astrologie, die entweder nicht wissenschaftlich unsauber oder aber astrologisch unsauber ist. Zu behaupten, ein Horoskop würde sich auf das Sonnenzeichen beschränken ist Mumpitz. Ebenso wie Astrologen erraten zu lassen, welchen Fremden welches Horoskop zuzuordnen ist. Astrologen sind keine Magier.
Sind zwar keine Magier jedoch besitzen angeblich das Wissen zur Schätzung der Kreisbilder in Zusammenhang mit Menschen, Firmen und sogar Tiere….also wie kommt dass die Einschätzung ein Drittel betrifft wie der Zufall tun würde???????
Bitte!!!
Wir beobachten um uns herum viele Dinge, die zyklisch ablaufen – Tageszeiten, Jahreszeiten und etliches mehr. Die Anfänge der Astronomie haben wohl damit zu tun, dass wir versucht haben, diese zyklischen Vorgänge zu verstehen und so einen Weg zu finden, um unser Verhalten in der Zukunft zu planen. Zum Beispiel… Weiterlesen »
„Denn einer ausschließlich naturwissenschaftlichen Orientierung, der nur kausal verstehbare Zusammenhänge als wissenschaftlich gelten, müßte es besonders leichtfallen, die Astrologie »wissenschaftlich zu widerlegen« — was ja auch mehrfach getan wurde. Ob die dabei angewandten Methoden dem zu untersuchenden Phänomen angemessen waren, wurde gar nicht gefragt, wie es der Fall zu sein… Weiterlesen »
Sehr geehrte Redaktion von Quarks mein Name ist Konrad Wulfmeier und ich bin ein engagierter Forscher auf dem Gebiet der Astrologie. Ich habe eine Reihe von Videos auf YouTube veröffentlicht, die meine Untersuchungen und persönlichen Erfahrungen auf diesem Gebiet darstellen. Ich habe Ihren kürzlich veröffentlichten Artikel über Astrologie gelesen und… Weiterlesen »