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Quarks Daily Spezial
Idyllisch oder abgehängt? Was das Leben auf dem Land bedeutet
Das Leben auf dem Land verändert sich. Kleine Lebensmittelläden etwa gibt es kaum noch. Aber es gibt Ideen, um das Dorf mehr zu beleben.
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"Das Land" gibt es nicht
Wenn man in Deutschland über das Leben in ländlichen Regionen spricht, dann wird es schwierig bei der Definition. Erstens gibt es keine klar ersichtlichen Grenzen zwischen Stadt und Land. Und zweitens lässt sich die Bevölkerung im ländlichen Raum anhand verschiedener Faktoren zählen. Forschende gehen davon aus, dass etwa 30 bis 50 Prozent der Menschen in Deutschland auf dem Land leben.
Insgesamt umfasst das einen großen Teil der Flächen, viele unterschiedliche Regionen und Landschaften – von der Nordsee bis in die Alpen, vom platten Münsterland bis zum Erzgebirge. Die Gebiete unterscheiden sich stark. In Baden-Württemberg geht es vielen ländlichen Orten wirtschaftlich gut, weil sich dort Industrie angesiedelt hat oder weil der Tourismus eine große Rolle spielt – und es somit Arbeitsplätze gibt. In anderen Teilen Deutschlands sieht das manchmal nicht so rosig aus.
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Wenn der letzte Laden schließt
Etwas, was jedoch allgemein eine Rolle spielt: Die Landwirtschaft und ihre Bedeutung für Dörfer und kleine Städte hat sich in den vergangenen 100 Jahren stark gewandelt. Während zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch rund 38 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft gearbeitet haben, sind es heute nur noch 2 Prozent. Zusammen mit der demografischen Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft stellt das viele ländliche Gemeinden vor neue Herausforderungen. Denn wenn weniger Menschen in einem Dorf leben, dann gibt es weniger Kundschaft – ob für den Arzt/die Ärztin, die Kneipe, die Tankstelle oder den Supermarkt.
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Läden als Treffpunkte für sozialen Austausch im Dorf
Insgesamt haben seit den 90er-Jahren 87 Prozent der kleinen Lebensmittelläden in Deutschland geschlossen. Sie wurden zum Teil durch größere Supermärkte und Discounter ersetzt. Oft sind diese jedoch nur mit dem Auto erreichbar. Forschende haben herausgefunden, dass sich Menschen auf dem Dorf vielerorts wieder einen Laden wünschen. Nicht nur für den alltäglichen Einkauf, sondern vielmehr noch für den sozialen Austausch.
Bürgerinitiative gründet einen Dorfladen
In Schapdetten, einem kleinen Dorf im Münsterland, haben in den vergangenen Jahrzehnten viele Geschäfte und Einrichtungen geschlossen. Einige Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen haben sich deswegen zusammengesetzt und darüber nachgedacht, wie sie das Dorfleben verbessern können. Dabei ging es einerseits um die Versorgung mit Lebensmitteln, aber es ging auch um die Frage: Wie können wir einen Ort schaffen, an dem wir uns treffen?
Herausgekommen ist ein Dorfladen mit einem Genossenschaftsmodell. Heute gibt es in Schapdetten wieder die Möglichkeit, frische Brötchen, Reis, Milch, Aufschnitt oder Getränke einzukaufen. Und die Kaffeeecke ist zu einem wichtigen Treffpunkt für die Menschen im Ort geworden.
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