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Bewegung
Das passiert, wenn du Sport treibst
Schon nach einer Stunde Sport bessern sich Blutwerte nachweislich. Regelmäßiges Training hat einen positiven Effekt auf den ganzen Körper.
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Welches Training ist optimal?
Was bedeutet moderates Training?
"Moderates Training bedeutet, bei etwa 65 bis 75 Prozent seiner maximalen Herzfrequenz zu trainieren", sagt Prof. Rüdiger Reer, Generalsekretär des Deutschen Sportärztebundes (DGSP) und Leiter des Arbeitsbereichs Sport- und Bewegungsmedizin der Universität Hamburg. Moderates Training heißt "laufen, ohne zu schnaufen" – also so zügig zu joggen, dass man sich während des Trainings noch unterhalten kann. Detailversessene Sportlerinnen und Sportler können die individuelle Belastung auch mit einer Pulsuhr überprüfen.
Fünf Trainingsbausteine
Wer sich vor und nach dem Training außerdem dehne, habe vier der fünf Trainingsbausteine – Ausdauer, Kraft, Koordination, Flexibilität und Schnelligkeit – abgedeckt. "Schnelligkeit steht nicht so sehr im Fokus. Aber für ein gesundheitsorientiertes Training kann man diese auch ausklammern", sagt Reer. Der Experte empfiehlt außerdem vor Trainingsbeginn eine sportmedizinische Untersuchung, um die optimale individuelle Belastung zu ermitteln und möglichen Risiken vorzubeugen.
Laut Uwe Tegtbur können dann schon nach dem ersten Training Effekte beobachtet werden. Der Professor für Sportmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover hat im Rahmen des Exzellenzclusters "Rebirth" in verschiedenen Studien untersucht, wie sich regelmäßiger Sport auf den Körper auswirkt.
"Nach einer Stunde auf dem Fahrrad konnten wir bei unseren Probanden sehen, dass sich Blutzucker- und Insulinwerte, aber auch der Blutdruck über viele Stunden bessert." Die meisten körperlichen Veränderungen könnten etwa nach zwei bis drei Monaten regelmäßigen Trainings beobachtet werden.
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Wie profitiert das Herz-Kreislauf-System?
Blutgefäße werden reguliert
Aber auch wer einen zu niedrigen Blutdruck hat, profitiert von Sport – vor allem von Ausdauersportarten wie Schwimmen, Joggen oder Radfahren. "Regelmäßige Bewegung beeinflusst die Regulierung der Blutgefäße. Die Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und erhöht damit den niedrigen Blutdruck", sagt Rüdiger Reer.
Sport erhöht außerdem die Konzentration des High Density Lipoproteins (HDL) im Blut, also des Proteins, das beispielsweise überschüssiges Cholesterin aus den Arterien in die Leber transportiert. So lagert sich das Blutfett nicht in den Blutgefäßen ab. Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sinkt deutlich.
Allerdings kann Sport auch einen negativen Effekt auf das Herz-Kreislauf-System haben, erklärt Uwe Tegtbur. "Studien zeigen, dass Menschen, die allein auf Kraft setzen, schlechtere Gefäßfunktionen haben als untrainierte.“ Krafttraining mit schwerem Gewicht könne für Menschen mit Bluthochdruck sogar gefährlich sein, da der Blutdruck deutlich ansteige.
Artikel Abschnitt: Welchen Einfluss hat Sport auf Muskulatur und Knochen?
Welchen Einfluss hat Sport auf Muskulatur und Knochen?
Mehr Kraft in den Muskeln
Ein spür- und messbarer Erfolg zeigt sich auch hier nach ein paar Wochen regelmäßigen Trainings. Die einzelnen Muskelfasern nehmen an Volumen zu und der Muskel verfügt über mehr Kraft. Die gestiegene Muskelmasse habe auch im Ruhemodus einen positiven Effekt, erklärt Rüdiger Reer. Denn Muskeln benötigen mehr Energie als beispielsweise Fettgewebe. Der Grundumsatz einer Person steigt deshalb. Aber auch die intramuskuläre Koordination verbessert sich durch immer wiederkehrende Bewegungsabläufe. Das Nervensystem aktiviert nun immer mehr Muskelfasern auf einmal. Auch das sorgt für mehr Kraft.
Stoffwechsel im Knochen wird angeregt
Krafttraining wirke aber nicht nur auf die Muskeln, sondern auch auf das Stützgewebe des Körpers, erklärt Rüdiger Reer. So regt Belastung den Stoffwechsel im Knochen an und die Knochendichte nimmt zu. Bewegung hält außerdem die Gelenke jung, da die Knorpel besser mit Nährstoffen versorgt werden.
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Hat Sport auch einen Effekt aufs Immunsystem?
Krebsrisiko kann gesenkt werden
Außerdem senke Sport das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, deutlich. Vollends erforscht sind die Hintergründe nicht. Allerdings spielt auch hier das verbesserte Immunsystem eine Rolle. So greifen natürliche Killerzellen, die ebenfalls zu den Leukozyten gehören, unspezifische Tumorzellen an. Regulatorische T-Zellen hemmen außerdem chronische Entzündungen im Körper. Diese gelten als ein Risikofaktor für einige Krebsarten, aber auch für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Einfluss auf das Altern von Zellen
Sport habe zudem Einfluss auf den Alterungsprozess von Zellen, sagt Uwe Tegtbur. Ein Indikator dafür sind die Telomere, die am Ende aller Chromosomen liegen. Mit jeder Zellteilung werden sie kürzer, bis irgendwann eine kritische Größe unterschritten ist und die Zelle sich nicht mehr teilen kann. Kurze Telomere sind nicht nur ein Grund fürs Altern, sondern auch ein Risikofaktor für Krebs.
"In einer Rebirth-Studie haben wir zeigen können, dass Menschen, die mit Sport angefangen haben, nach einem halben Jahr ihr biologisches Alter deutlich gesenkt haben“, sagt Tegtbur. So haben sich beispielsweise die Telomere innerhalb von sechs Monaten im Schnitt um sechs Prozent verlängert.
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Wie beeinflusst Sport das Gehirn?
Gehirn im Alter kann geschützt werden
Studien zeigen beispielsweise, dass moderates Ausdauertraining das rechte und linke anteriore Hippocampusvolumen vergrößert. Diese Hirnregion gilt als Schaltstelle zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis und ist das Lernzentrum des Gehirns. Aber: "Solche Ergebnisse dürfen nicht überinterpretiert werden“, sagt die Wissenschaftlerin. Trotzdem gelte als gesichert, dass körperliche Aktivität das Potenzial habe, das Gehirn im Alter zu schützen. So zeigten Beobachtungsstudien, dass bei sportlich aktiven Menschen das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz im Alter verringert ist. "Die genauen Hintergründe sind nicht gesichert, aber sicherlich handelt es sich um eine Reihe von Mechanismen, die dazu führen“, erklärt Schott.
Sport macht den Kopf frei
Aber auch in jungen Jahren hilft Sport. Wer tagsüber viel am Schreibtisch sitzt, nutzt vor allem den präfrontalen Cortex, das Denkzentrum des Gehirns. Er sitzt im vorderen Bereich gleich hinter der Stirn und unterstützt etwa bei Präsentationen oder Kundengesprächen. Doch sein Fassungsvermögen ist nicht unbegrenzt. Auch hier hilft Sport, denn Bewegung und Koordination fordern viel vom Gehirn. Die Aktivität wird ins Bewegungszentrum gelegt und das Denkzentrum entlastet. Sport macht damit tatsächlich den Kopf frei.
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Macht Sport glücklich?
Hormonausschüttung sorgt nicht automatisch für Glücksgefühle
"Das kann man so pauschal aber nicht sagen“, erklärt Ralf Brand, Professor für Sportpsychologie an der Universität in Potsdam. Man könne zwar die Hormonkonzentration beim Sport messen, "das sagt aber noch nichts darüber aus, wie sich ein Mensch fühlt“, erklärt der Wissenschaftler. "Adrenalin wird beispielsweise sowohl bei großer Freude als auch bei großer Angst ausgeschüttet.“ Tatsächlich haben Untersuchungen gezeigt, dass sich die meisten Menschen bei Bewegungen mit niedriger Intensität wohlfühlen, beispielsweise beim Spazierengehen. "Das ist aber noch nicht die Intensität, die die WHO für die wöchentlichen 150 Minuten empfiehlt“, sagt Brand.
Langsam steigern zu höherer Intensität
Allerdings gibt es Hoffnung. "Schnaufen, schwitzen und müde Muskeln. Das klingt alles nicht attraktiv, aber man kann lernen, das zu mögen“, erklärt Brand. Dafür dürfe man dann aber keinesfalls gleich von null auf hundert gehen. Zu hohe Belastungsintensitäten am Anfang machen wenig Freude und führen dazu, dass wir unsere Vorsätze schnell wieder fallen lassen und nicht mehr zum Training gehen, sagt der Experte. Besser sei es, sich erst mal regelmäßig Zeit für Bewegung zu nehmen, beispielsweise für einen Spaziergang. Dann könne man sich langsam steigern, bis man dann irgendwann bei der "moderaten Intensität ist“, die die WHO als Richtwert vorgibt.
Autorin: Christiane Meister-Mathieu
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Ja, Sport macht glücklich. Seit 5 Jahren mache ich Home Office und sitze den ganzen Tag am Rechner. Das Hirn ist nach 8 – 10 Stunden Programmieren im Zustand eines Zombies. 4x die Woche setze ich mich für 1 Stunde auf den Hometrainer. Nach 40 – 45 min kommt der… Weiterlesen »
Das ist ein interessanter Beitrag. Als erfahrener Kraftsportler weiß ich natürlich, wie max. Kraftleistungen ermittelt werden, bei denen man unter Umständen auch den Punkt des momentanen Versagens erreichen kann- kein Problem, denn man hat dabei ja Hilfestellung zur Verfügung. Ich bin Jahrgang 1960 und möchte Ausdauertraining gerne mit aufnehmen. Wie… Weiterlesen »
Bewegung hält mich jeden Tag gesund. Herzlichen Dank für Ihre interessanten Infos zum Thema Bewegung und Gesundheit. Für mich ist es ist ein besonderes Erlebnis, kleine Kinder zu beobachten, wenn sie ihre kleine Welt entdecken. Ihr Bewegungsdrang scheint ungebrochen, selbst wenn sie mehrfach hinfallen. Die Lust an der Bewegung scheint… Weiterlesen »