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Besser aufhören
So verändert Rauchen deinen Mund
Auf dem Weg zur Lunge hinterlässt Zigarettenqualm eine Schneise der Verwüstung. Rauchen ist Gift für die Mundgesundheit. Doch wenn du heute aufhörst, senkst du das Risiko einer ernsthaften Erkrankung im Mund bereits nach wenigen Jahren.
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Raucher:innen schmecken schlechter
Fest steht aber, dass Raucher:innen mit dem Qualm rund 4720 toxische Substanzen in ihre Mundhöhle lassen, von denen etwa 60 ein krebserregendes Potenzial haben. Ein brasilianisches Forschungsteam hat in einer Metastudie Untersuchungen ausgewertet, die sich mit der Wechselwirkung zwischen Rauchen, Riechen und Schmecken beschäftigt haben: Die Mehrheit der Untersuchungen fand einen Zusammenhang.
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Das Zahnfleisch leidet
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) weist darauf hin, dass Rauchen die Durchblutung im Mund verschlechtert: Raucher:innen hätten selten Zahnfleischbluten – was aber ein wichtiges Warnsignal für Parodontalerkrankungen ist. Wer raucht, bemerkt deshalb oft erst sehr spät, dass ein behandlungsbedürftiges Problem im Mund besteht.
Wie häufig diese Probleme vorkommen, haben Forschende der Berliner Charité sowie der Universitäten Halle-Wittenberg und Kiel untersucht. Sie werteten die Daten aus 186 Ländern aus und kommen zu einem erschreckenden Ergebnis: 40 Millionen schwerer Parodontitisfälle weltweit werden allein durch das Rauchen verursacht.
Meist trifft es Männer mittleren Alters. In Deutschland geht jede zehnte Parodontalerkrankung auf das Rauchen zurück. Dabei gilt die einfache Formel: Je höher der Zigarettenkonsum, desto mehr Bakterien sorgen dafür, dass sich eine bestehende Parodontitis verstärkt. Nebenbei, auch Implantate wachsen bei Raucher:innen deutlich schlechter ein.
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Rauchen verursacht Zahnprobleme
Die Ursachen sind nicht ganz so eindeutig. Möglicherweise stecken laut DKFZ eine schlechtere Mundhygiene oder ein ungesunder Lebenswandel dahinter. Doch auch wer regelmäßig Zähne putzt, ist leicht als Nikotin-Liebhaber:innen zu erkennen: Rauchen trocknet den Mund aus – und wenn Speichel fehlt, bleiben mehr Essensreste und Keime im Mund hängen, die sonst weggespült würden. Das führt zu einem unangenehmen Geschmack im Mund – und zu Mundgeruch
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Die Krebsgefahr steigt
Generell gilt jede dritte Krebserkrankung als hausgemacht, sprich: durch einen ungesunden Lebenswandel verursacht. Doch wer raucht, lässt sein persönliches Krebsrisiko in ungeahnte Höhen schnellen – das Rauchen steht auf Platz Nummer eins der Risikofaktoren, die Krebs begünstigen. Meist trifft es die Lunge, doch auch rund um den Mund steigt die Tumorgefahr.
Kein Wunder, der Qualm hat es in sich: 90 Prozent der Tumore an Organen, die mit Rauch in Kontakt kommen, lassen sich laut DKFZ direkt auf Tabakkonsum zurückführen. Im und um den Mund können die Mundhöhle, der Kehlkopf, der Rachen oder die Speiseröhre betroffen sein. Das Krebsrisiko steigt mit der Menge an Tabak, die konsumiert wird. Alkohol erhöht das Risiko noch einmal stärker.
Andererseits: Wer mit dem Rauchen aufhört, senkt das Risiko, an den Folgen des Rauchens zu erkranken, deutlich: Die Gefahr einer Krebserkrankung der Mundhöhle sinkt bereits nach drei bis fünf Jahren deutlich. Und nach 20 Jahren ist sie genauso niedrig wie die von Nichtraucher:innen.
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Rauchen verändert die Zusammensetzung der Bakterien im Mund
Übrigens: Die Bakterien in den Mündern der Ex-Raucher:innen unterschieden sich nicht nennenswert von denen der Nichtraucher:innen. Allerdings hatten die Proband:innen alle schon vor mindestens zehn Jahren mit dem Rauchen aufgehört. Wie lange genau die Mundflora braucht, um sich zu erholen, können die Forschenden also noch nicht sagen.
Autorinnen: Anke Riedel/Anna Beerlink
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