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Szenario
Das passiert, wenn die Menschheit auf Fleisch verzichtet
Eine Welt, in der Menschen kein oder kaum noch Fleisch essen – für den Planeten und für uns selbst wäre das gut. Wir sind derzeit aber noch weit davon entfernt.
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Artikel Abschnitt: Darum geht’s:
Darum geht’s:
Eine Welt ohne Fleisch
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir darüber sprechen:
Darum müssen wir darüber sprechen:
Es wäre gut für das Klima, die Biodiversität und die Gesundheit, wenn alle weniger Fleisch essen würden
Viele der klimaschädlichen Emissionen stammen aus der Landwirtschaft. Vor allem durch die Tierhaltung entstehen viele Treibhausgase. Neben Kohlenstoffdioxid gelangen vor allem Methan (CH4) und Lachgas (N2O) in die Atmosphäre.
Die Haltung von Nutztieren wie Rindern, Schweinen, Schafen oder Geflügel ist ist etwa für die Hälfte der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft verantwortlich. Hinzu kommen Tiermist und Gülle, die Landwirte auf ihren Böden verteilen. Die Düngemittel setzen Lachgas und Methan frei.
Besonders problematisch sind Rinder: Sie gelten als die größten Klimasünder – ein Großteil der Lachgas- und Methanemissionen geht auf ihr Konto. Würde die Menschheit weniger Rindfleisch vertilgen, gäbe es also weniger Rinder auf der Welt, würden allein dadurch die Treibhausgasemissionen enorm sinken.
Würden wir vollständig auf Nutztierhaltung verzichten, werden 33 Millionen Quadratkilometer Weidefläche frei. Das wäre gut für die Artenvielfalt – sofern die Natur diese Flächen zurückerobern kann.
Wir würden zehn Prozent weniger Düngemittel und Frischwasser benötigen. Viele Nutztiere, etwa Masthähnchen oder Schweine, verbringen ihr kurzes Leben in beheizten Hochleistungsställen, die kosten- und energieintensiv sind – und somit schlecht für die Umwelt.
Auch für unsere Gesundheit wäre ein genereller Verzicht auf Fleisch vorteilhaft: Eine ausgewogene, pflanzenbasierte Ernährung frühzeitige kann Todesfälle um bis 20 Prozent reduzieren – zu dem Ergebnis kommen die Autoren einer Studie, die im Wissenschaftsjournal The Lancet erschienen ist.
Der Grund: Wer weniger rotes und verarbeitetes Fleisch isst, hat ein geringeres Risiko an Krebs zu erkranken oder einer Herzkreislauferkrankung. Hinzu kommt, dass die meisten pflanzlichen Fette mehr gesunde ungesättigte Fettsäuren enthalten als ungesunde gesättigte Fettsäuren. Bei tierischen Fetten ist es genau anders herum.
Artikel Abschnitt: Aber:
Aber:
So schnell kommen wir vom Fleischkonsum nicht los
Als unsere Vorfahren begonnen haben, nährstoffreiches Fleisch zu essen, sind sie größer und klüger geworden. Sie entwickelten mit der Zeit immer bessere Werkzeuge, sie konnten die Tiere besser jagen und das Fleisch einfacher verarbeiten. Die Folge: weniger Zeit für die Essensbeschaffung, mehr Zeit für kulturelle Tätigkeiten, etwa fürs Kochen.
Essen konnte in kleineren Portionen besser gelagert und rationiert werden – das unterscheidet uns fundamental von Tieren, die viel mehr Zeit für die Nahrungsaufnahme aufwenden müssen als wir. So entstand aus dem reinen Essen eine wichtige soziale Struktur. “Und dann gab es in der Geschichte noch einen zweiten wesentlichen Entwicklungssprung: die Erfindung der industriellen Nahrungsmittelproduktion im 19. Jahrhundert“, sagt Kassung.
”Fleisch wurde damit zu einer allgegenwärtigen Ware, die überall und jederzeit konsumierbar ist.“ Hinzu komme, dass das Tier im Fleisch unsichtbar geworden sei – sei es als Wurst, als Brotaufstrich, als Brühwürfel oder als Hackfleischbällchen. Wir kommen also so schnell nicht vom Fleisch los, weil wir abhängig davon geworden sind.
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Und jetzt?
Konsum hin und wieder hinterfragen
Forscher Marco Springmann und sein Team von der Oxford-University gehen davon aus, dass wir bis zum Jahr 2050 1,3 Billionen Euro sparen, wenn die gesamte Menschheit auf Fleisch verzichten würde. Wir müssten vor allem weniger für Gesundheit und für Klimaschäden ausgeben. “Eine komplett pflanzenbasierte Ernährung ist mit Abstand die Ernährungsweise mit den geringsten Treibhausemissionen und zudem auch eine der gesündesten, wenn sie denn ausgewogen zusammengestellt ist“, sagt Springmann.
Es kann sich lohnen, den eigenen Fleischkonsum hin und wieder zu hinterfragen. Vielleicht sollten wir wieder lernen, das Tier im Fleisch zu sehen – wie es der Berliner Kulturwissenschaftler Kassung vorschlägt – und Fleisch nicht als Ware betrachten, die jederzeit konsumierbar ist.
Über den/die AutorIn:
Hlalo Herr Journalist,
es wäre informativer, die Zahlen so zu präsentieren, dass kein „WIR“ im Text entsteht. Also nach Ländern aufsplitten und danach vielleicht von einem „WIR “ zu sprechen. Ohne Betroffensein bringen selbst die schlimmsten Zahlen: NICHTS!
Wilhelm K.
Vielleicht sollten wir lieber auf Menschen verzichten !
Dann wird alles noch viel sauberer !
Den Einwand, man wäre „abhängig“ finde ich doch sehr bequem. Es suggeriert: Man wolle ja, aber man können nicht. Das ist Unsinn! Fakt ist, das niemand den Leuten etwas anderes erzählt. Außer Aktivisten, die dann mit ungläubig Augen angesehen werden, als hätte man von Aliens gesprochen. Die Politik ist feige!… Weiterlesen »
„Süchtig“ wäre wohl das bessere Wort.
Genau das Gegenteil ist der Fall 2/3der Erde sind grasland. Mit mob grazing könnte co2 im Boden gespeichert. Erosion vermieden wüstenbildung gebremst werden. Ist es nich der tägliche Weg zur Arbeit der mehr co2 freisetzt als mit Fleisch eingespart wird. Wo sollen die Schwalben leben in Deutschland wenn der letzte… Weiterlesen »
Klingt ja gut. Das einzige was ich noch nirgendwo lesen konnte ist reicht der jetzige Ackerbau aus? Brauchen wir wenn alle umsteigen mehr Äcker als gerade. Ich esse gern Fleisch ja aber auch alternativ vegetarische Gerichte. Die Natur holt es sich zurück klar aber wenn man dafür mehr Äcker braucht… Weiterlesen »
Ich weiß nicht genau, wie viel es ist, aber ich glaube es war 96% an Ackerfläche, die für Nutztiere gebraucht wird.
Man braucht sogar weniger Ackerfläche.
Ein Tier frisst bis es ausgewachsen ist jeden Tag Futter. Und dieses muss ebenfalls irgendwo angebaut werden. Das führt dazu, dass zB. pro 1kg Rindfleisch über 4kg Futter benötigt wird. Also mit derselben Ackerfläche kann man 4-mal so viele Menschen ernähren wie zuvor.
https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch
https://www.latimes.com/science/sciencenow/la-sci-sn-more-food-vegan-20180326-story.html
Und was genau möchtest du auf dem Acker anbauen? Bedenke bitte eine ausgewogene, nachhaltige und gesunde Ernährung. Ohne den Boden und damit weiterhin die Umwelt zu zerstören. Ohne Flächen abzubauen, wie Moore oder wie Weideland welches nicht nur dem Nutztier dient. Wird es dann noch Rind, Schwein, Huhn geben? Alles… Weiterlesen »
1. „Es sterben Tiere aus“: Das ist ein Rechenbeispiel um zu verdeutlichen, wie groß die Auswirkungen wären. Also aussterben wird da nix. Das Ziel ist es die Menge zu reduzieren. 2. „Ohne Boden und Umwelt zu zerstören“: Das war schon vorher das Argument, dass man dann weniger Ackerflächen braucht als… Weiterlesen »
Du bekommst mit der gleichen Fläche entweder 1000 Fleisch-Esser satt, oder 10.000 Veganer. So kann man es grob überschlagen.