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Zahnpflege
Darum hilft Fluorid bei der Kariesvorsorge
Große Diskussion: Zahnpasta immer mit Fluorid, das schützt die Zähne vor Karies – oder ist zu viel Fluorid sogar schädlich? Die Fakten.
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Artikel Abschnitt: Was ist Fluorid?
Was ist Fluorid?
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Warum hilft Fluorid bei der Kariesvorsorge?
Fluorapatit ist härter und säurefester
Putzen wir uns die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta, wird die Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff, also die Hydroxylgruppe, ausgetauscht gegen Fluorid. So entsteht Fluorapatit anstelle des Hydroxylapatits. Fluorapatit ist härter und säurefester als Hydroxylapatit. So sind unsere Zähne besser geschützt vor Karies. Fluoride sollen außerdem der Säureproduktion von Kariesbakterien entgegenwirken.
Übrigens: Das alles nützt nur etwas, wenn auch die Ernährung zahnfreundlich ist. "Die Fluoridierung ist immer nur ein Teil des Gesamtkonzepts", sagt Prof. Ulrich Schiffner, Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde der Unikliniken Hamburg.
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Hilft Zahnpasta ohne Fluorid?
Dem Zahn also das zuzuführen, woraus er sowieso besteht, bringt so gesehen keinen Vorteil. Inwieweit aber andere Inhaltsstoffe oder Kombinationen positive Effekte haben könnten, muss noch weiter erforscht werden.
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Ist Fluorid gefährlich?
Nur in hohen Mengen ist Vergiftung möglich
Ganz abgesehen davon, dass die Studie und die Klassifizierung von Fluorid als Neurotoxin kontrovers diskutiert wird: Fluorid ist in hohen Mengen tatsächlich giftig. Hier liegt die Betonung aber auf "in hohen Mengen". Als minimale Dosis für eine Vergiftung gelten 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das bedeutet, dass eine erwachsene Person von 70 Kilogramm bei einer 75 Milliliter-Zahnpasta mit maximal erlaubtem Fluoridanteil von 0,15 Prozent (= maximal 112 Milligramm Fluorid) drei Zahnpastatuben essen müsste, um eine mögliche Vergiftung zu bewirken. Folgen können die Schädigung des Zahnschmelzes, Knochenschwund und die Schädigung der Niere sein.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geht davon aus, dass es ab einer Aufnahme von 0,1 Milligramm pro Kilo Körpergewicht und Tag zu Schäden am Zahnschmelz kommen kann. Darunter ist das Risiko entsprechend geringer. Liegt man weit über diesen Werten, ist auch eine erhöhte Knochenbrüchigkeit möglich.
Größere Mengen Fluorid während der Schwangerschaft wirken sich negativ auf die Gehirnentwicklung des Kindes aus. Kinder können durch zu viel Fluorid weiße Flecken auf den Zähnen bekommen, die zwar nicht schlimm sind – aber auch nicht besonders hübsch. Kleine Kinder sollten entweder nur fluoridhaltige Zahnpasta oder nur Fluoridtabletten bekommen.
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Wo ist Fluorid sonst noch drin?
Trinkwasser in Deutschland nicht fluoridiert
Trinkwasser wird in Deutschland nicht fluoridiert – im Gegensatz zum Beispiel zu den USA. Trotzdem kann es geologisch bedingt zu höheren Konzentrationen kommen. Es gilt ein Grenzwert von 1,5 Milligramm pro Liter. Gekauftes Mineral- und Tafelwasser kann deutlich höhere Werte von bis zu 5 Milligramm pro Liter aufweisen. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, auch für gekauftes Wasser einen Höchstwert von 1,5 Milligramm pro Liter einzuführen.
Der Fluoridgehalt muss auf den Flaschen nicht gekennzeichnet werden. Einziger Hinweis: Mineralwässer, die mehr als 1,5 Milligramm pro Liter enthalten, müssen einen Hinweis tragen, dass sie nicht zum regelmäßigen Verzehr durch Kinder und Säuglinge geeignet sind.