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Arm oder reich -
Was das für deine Gesundheit bedeutet
Was das für deine Gesundheit bedeutet
Repost vom 1. Juli 2023 // Unsere Gesundheit wird maßgeblich von unserer finanziellen und sozialen Lage beeinflusst. Je höher das Armutsrisiko, desto niedriger die Lebenserwartung. Denn ein gesundes Leben muss man sich leisten können.
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Darum geht Armut uns alle an
17 Millionen Menschen in Deutschland gelten als arm oder armutsgefährdet. Das ist auf der persönlichen Ebene unter Umständen dramatisch, aber auch ein gesamtgesellschaftliches Problem. Denn unser Gesundheitssystem funktioniert nach dem Solidarprinzip: Die Gesunden zahlen für die Kranken, die Jungen für die Alten. Hinzu kommt die ethisch-moralische Dimension: Wollen wir akzeptieren, dass viele Menschen in Deutschland arm sind?
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Armut – was ist das?
Es gibt unterschiedliche Definitionen von Armut. Als "absolut arm“ gilt, wer seine Grundbedürfnisse nicht befriedigen kann – was in Deutschland glücklicherweise sehr selten vorkommt. Als "relativ arm“ gelten Menschen, die nicht am sozialen, kulturellen und politischen Leben teilnehmen können. Als armutsgefährdet gelten in Deutschland Menschen, die weniger als 1250 Euro im Monat zur Verfügung haben (bei einer 4-köpfigen Familie: 2625 Euro). Per Definition entspricht das weniger als 60 Prozent des sogenannten Nettoäquivalenzeinkommens.
Über die passenden Parameter, um Armut zu beschreiben, wird gestritten. Klar ist: Armut hat einen großen Effekt auf die Gesundheit.
Armut beeinflusst die Lebenserwartung
Deutlich zeigt sich das zum Beispiel bei der Lebenserwartung. Arme Frauen sterben mehr als vier, arme Männer mehr als sechs Jahre früher als Menschen, die mehr Geld haben. Arme Frauen leben zehn Jahre, arme Männer sogar 14 Jahre mehr in schlechter gesundheitlicher Verfassung – im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung. Kleiner Disclaimer: Die Angaben dazu, wie viele Jahre es genau sind, können in unterschiedlichen Studien variieren. Auch weil sie zum Beispiel davon abhängen, welche Definition von Armut der Studie zugrunde liegt und welche Einkommensgruppen miteinander verglichen werden. Was die Zahlen aus unterschiedlichen Studien aber alle zeigen: Wie gesund Menschen sind, hängt eben auch vom Geldbeutel ab.
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Auf welche Krankheiten hat Armut Einfluss?
Der Effekt zeigt sich bei fast allen Krankheitsbildern: bei chronischen Erkrankungen, Herzinfarkten, Schlaganfällen, Diabetes, Depressionen. Die Mechanismen, die dem zugrunde liegen, sind vielschichtig: Berufe, die mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden sind, sind häufig nicht gut bezahlt – das kann zu Folgeerkrankungen führen. Auch das Verhalten spielt eine Rolle: arme Menschen rauchen häufiger, treiben weniger Sport, essen weniger Obst und Gemüse, nehmen seltener Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch. Wer mehr Geld hat, kann sich eben auch eher ein gesundes Leben (Fitnessstudio; Biolebensmittel; Erholung) leisten.
Ein Beispiel: Wohngebiete, in denen Menschen leben, die nur wenig Miete zahlen können, liegen oft an viel befahrenen Straßen – die Belastung durch Lärm und Luftverschmutzung ist entsprechend hoch.
Armut ist Stress
Zudem kann die Sorge, dass man sich bestimmte Dinge nicht leisten kann, zu Dauerstress führen und Krankheiten fördern. In Studien konnten Forschende zeigen, dass dieser Stress die Aktivität unserer Gene verändert, also Einfluss auf die sogenannte Epigenetik hat. Der Körper entwickelt dann so genannte "Coping Strategien“, was wiederum ein erhöhtes Risiko für bestimmte Folgeerkrankungen (zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen) bedeutet.
Armut macht krank – und umgekehrt
Klar ist aber auch: Armut macht nicht nur krank, sondern Krankheit kann auch arm machen. Aber ist jemand beispielsweise depressiv, weil er/sie arm ist, oder ist jemand depressiv und WIRD dadurch arm (weil er/sie möglicherweise den Job verliert)? Vermutlich spielt beides zusammen.
Was hilft gegen Armut?
Wie man mit Armut umgehen sollte, wird in Debatten oft aus einer politischen Haltung heraus abgeleitet. Einige Daten aus den USA deuten darauf hin, dass es Kindern auch gesundheitlich besser geht, wenn die Mütter mehr Geld zur Verfügung haben. Wie repräsentativ diese Ergebnisse sind, ist aber noch nicht ganz klar.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) bezeichnet den Faktor Armut als eine DER großen Herausforderungen für unser Gesundheitssystem. Alle Menschen sollten die Chance auf ein gesundes Leben haben – unabhängig vom sozialen Status.
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