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Jodmangel
Darum brauchen wir mehr Jod
Jod ist lebensnotwendig und doch nehmen wir immer weniger zu uns. In Zukunft könnte es noch weniger werden – auch weil einige Expert:innen vehement vor Jod warnen.
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Inhalt
- Wofür braucht der Körper Jod?
- Welche Joddosis wird empfohlen?
- Gelten die empfohlenen Joddosierungen für jeden Menschen?
- Was passiert bei einer falschen Dosierung?
- Führt zu viel Jod zu Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Morbus Basedow?
- Wie häufig sind Schilddrüsenfehlfunktionen und Autoimmunerkrankungen?
- Helfen Schilddrüsenmedikamente gegen Übergewicht?
- Warum gibt es in Deutschland den Arbeitskreis Jodmangel?
- Wie ist die aktuelle Entwicklung?
- Muss ich eine "Zwangsjodierung" fürchten?
- Wie nehme ich mehr Jodsalz zu mir?
- Wofür braucht der Körper Jod?
- Welche Joddosis wird empfohlen?
- Gelten die empfohlenen Joddosierungen für jeden Menschen?
- Was passiert bei einer falschen Dosierung?
- Führt zu viel Jod zu Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Morbus Basedow?
- Wie häufig sind Schilddrüsenfehlfunktionen und Autoimmunerkrankungen?
- Helfen Schilddrüsenmedikamente gegen Übergewicht?
- Warum gibt es in Deutschland den Arbeitskreis Jodmangel?
- Wie ist die aktuelle Entwicklung?
- Muss ich eine "Zwangsjodierung" fürchten?
- Wie nehme ich mehr Jodsalz zu mir?
Artikel Abschnitt:
Artikel Abschnitt: Wofür braucht der Körper Jod?
Wofür braucht der Körper Jod?
Artikel Abschnitt: Welche Joddosis wird empfohlen?
Welche Joddosis wird empfohlen?
Anders sieht es bei Kindern, Säuglingen und Schwangeren aus. Säuglinge sollten 40 bis 80 Mikrogramm Jod pro Tag bekommen, Kinder je nach Alter zwischen 100 und 200 Mikrogramm pro Tag. Schwangeren und stillenden Frauen wird empfohlen, zwischen 230 und 260 Mikrogramm Jod am Tag zu sich zu nehmen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt leicht niedrigere Dosierungen, etwa 150 Mikrogramm für Erwachsene (beziehungsweise Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren).
Artikel Abschnitt: Gelten die empfohlenen Joddosierungen für jeden Menschen?
Gelten die empfohlenen Joddosierungen für jeden Menschen?
Unterschiedliche Empfehlungen je nach Land und Region
Je nach Land und Region gibt es hier allerdings unterschiedliche Empfehlungen, ab welcher Menge Schluss sein sollte. Studien aus China empfehlen nicht mehr als 800 Mikrogramm, in den USA sind 1100 Mikrogramm pro Tag als kritischer Grenzwert festgelegt. Darüber hinaus könnten Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion zu erwarten sein. Die große Spanne deutet auf zweierlei hin: Der Mensch scheint höhere Dosen recht gut zu vertragen und es braucht weitere, größere und bessere Studien, um Grenzwerte und Gründe für konkrete Werte verlässlich festzulegen.
Darüber hinaus gibt es sehr wenige Menschen, die auf Jod allergisch reagieren. Vergiftungserscheinungen wie Bronchitis, Asthma oder Augen- und Hautreizungen treten daher eher selten auf.
Artikel Abschnitt: Was passiert bei einer falschen Dosierung?
Was passiert bei einer falschen Dosierung?
Jodvergiftung erst bei rund 15.000 Mikrogramm
Eine dauerhaft erhöhte Jodzufuhr hat in Studien oftmals zu subklinischen Schilddrüsenunterfunktionen geführt, das heißt die Proband:innen haben keine Symptome der Krankheit gezeigt. Die Studien wurden aber in der Regel dort durchgeführt, wo aufgrund von Jodkonzentrationen im Wasser oder der typischen Ernährung sowieso eine hohe Menge an Jod zu sich genommen wird.
Eine akute Jodvergiftung liegt erst bei Mengen von rund 15.000 Mikrogramm vor – also mehr als der hundertfachen Menge dessen, was Menschen in Deutschland für gewöhnlich zu sich nehmen. Dann kann es zu Erbrechen kommen, aber auch tödliche Folgen aufgrund eines Komas sind möglich.
Artikel Abschnitt: Führt zu viel Jod zu Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Morbus Basedow?
Führt zu viel Jod zu Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Morbus Basedow?
Kontrastmittel als Risikofaktor
Als anerkannter Risikofaktor gelten jedoch sogenannte Kontrastmittel. Die jodhaltigen Stoffe dienen in der Medizin dazu, Gefäße bei Computertomografie-Aufnahmen sichtbar zu machen. Der Nutzen ist für einige Patient:innen jedoch mit Risiken verbunden und der Einsatz der Mittel muss daher genau mit dem Arzt oder der Ärztin abgeklärt werden. Hochrechnungen zufolge könnten diese Stoffe für bis zur Hälfte aller neuen Schilddrüsenüberfunktionen verantwortlich sein – etwa der Autoimmunerkrankung Morbus Basedow. Die Schilddrüse arbeitet also mehr als gewöhnlich.
Im Gegensatz dazu wird die Autoimmunkrankheit Hashimoto durch eine chronische Entzündung der Schilddrüse ausgelöst. Nach einer Überfunktion stellt sich langfristig eine Unterfunktion ein. Die Schilddrüse produziert also weniger der beiden Schilddrüsenhormone T3 und T4 als bei gesunden Menschen üblich.
Grundsätzlich lassen sich aber bei beiden Autoimmunkrankheiten mal Über- und mal Unterfunktionen feststellen. Bei der Therapie ist es wichtig, dass der Arzt oder die Ärztin die Medikation passend einstellt und gemeinsam mit den Patient:innen die Ernährung und damit die Jodzufuhr bespricht. Andernfalls kann eine falsche Behandlung die Diagnose auch in die gegensätzliche Richtung kippen lassen.
Genetische Disposition als großes Risiko
Eine genetische Disposition ist ein großer Risikofaktor. Hinzu kommen Krankheiten, die zum Beispiel mit Morbus Basedow assoziiert sind. Das bedeutet, die Krankheiten könnten sich gegenseitig bedingen und treten häufig miteinander auf. Dazu zählen Diabetes Typ I, Zöliakie oder Arthritis. Sie scheinen Morbus Basedow zu begünstigen. Allerdings ist der Auslöser von Immunkrankheiten nicht eindeutig auszumachen, etwa ob es sich um einen zufälligen Fehler der Fremdabwehr handelt.
Besonders häufig scheinen die Autoimmunkrankheiten aber nach sehr stressvollen Zeiträumen aufzutreten, in denen das Immunsystem möglicherweise gestört wurde. Ärzt:innen fordern, dass die Krankheiten noch weiter untersucht und charakterisiert werden müssen. Genauso muss überprüft werden, inwiefern die Jodmenge während der Entwicklungsphasen den Körper von Fötus und Kleinkind prägen könnte.
Artikel Abschnitt: Wie häufig sind Schilddrüsenfehlfunktionen und Autoimmunerkrankungen?
Wie häufig sind Schilddrüsenfehlfunktionen und Autoimmunerkrankungen?
TSH-Wert ausschlaggebend
Ausschlaggebend ist bei der Diagnose besonders der TSH-Wert, der für ein schilddrüsenstimulierendes Hormon steht. Die Referenzwerte werden aber schon länger diskutiert. Erhöhte Werte deuten auf eine Unterfunktion hin, doch ab wann man eingreifen sollte, darüber streiten sich Fachleute seit Jahrzehnten. Wichtig scheint aber, dass auch weitere Faktoren in die Diagnose einbezogen werden, um ein ganzheitlicheres Krankheitsbild zu zeichnen. Der alleinige TSH-Wert kann von Patient:in zu Patient:in unterschiedliche Symptome und Krankheitsverläufe zeigen. Bei auffälligen Werten können Patient:innen die Jodzufuhr mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen.
Artikel Abschnitt: Helfen Schilddrüsenmedikamente gegen Übergewicht?
Helfen Schilddrüsenmedikamente gegen Übergewicht?
Ärzt:innen berichten vermehrt davon, dass Patient:innen sie auf eine Behandlung drängen. Doch sollte die Behandlung nicht notwendig sein, birgt sie Nebenwirkungen und Risiken – ohne zwangsläufig zu einer Gewichtsreduktion zu führen, wie Studien zeigen.
Artikel Abschnitt: Warum gibt es in Deutschland den Arbeitskreis Jodmangel?
Warum gibt es in Deutschland den Arbeitskreis Jodmangel?
40 Prozent der Deutschen haben Jodmangel
Erwachsene Personen in Deutschland nehmen im Schnitt nur 60 Prozent der empfohlenen Jodmenge auf. Rund 40 Prozent der Deutschen scheinen zudem an einem leichten bis starken Jodmangel zu leiden, wie Urinmessungen gezeigt haben. Langfristig riskieren diese Menschen Veränderungen, Störungen und chronische Entzündungen der Schilddrüse.
Um dies zu verhindern, wurde 1984 der Arbeitskreis Jodmangel e. V. gegründet, um das Bewusstsein zu stärken und die Nahrungs- und Futtermittelhersteller zu einem verstärkten Einsatz von Jodsalz zu bewegen. Eine gesetzliche Vorgabe gibt es nicht, die Hersteller und Verbände haben der Maßnahme lediglich freiwillig zugestimmt.
Das Bewusstsein hat aber in den letzten Jahrzehnten wieder nachgelassen, nicht nur in Deutschland. Die Menschen hierzulande nehmen viel weniger Jod zu sich als in anderen Ländern Europas, für die vergleichbare Daten vorliegen.
Artikel Abschnitt: Wie ist die aktuelle Entwicklung?
Wie ist die aktuelle Entwicklung?
Hersteller verzichten auf Zugabe von jodiertem Salz
Eine mögliche Ursache: Die meisten Nahrungsmittelhersteller produzieren ihre Waren für den internationalen Markt. Die freiwillige Vorgabe, Lebensmittel mit jodiertem Speisesalz in die Regale zu bringen, ist aber in anderen europäischen Ländern nichtig. Viele Hersteller verzichten daher mittlerweile wieder auf die Zugabe von jodiertem Speisesalz.
Das zeigt sich auch am Anteil des jodierten Speisesalzes, das in Großgebinden an die Industrie geliefert wird. Dieser Teil hat seit Mitte der 90er höchstens ein Drittel ausgemacht, sinkt jedoch seit 2004 stetig. Wissenschaftler:innen und Ärzt;innen fordern daher europäische und einheitliche Regelungen, um die Jodversorgung großflächig zu verbessern.
Artikel Abschnitt: Muss ich eine ``Zwangsjodierung“ fürchten?
Muss ich eine ``Zwangsjodierung“ fürchten?
Dauerhafte Überdosierung unwahrscheinlich
Richtig ist: Ja, die tägliche Dosis lässt sich mit bestimmten Mahlzeiten überschreiten, aber eine dauerhafte Überschreitung ist unwahrscheinlich. Die kritische Joddosis von 500 Mikrogramm pro Tag, die das Bundesinstitut für Risikobewertung nennt, lässt sich über mehrere Wochen kaum erreichen. Die Gefahr einer Überdosis und Vergiftung ist daher eher unwahrscheinlich. Eine akute Vergiftung wurde bei Mengen von 15.000 Mikrogramm festgestellt, also mehr als dem Hundertfachen der durchschnittlichen Einnahme in Deutschland.
Bei unseren Mahlzeiten über- und unterschreiten wir die empfohlenen Tagesdosen an allen Nähr--und Mineralstoffen täglich. Gesundheitliche Folgen entwickeln sich erst dann, wenn über längere Zeiträume eine Mangelzufuhr besteht – oder andersherum.
Die meisten überschüssigen Nährstoffe scheidet unser Körper einfach wieder aus. Eine mögliche Überdosierung ließe sich an der Jodmenge im Urin nachweisen. Hier gelten 300 Mikrogramm als kritisch – das entspricht mehr als der doppelten Menge, die Erwachsene in Deutschland im Schnitt überhaupt aufnehmen.
Artikel Abschnitt: Wie nehme ich mehr Jodsalz zu mir?
Wie nehme ich mehr Jodsalz zu mir?
Sushi, Fisch und Milchprodukte
Für die meisten Menschen gilt: Jodhaltige Nahrungsmittel sind Sushi beziehungsweise Algen, Fisch aus Übersee oder dem Mittelmeer sowie Milch und Milchprodukte. Mit ihnen lässt sich der Bedarf schnell decken. Allerdings sollte die Zufuhr nicht übertrieben werden - auch das kann für Kinder und Erwachsene problematisch sein. Schwangeren und stillenden Frauen, die ihren Bedarf oftmals nicht über die Ernährung decken, wird geraten, nach ärztlichem Rat Jodtabletten einzunehmen, um die gesunde Entwicklung des Kindes nicht zu gefährden.
Autor: Mathias Tertilt
Ich finde es nicht in Ordnung das Sie mein Kommentar nicht frei geben. Sie sollten sich mal Gedanken machen darüber das dass unhöflich ist.
Mit höflichen Grüßen
Dr. Hans Müller
Kommentare auf unserer Website werden nicht automatisch freigegeben, sondern immer von jemandem aus dem Team überprüft. Deshalb dauert es eine gewisse Zeit, bis der Kommentar auftaucht – je nachdem, wie viel im Community Management zu tun ist. Der Kommentar sollte jetzt aber freigegeben sein.
Alles was da geschrieben worden, ist eine Lüge. Ich bin Arzt und Lebensmittel Experte. Ich weiß das hier in diesem Artikel sehr viel Falsches geschrieben worden ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans Müller
Wir sind offen für Kritik – immerhin arbeiten bei Quarks auch nur Menschen, die mal Fehler machen. Allerdings finden wir diesen Kommentar wenig konstruktiv. Was stimmt denn an unserem Artikel nicht?
Selten so einen schwachsinnigen Artikel gelesen! 500 Mikrogramm als Tageshöchstmenge! Die Japaner nehmen im Durchschnitt 13,8 MILLIGRAMM täglich zu sich, also mehr als das 20-fache! Und sie erfreuen sich bester Gesundheit. Ich nehme schon seit Wochen Kelpalgen (Bioqualität, als Kapseln) zu mir und es bekommt mir bestens. Habe erst mit… Weiterlesen »
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