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Ernährung
Darum kann dir Grapefruitsaft schaden
Grapefruitsaft ist lecker und gesund. Aber er kann eines deiner körpereigenen Enzyme beeinflussen – mit ganz schön üblen Folgen.
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Grapefruits, Pampelmusen oder auch Pomelos sind gesund und liefern viel Vitamin C. Nimmst du aber bestimmte Medikamente, musst du bei solchen Zitrusfrüchten extrem aufpassen, erläutert Robert Hermann, Facharzt für Klinische Pharmakologie.
Betroffen sind unter anderem Mittel gegen Kopfschmerzen, Heuschnupfen oder Allergien. Grapefruits können den Medikamentenwirkstoff deutlich erhöhen. Der Grund: Das körpereigene Enzym CYP3A4, das sich vor allem in der Leber und in der Darmwand befindet und das für den Abbau vieler Arzneimittel zuständig ist, wird gehemmt. Normalerweise baut es dort Wirkstoffe von Medikamenten ab.
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Mögliche Folge: Überdosierung
Von 100 Prozent der Wirkstoffe kommen oft nur 20–30 Prozent an. Solche Medikamente haben eine schlechte Bioverfügbarkeit. Dieser Abbau wird bei der Dosierung von Medikamenten berücksichtigt. Wird dieses Enzym jedoch zum Beispiel durch Grapefruitsaft gehemmt, gelangen größere Mengen des Medikaments in den Körper. Die Bioverfügbarkeit ist dann also bis zu fünfmal höher.
Die Folge: eine Überdosierung. Bei bestimmten Krankheiten und bei bestimmten Medikamenten kann das lebensbedrohlich sein. Schon ein Glas Grapefruitsaft reicht aus, um das Enzym für etwa drei Tage zu hemmen.
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„Enzym CYP3A4, … Normalerweise baut es dort Wirkstoffe von Medikamenten ab“: diese Formulierung lässt schlussfolgern, dass die Einnahme von Medikamenten normal ist. Toll, wie die Evolution das geschafft hat, für uns ein Enzym zu bauen, damit wir in den letzten 50 Jahren vermehrt Medikamente abbauen können.