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Rauchstopp
Was passiert, wenn du mit dem Rauchen aufhörst?
Die letzte Zigarette geraucht – und jetzt? Was dich in den Tagen, Wochen und Jahren danach erwartet. Und wie es eher mit dem Aufhören klappt.
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Inhalt
- Warum ist es so schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören?
- Woran erkennst du, dass du nikotinabhängig bist?
- Was passiert nach der letzten Zigarette in deinem Körper?
- Wie schaffst du es, nach dem Rauchstopp nicht zuzunehmen?
- Welche Vorteile hat der Rauchstopp langfristig für deine Gesundheit?
- Wie schaffst du es, wirklich mit dem Rauchen aufzuhören?
- Warum ist es so schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören?
- Woran erkennst du, dass du nikotinabhängig bist?
- Was passiert nach der letzten Zigarette in deinem Körper?
- Wie schaffst du es, nach dem Rauchstopp nicht zuzunehmen?
- Welche Vorteile hat der Rauchstopp langfristig für deine Gesundheit?
- Wie schaffst du es, wirklich mit dem Rauchen aufzuhören?
Artikel Abschnitt: Warum ist es so schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören?
Warum ist es so schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören?
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- der Blutdruck steigt
- das Herz schlägt schneller
- die Atmung beschleunigt sich
- Aufmerksamkeit und Konzentration steigern sich
Der Kreislauf verbraucht mehr Energie als normalerweise, dadurch nimmt man unter Umständen sogar ab. Außerdem wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert, Dopamin wird ausgeschüttet. Das macht das Rauchen zu so einer guten Erfahrung.
Körperliche Abhängigkeit von Nikotin
Diese positiven Effekte können für eine körperliche Abhängigkeit sorgen. Konkret hat das zur Folge: Rauchende brauchen immer mehr Nikotin, um dieselbe Wirkung zu erleben, also auch mehr und mehr Zigaretten pro Tag. Unter anderem liegt das daran, dass der Körper immer mehr Nikotinrezeptoren bildet, und dadurch immer mehr Nikotin nötig ist, um die Rezeptoren zu versorgen. Körperliche Abhängigkeit heißt auch, dass man Entzugssymptome erlebt, sobald nicht mehr regelmäßig Nikotin in den Körper gelangt. Das macht das Aufhören so schwierig.
Artikel Abschnitt: Woran erkennst du, dass du zigarettenabhängig bist?
Woran erkennst du, dass du zigarettenabhängig bist?
Dabei wird unter anderem gefragt, wie schnell man nach dem Aufwachen zur ersten Zigarette greift und wie viele Zigaretten man pro Tag raucht. Die Auswertung erfolgt nach Punktzahlen. Wer beispielsweise mehr als eine Packung pro Tag raucht (21-30 Zigaretten), erhält bereits zwei Punkte. Ab drei Punkten liegt eine mittlere körperliche Abhängigkeit vor.
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Artikel Abschnitt: Was passiert nach der letzten Zigarette in deinem Körper?
Was passiert nach der letzten Zigarette in deinem Körper?
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Das hat nach vierundzwanzig Stunden spürbare körperliche Auswirkungen. Das Sauerstofflevel im Körper ist wieder höher, bei körperlicher Anstrengung oder Sport dauert es länger, bis man außer Atem ist. Außerdem sinkt nach schon einem Tag das Herzinfarktrisiko leicht. Grund dafür ist, dass Nikotin bei jeder Zigarette Herzfrequenz und Blutdruck erhöht. Das passiert nun nicht mehr, und das ist gut fürs Herz.
Körperliche Entzugserscheinungen dauern etwa eine Woche an
Spätestens nach dem ersten Tag beginnen aber auch die Entzugserscheinungen, die nach etwa drei Tagen einen Höhepunkt erreichen. Der Wunsch nach einer Zigarette wird immer stärker, je länger die letzte zurückliegt. Dieses starke Bedürfnis wird auch "Craving" genannt und hängt mit der Dopamin-Ausschüttung zusammen, die beim Rauchen passiert.
Wer regelmäßig raucht, entwickelt nach und nach eine Dopamin-Toleranz, weil das Hormon so oft ausgeschüttet wird. Das hat zur Folge, dass der Körper die Anzahl der Dopamin-Rezeptoren reduziert. Er sagt: Es kommt bereits so regelmäßig Dopamin an, dass nicht mehr so viele Rezeptoren nötig sind. Raucht man plötzlich nicht mehr, dürsten diese wenigen Dopamin-Rezeptoren stark nach Dopamin. Das ruft das Craving-Gefühl hervor, das den Aufhörprozess so schwierig macht.
Andere mögliche Entzugserscheinungen sind:
- Frust und Wut
- Unruhe und Nervosität
- Niedergeschlagenheit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- erhöhter Appetit
- Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel
Die gute Nachricht ist: Nach ungefähr einer Woche sind die schlimmsten Entzugserscheinungen überstanden. Bis die Dopamin-Rezeptoren wieder auf einem vergleichbaren Level mit Nichtraucher:innen sind, dauert es aber länger, etwa drei Monate.
In der Zeit nach den akuten körperlichen Entzugserscheinungen ist die größte Gefahr, rückfällig zu werden, die Gewohnheit. "Man kann sagen, dass die körperliche Abhängigkeit bei Nikotin im Gegensatz zur psychischen eher gering ist", sagt Martin Reuter, Professor für differentielle und biologische Psychologie an der Universität Bonn. "Nikotin ist gerade so teuflisch, weil die psychische Abhängigkeit so hoch ist."
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Artikel Abschnitt: Wie schaffst du es, nach dem Rauchstopp nicht zuzunehmen?
Wie schaffst du es, nach dem Rauchstopp nicht zuzunehmen?
Ist man sich dessen vor dem Rauchstopp bewusst, kann man darauf achten, Essen nicht zu einer automatischen Ersatzbefriedigung zu machen. Man kann schon einen Snack essen, statt zur Zigarette zu greifen – aber bestenfalls eben einen gesunden Snack, wie einen Kaugummi oder Gemüsesticks. Manchmal reicht es auch schon, zur Ablenkung einen Schluck Wasser zu trinken.
Rauchen treibt zudem den Kreislauf an, was Energie verbraucht, und nach dem Rauchstopp ändert sich das natürlich. Deshalb ist es sinnvoll, besonders in der Zeit nach der letzten Zigarette auf ausreichend viel Bewegung und Sport zu achten. Das ist nicht nur gesund und beugt der Gewichtszunahme vor, sondern kann im Zweifelsfall für Ablenkung sorgen, wenn das Craving mal wieder besonders stark ist.
Artikel Abschnitt: Welche Vorteile hat der Rauchstopp langfristig für deine Gesundheit?
Welche Vorteile hat der Rauchstopp langfristig für deine Gesundheit?
Nach ungefähr einem Monat haben sich die Flimmerhärchen in der Lunge erholt und können wieder so arbeiten, wie sie es eigentlich sollen. Sie sind dafür zuständig, die Lunge zu reinigen und befreien nun wieder die Atemwege von Schleim. Die Folge: Man ist wieder weniger anfällig für Infekte und kann noch besser atmen. Nach drei bis neun Monaten sorgen die Flimmerhärchen dafür, dass sich die Lungenfunktion bereits um zehn Prozent verbessert hat, im Vergleich zu dem Zeitraum, in dem noch regelmäßig geraucht wurde.
Nach einem Jahr hat sich das Herzkreislaufsystem so weit erholt, dass sich das Herzinfarktrisiko halbiert hat im Vergleich zu jemandem, der nicht mit dem Rauchen aufgehört hat. Gerade, wer viele Zigaretten pro Tag geraucht hat (etwa eine Schachtel oder mehr), hatte während des Rauchens ein deutlich erhöhtes Risiko.
Weniger Erkrankungen und mehr Lebenszeit
Je mehr Zeit seit der letzten Zigarette vergangen ist, desto mehr Vorteile bietet das. Nach fünf bis fünfzehn Jahren ist das Risiko für einen Schlaganfall wieder so niedrig wie bei Nichtraucher:innen. Die Variation ist so groß, weil das stark davon abhängt, wie lange und wie viel man geraucht hat. Nach zehn Jahren ist das Lungenkrebsrisiko halbiert im Vergleich zu jemandem, der noch raucht. Auch das Risiko für andere Krebserkrankungen ist gesunken.
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Je früher man mit dem Rauchen aufhört, desto mehr Lebenszeit gewinnt man außerdem dazu: Wer mit 25-34 aufhört, lebt zehn Jahre länger. Beim Rauchstopp mit 55-64 Jahren gewinnt man immer noch vier Jahre Lebenszeit. Mit dem Rauchen aufzuhören, bedeutet aber nicht nur, länger zu leben. Die verbleibenden Jahre lassen sich auch mehr genießen, weil man seltener krank wird, weniger Herzkreislaufprobleme und seltener an Krebs erkrankt.
Artikel Abschnitt: Wie schaffst du es wirklich, mit dem Rauchen aufzuhören?
Wie schaffst du es wirklich, mit dem Rauchen aufzuhören?
Es gibt offizielle, wissenschaftlich geprüfte Behandlungsleitlinien, um die Zigarettenabhängigkeit hinter sich zu lassen. Zuerst werden dort niedrigschwellige Angebote empfohlen: Bereits kurze Beratungen, beispielsweise per Telefon, können helfen, besser mit dem Rauchstopp klarzukommen.
Eine kostenlose Beratung bietet etwa die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an, unter der Nummer 0800 8 31 31 31. Online-Begleitung gibt es bei der Webseite, die ebenfalls von der BZgA betrieben wird.
Wenn diese kurzen Beratungen nicht ausreichen, ist eine Verhaltenstherapie eine gute Option, das geht sowohl in Einzel- als auch Gruppenbehandlung. Es gibt Programme für die Rauchentwöhnung, die normalerweise von den Krankenkassen übernommen werden.
Wer unter Entzugserscheinungen leidet, kann es zudem mit einer Nikotinersatztherapie versuchen – das sind etwa Nikotinpflaster. Reichen diese nicht aus, gibt es auch Medikamente, die beim Entzug helfen können.
Außerdem kann es helfen, sich an einem Gedanken festzuhalten, sagt Psychologieforscher Reuter: "In dem Moment, in dem man denkt, man hält es nicht mehr aus – ab da sind es nur drei Minuten heftiges Craving. Diese drei Minuten muss man überwinden. Liegestütze sind eine gute Alternative, die Treppe hoch und runter laufen, mal kurz an die frische Luft gehen."
Nicht zuletzt gilt: Auch die Unterstützung von Freund:innen und Familie kann beim Rauchstopp helfen. Zum Beispiel ist es schon hilfreich, in einem akuten Craving-Moment eine Freundin anzurufen und sich ablenken zu lassen, anstelle zur Zigarette zu greifen.
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Mir ist völlig klar, dass Rauchen nicht gesund ist, egal wie viel man raucht. Trotzdem würden mich Abstufungen interessieren. Je weniger Zigaretten man raucht, desto besser ist es doch sicher, oder? Aber redet man sich das schön, wenn man „nur“ 2 Zigaretten in der Woche raucht? Wie schädlich ist schon… Weiterlesen »
Tinder!Lieben wir ahhahaha
Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und weiß, dass es der richtige Schritt war.Bei einem Gespräch mit meinem Pneumologen sagte mir dieser allerdings, dass mein Risiko Lungenkrebs zu kriegen immer noch höher bleibt, da der „Dreck“ in der Lunge bleibt und nicht abgebaut wird. Diese Tatsache vermisse ich manchmal bei… Weiterlesen »
Die Aussagen, die wir hier tefffen, sind alle wissenschaftlich abgesichert. Insofren geht es nicht um „Erziehung“, sobndern ums Aufzeugen der positiven Folgen eines Rauchstopps. Das Rückstände im Körper verbleiben, ist davon unbenommen.
Nennen sie mich altmodisch, aber ……hätte es nicht auch „Konsumdruck“ statt „craving“ getan? Sah gerade den TV-Beitrag zum Thema „nichtrauchend werden“ und dieser Kommentar ist mir ein Bedürfnis. Ansonsten guter Beitrag, ihren meine ich. Meiner sowieso.
Küsschen, bis die Tage.