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Drogen
Alkohol gegen Cannabis – was ist schädlicher?
Durch Alkoholkonsum sterben regelmäßig Menschen. Durch Kiffen nicht. Harmlos ist Cannabis deshalb trotzdem nicht.
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Artikel Abschnitt: Wie wirken Cannabis und Alkohol?
Wie wirken Cannabis und Alkohol?
So wirkt Cannabis
Die stärkste psychoaktive Substanz in Cannabis ist Tetrahydrocannabinol (THC).
Raucht man Cannabis, setzt die Wirkung des THC häufig unmittelbar ein, da der Wirkstoff über die Atemwege aufgenommen wird und so die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Nach ungefähr 15 Minuten ist der Höhepunkt der Wirkung erreicht – nach 30 bis 60 Minuten klingt sie langsam wieder ab.
Trinkt oder isst man Cannabis, wird das THC langsamer vom Körper aufgenommen. Das führt dazu, dass die Wirkung mit einer zeitlichen Verzögerung einsetzt, dafür aber häufig sehr plötzlich.
Cannabis kann individuell sehr unterschiedlich wirken. Das hängt von mehreren Faktoren ab: von der Konsumart, der THC-Menge, der Grundstimmung und der psychischen Stabilität.
Cannabis wirkt entspannend, hebt die Stimmung – und kann das Kommunikationsbedürfnis steigern.
So wirkt Alkohol
Egal ob Shot, Longdrink oder Bier – die Wirkungsweise ist dieselbe. Der Alkohol verteilt sich über die Blutbahn im gesamten Körper und erreicht schon nach wenigen Minuten das Gehirn. Hier beeinflusst er eine Reihe von Transmittersystemen:
- Dopamin wird freigesetzt
Der Neurotransmitter spielt für unser Belohnungssystem eine wichtige Rolle. - Die Wirkung von Gamma-Aminobuttersäure (GABA) wird verstärkt
GABA ist eine Art körpereigenes Beruhigungsmittel. Es wirkt angstlindernd und beruhigend – schon nach geringen Mengen Alkohol fühlt man sich entspannter.
Wie genau der Alkohol wirkt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der getrunkenen Menge, von der Körpergröße und der körperlichen Verfassung – und davon, wie sehr man an Alkohol gewöhnt ist. Deswegen kann sich der Rauschzustand bei zwei Personen unterscheiden, obwohl sie die gleiche Alkoholkonzentration im Blut haben.
Generell kann man aber sagen, dass Alkohol in geringen Mengen meistens enthemmend wirkt: Die Stimmung verbessert sich und man wird kontaktfreudiger.
Artikel Abschnitt: Welche akuten negativen psychischen Folgen gibt es?
Welche akuten negativen psychischen Folgen gibt es?
Cannabis
THC manipuliert außerdem das körpereigene Cannabinoidsystem. Dieses System steuert viele Funktionen. So kann Cannabis etwa die Informationsverarbeitung im Gehirn beeinflussen, insbesondere das Arbeits- und Kurzzeitgedächtnis. Deswegen ist das Abspeichern und Verarbeiten neuer Informationen unter Einfluss von THC nur begrenzt möglich.
Alkohol
Trinkt man größere Mengen, kann das zu massiven Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsstörungen führen. Auch die Koordinationsfähigkeit und die Sprache sind beeinträchtigt. Das räumliche Sehen und die Orientierung verschlechtern sich, die Reaktionsfähigkeit wird erheblich gestört. Die Reaktionsbereitschaft steigt, das Urteilsvermögen sinkt.
Irgendwann wird man müde und benommen, bei hohen Mengen Alkohol kann das in Bewusstlosigkeit oder sogar einem Koma enden.
Artikel Abschnitt: Welche akuten negativen körperlichen Folgen gibt es?
Welche akuten negativen körperlichen Folgen gibt es?
Cannabis
Alkohol
Alkohol ist ein Zellgift: Es schädigt Zellen und Gewebe direkt. Trinkt man zu viel, kann außerdem eine akute Alkoholvergiftung auftreten, die Koordination, Bewusstsein, Wahrnehmung und das Auffassungsvermögen beeinträchtigen kann. Mehr zu den körperlichen Folgen von Alkohol findet ihr hier.
Artikel Abschnitt: Kann man durch Alkohol oder Cannabis sterben?
Kann man durch Alkohol oder Cannabis sterben?
Kein einziger Toter durch Kiffen
Bis heute gibt es keinen einzigen bestätigten Todesfall durch Cannabis-Konsum. Bei gerade einmal zwei Todesfällen taucht Cannabis als mögliche Ursache auf – eindeutig auf Cannabis zurückführen lassen sie sich aber nicht.
Ob Cannabis potentiell tödlich sein kann, ist bisher nur an Tierversuchen in den 1970er Jahren getestet worden. Dabei wurden Hunden und Affen oral Dosen verabreicht, die über 3 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht THC beinhalteten. Aber selbst diese hohen Dosen töteten die Tiere meist nicht. Zum Vergleich: Für diese Dosis müsste ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener 180 Gramm reines THC essen. Allerdings sind diese Ergebnisse nicht ausreichend durch Studien belegt.
Auch rein anatomisch ist es eher unwahrscheinlich, an Cannabis zu sterben: Denn im Hirnstamm gibt es nur wenige Cannabis-Rezeptoren, die unsere Grundfunktionen stören könnten. Der Hirnstamm reguliert zentrale Körperfunktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz oder die Atmung.
Viele Tote durch Alkohol
Eine Alkoholvergiftung kann den Hirnstamm so stark beeinträchtigen, dass die Atmung aussetzt. Bei Erwachsenen liegt die tödliche Dosis bei 2 – 3,5 Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Kindern ist diese Dosis niedriger: Schon 1 Gramm pro Kilogramm ist tödlich.
Im Gegensatz zu Cannabis ist Alkohol durchaus direkt mit Todesfällen in Verbindung zu bringen: 2014 starben in Deutschland 14.095 volljährige Menschen direkt an Alkoholerkrankungen. Jeden Tag sterben in Deutschland Schätzungen zufolge 202 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums – meist in Kombination mit dem Risikofaktor Rauchen. Das alleine ergibt fast 74.000 Todesfälle pro Jahr. Nicht in dieser Schätzung inbegriffen sind Unfälle, die durch übermäßigen Alkoholkonsum passieren.
Quellenangaben zum Artikel:
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Ich würde den Artikel gerne als Quelle für meine Facharbeit nutzen. Weiß jemand wen ich da als Autoren angebe?
Das ehrt uns sehr – dennoch solltest du in deiner Facharbeit (an der Uni?) natürlich vor allem Primärquellen nutzen und journalistische Artikel eher als Ergänzung. ? Autorin des Artikels ist Lara Schwenner. Wir haben hier scheinbar einfach vergessen, sie zu nennen und holen das noch nach. Viele Grüße!
Ist leider immer noch nicht geschehen, die Nennung der Autorin im Text…
Ich würde den Artikel gerne als Quelle für meine Facharbeit nutzen. Weiß jemand wen ich da als Autoren angebe?
Ich habe gerade auch eine Facharbeit über die Legalisierung von Cannabis in Deutschland geschrieben, wenn du willst dann schreibe mir auf Insta (mg42karol) und ich sende sie dir
ich schreibe auch gerade eine Hausarbeit zum gleichen Thema, steht das Angebot noch?
Sehr ausgewogener Doku. Allerdings ist es medizinisch und rechtlich nicht nachvollziehbar, warum Cannabis für Erwachsene verboten ist, Alkohol aber legal. Wer Quellen und Studien zu den Angaben sucht wird hier fündig: https://cannabisfakten.de/
„Bei Erwachsenen liegt die tödliche Dosis bei 2 – 3,5 Gramm Alkohol pro Gramm Körpergewicht.“ – Da kann man also mit 80 Kilo ueber 160 Kilo reinen Alkohol ueberleben. Ein paar Hektoliter Bier am Sanstagabend sind also kein Problem.
Da hast du leider die Einheiten vergessen. Wir rechnen in Kilogramm: 80kg * 0,002kg = 0,16kg = 160 GRAMM Alkohol 😉
In dem Artikel befinden sich bei der zitierten Stelle ein Fehler, dort wurde das „Kilo“ vergessen. Darauf spielt er an.
80kg * 0,002kg = 0,16kg² = 160000g²
Weil man Gramm auch als Fläche angeben kann.
² bzw. die Exponentialschreibweise als solche steht nicht für eine Fläche sondern einfach als Kurzschreibweise dafür, zwei gleiche Werte (entsprechend oft) miteinander zu multiplizieren (x² = x*x), eine Fläche beschreibt dies nur, sofern es sich um Längeneinheiten handelt, sprich Meter etc. m/s² zum Beispiel (Einheit der Beschleunigung) ist ebenfalls völlig… Weiterlesen »
Wenn manche Menschen ihre Pubertät dadurch ausleben, dass diese saufen und oder kiffen und glauben eine Art Befreiung zu erfahren sind diese auf dem Holzweg, da sie sich nur selbst schädigen. Aber dass diese Leute auch noch Gefahren verharmlosen und andere damit animieren den selben Unfug zu tun zeugt von… Weiterlesen »
So ein zusammhangsloses Zeug… Bei allem Respekt ihr Wissensstand zum Thema Drogen geht Richtung null. Les hier nur unreflektierten Bullshit.
Schadstoffen verharmlosen zeugt nicht von Assiverhalten. Es zeigt lediglich das nicht genug aufgeklärt wird. Außerdem ist es bestätigt das Drogen zur Flucht aus der Realität genutzt werden. Also diese Menschen zu beschimpfen ist falsch, also bist du da auf dem Holzweg. Menschen die Drogen brauchen muss man helfen und nicht… Weiterlesen »
Hast recht …der Staat der uns empfiehlt zu saufen , dafür noch Steuern kassiert und alle Leute die lieber was anderes konsumieren in den Knast stecken will ist völlig Assi…wir sind Menschen…wir Berauschen uns gerne…aber ich mach das ganze lieber etwas gechillter…zuhause bei einem gutem Film oder guter Musik…ich glaube… Weiterlesen »
Dann sei bitte dafür das Alkohol, tabak, zucker verboten wird
Alter Sack!
Ich kann sagen das man auch nach jahrelangen Konsum ohne Probleme aufhören kann.
Bin 62 Jahre alt und kann sagen, canabis für ältere ist die besten Medizin.