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Ernährung
So sehr hilft alkoholfreies Bier nach dem Sport
Nach einem Marathon ein kühles, alkoholfreies Weizen – sinnvoll oder nur erfolgreiches Marketing? Wir erklären, ob sich alkoholfreies Bier wirklich als Getränk für Sportler:innen eignet.
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Alkoholfreies Bier wird als Sportgetränk angepriesen
Internationale Aufmerksamkeit bekam dieses anscheinend typisch deutsche Ding bei den olympischen Winterspielen 2018. Krombacher schickte Medienberichten zufolge 3500 Liter alkoholfreies Bier (und 11.000 Liter mit Alkohol) zum Nationalteam in Pyeongchang. Die Athlet:innen zeigten sich dankbar und äußerten Sätze wie "Es schmeckt gut und es ist gut für den Körper" gegenüber der Presse.
Der Vorteil von alkoholfreiem Bier gegenüber Wasser scheint so simpel wie einleuchtend – es ist isotonisch und enthält wichtige Nährstoffe. Isotonisch bedeutet, dass aufgrund einer bestimmten Dichte an gelösten Teilchen diese schneller ins Blut gelangen. Dadurch kann sich der Körper besser erholen – er bekommt ohne Zeitverzögerung all die Stoffe zurück, die er zuvor unter Anstrengung verbraucht und ausgeschwitzt hat. So weit die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus?
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Es gibt eigentlich keine aussagekräftigen Studien
Das bedeutet nun aber nicht, dass jeder Bierhersteller sein 0,0-Prozent-Getränk erst einmal von Forschenden an Hunderte Hobbysportler:innen ausschenken lässt. Stattdessen reicht der Nachweis über verschiedene Inhaltsstoffe, zum Beispiel Kalium. Liegt der Mikronährstoff in einer bestimmten Konzentration vor, kann das bei der Regeneration helfen: Kalium wird im Körper benötigt, um die Energiespeicher in den Muskeln wieder aufzufüllen, und das ist wissenschaftlich gut belegt. Ähnlich verhält es sich bei anderen Inhaltsstoffen, darunter Kohlenhydrate oder Vitamine – die spezifische Wirkung ist nachgewiesen, aber nicht unbedingt im Kontext von alkoholfreiem Bier.
Den Studien, die tatsächlich den Effekt der Getränke in Training oder Wettkampf untersucht haben, mangelt es an Aussagekraft. Manche sind von den Herstellern selbst finanziert. Am problematischsten ist jedoch, dass meist zu wenige Testpersonen teilnehmen, oft nicht mehr als 20. Die Ergebnisse solcher kleinen Untersuchungen wiederum sind bekannt dafür, verzerrt zu sein. Und zwar zugunsten dessen, was sie testen.
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Schaden tut’s wahrscheinlich auch nicht
Wenn also die Liste der Inhaltsstoffe stimmt und das 0,0-Prozent-Bier Kohlenhydrate und Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Magnesium oder Chlorid enthält, kann man ruhig zur Flasche greifen, um den ersten Durst zu stillen. Schaden wird es nicht. Zu olympischen Leistungen verhilft es einem aber auch nicht.
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Ausprobieren, aber bitte ohne Alkohol
Egal ob alkoholfreies Bier, Wasser mit Brausetablette oder fertig gemischter Sportdrink – im Endeffekt kommt es vor allem darauf an, ausreichend Flüssigkeit zu sich zunehmen. Dabei könne auch der individuelle Geschmack ausschlaggebend sein, sagt Günter Wagner vom Deutschen Institut für Sporternährung. "Was einem besonders schmeckt, das konsumiert man mehr – und die meisten trinken doch zu wenig nach dem Sport."
Isotonische Getränke lassen sich übrigens auch zu Hause mischen: Auf drei Teile Mineralwasser kommt ein Teil Apfelsaft. Wichtig dabei ist die Zusammensetzung des Mineralwassers, es sollte alle wichtigen Elektrolyte enthalten. "Mineralstoffarmes Wasser, das etwa zur Zubereitung von Babynahrung verwendet wird, eignet sich nicht", so Ökotrophologe Wagner.
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Herzlichen Dank. Diese Informationen waren sehr hilfreich.