Übergewicht: den eigenen Körper akzeptieren

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Übergewicht: den eigenen Körper akzeptieren

Früher hat Silvana Mobbing erfahren, heute arbeitet sie als Curvy-Model und Fotografin. Sie erzählt, wie sie es geschafft hat, ihren eigenen Körper zu lieben.

20. Dezember 2024 | 20. Dezember 2024

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Jugendliche fühlen sich oft unwohl
Das macht Fat-Shaming mit den Menschen
Was sagt der BMI aus?
Den eigenen Körper akzeptieren

Jugendliche fühlen sich oft unwohl

Viele, besonders junge Menschen sind mit ihrem Körper unzufrieden. 40 Prozent der 14- bis 17-Jährigen fühlen sich zu dick und möchten abnehmen. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es 54 Prozent.

Übergewicht wird häufig zum Anlass für Mobbing. Das hat Silvana in ihrer Schulzeit selbst erlebt: das Tuscheln der Mitschülerinnen und -schüler, die Angst vor den Schulstunden. Am schlimmsten war für sie, sich damit allein zu fühlen. Heute weiß sie: Schönheit ist unabhängig vom Gewicht.

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Das macht Fat-Shaming mit den Menschen

Studien zeigen, dass Menschen mit Übergewicht in verschiedenen Lebensbereichen benachteiligt werden: Lehrerinnen und Lehrer neigen zum Beispiel dazu, Schülerinnen und Schüler mit höherem Körpergewicht – besonders Jungs – trotz gleicher Leistung schlechter zu bewerten. Diese Vorurteile verstärken negative Selbstwahrnehmungen und erhöhen das Risiko psychischer Probleme. Fat-Shaming – die Diskriminierung wegen des Körpergewichts oder der -form – kann bei Betroffenen zu Selbsthass und Depressionen führen.

Darüber hinaus beeinflussen sich Gewicht und Psyche gegenseitig. Bei starkem Übergewicht steigt das Risiko, an Depressionen zu erkranken, um 50 Prozent. Gleichzeitig sind Menschen, die unter Depressionen leiden, um 50 Prozent häufiger von Adipositas betroffen.

Was sagt der BMI aus?

Aber was bedeutet es eigentlich, "übergewichtig" zu sein? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert das über den Body-Mass-Index, kurz: BMI – Gewicht geteilt durch Körpergröße zum Quadrat. Personen mit einem BMI bis 24,9 gelten als normalgewichtig, darüber als übergewichtig und ab 30 als adipös. Mehr als die Hälfte der Deutschen gilt nach dem BMI mindestens als übergewichtig. Doch der BMI ist medizinisch umstritten. Er unterscheidet nicht zwischen Muskeln und Fett – ein sehr muskulöser Mensch wäre danach adipös.

Aussagekräftiger ist das Verhältnis von Taille zur Körpergröße. Denn Körperfett an Armen und Beinen ist weniger ungesund als am Bauch. Zu viel Bauchfett erhöht das Risiko für Herzinfarkte, Bluthochdruck und Diabetes. Hier findet ihr weitere Infos und Alternativen zum BMI.

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Zu den Folgen

Den eigenen Körper akzeptieren

Silvana hat 2010 spontan an einem Model-Wettbewerb für große Größen teilgenommen. Das hat ihre Sicht auf Schönheit grundsätzlich verändert: Schönheit sei nicht das perfekte Bild, was wir häufig in den Medien sehen, Schönheit sei vielfältig. Als Fotografin empowert Silvana heute auch andere Menschen, ihre Körper und sich selbst zu lieben.

Auch die Body-Positivity-Bewegung auf Social Media setzt sich dafür ein, etablierte Schönheitsideale herauszufordern. Sie steht jedoch auch in der Kritik: Die gesundheitlichen Risiken von Übergewicht und Adipositas würden verharmlost. Außerdem setze es viele Menschen unter Druck, ihren Körper bedingungslos zu lieben. Eine Alternative ist die Body-Neutrality-Bewegung, bei der es nicht darum geht, den Körper zu lieben, sondern ihn einfach so zu akzeptieren, wie er ist.

Beteiligte

Dramaturgische Beratung: Daniel Haase
Kamera: Matthias Meinl
Schnitt: Claudius Spieth
Grafik: Claudio Como
Redaktion: Max Ostendorf

Mathias Tertilt

Wissenschaftsjournalist mit Schwerpunkt Digital und Film. Geht Ursachen, Zusammenhängen und Lösungen nach, insbesondere wenn es um Biotechnologie, Umwelt oder Infektionskrankheiten geht.