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Krisensituationen
Warum man immer einen Grundvorrat Lebensmittel zu Hause haben sollte
Damit es im Fall einer Katastrophe nicht zu spontanen Hamsterkäufen kommt, empfiehlt das Bundesamt für Katastrophenschutz, immer einen gewissen Vorrat zu Hause zu haben.
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Artikel Abschnitt: Warum solltest du dir einen Notfallvorrat zulegen?
Warum solltest du dir einen Notfallvorrat zulegen?
Mit Notfällen sind nicht nur Quarantänesituationen wie beim Corona-Ausbruch in Italien oder in China gemeint. Auch bei Hochwasser, einem flächendeckenden Stromausfall oder bei einem schweren Sturm besteht die Gefahr, Lebensmittel nur noch schwer zu bekommen.
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Aber: Es müssen nicht immer die ganz großen Katastrophen sein, für die sich ein Notfallvorrat lohnt. Ein örtlicher Starkregen oder ein Hausbrand können für jeden Einzelnen oder für jede Familie eine Katastrophe auslösen, so das zuständige Bundesamt. Ebenfalls denkbar: ein Brand in einer Fabrik oder einem Lager mit chemischen Produkten, bei dem gefährliche CBRN-Stoffe freigesetzt werden können. Das Spektrum ist sehr groß – die Abkürzung steht daher für chemische (C), biologische (B), radiologische (R) und nukleare (N) Gefahrstoffe.
Hamsterkäufe sind nicht nötig
Deutschland ist auf die verschiedensten Katastrophenfälle allerdings gut vorbereitet und hat Notfallvorräte. Die zivile Notfallreserve besteht unter anderem aus Brotgetreide, Reis, Erbsen, Linsen und Kondensmilch. Aber: Die Rettungskräfte können in Notsituationen nicht überall sein. "Auch das beste staatliche Notfallsystem kann an seine Grenzen kommen oder überfordert sein", sagt Ursula Fuchs vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz: „Und in extremen Fällen mit vielen Betroffenen und möglicherweise großen Schäden braucht es schlicht Zeit, bis sich professionelle Hilfe organisiert hat.“ Deshalb sei es gut, wenn bereits jeder vorgesorgt hat.
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Artikel Abschnitt: Was solltest du bevorraten?
Was solltest du bevorraten?
Bedarf leicht auszurechnen
Für wie lange man vorsorgt, ist jedem selbst überlassen.
Zugrunde legen wir die offiziellen Empfehlungen der Regierung, die bei ihren Angaben von etwa 2200 Kalorien pro Tag und pro Person ausgeht. Damit sei im Regelfall der Gesamtenergiebedarf gedeckt. Natürlich gilt es bei einer Planung, auch persönliche Vorlieben zu berücksichtigen.
Weitere Angaben zum Artikel:
Wie viel brauchst du für 10 Tage?
3,5 Kilo Getreideprodukte, Nudeln, Reis, Brot, Kartoffeln: Nudeln und Reis sind praktisch unbegrenzt haltbar und machen satt. Knäckebrot kann eine gute Alternative zum normalen Brot sein, weil Knäckebrot kein Wasser enthält und bei trockener Lagerung extrem lange haltbar ist. Generell gilt: Brot ohne Schimmel ist noch essbar.
4 Kilo Hülsenfrüchte und Gemüse: Diese Lebensmittel solltest du dir am besten in Dosen holen. Getrocknete Produkte brauchen nämlich zusätzlich Wasser – damit solltest du aber sparsam sein.
2,5 Kilo Nüsse und Obst: Auch hier gilt: am besten Dosen und Gläser verwenden.
2,6 Kilo Milch und Milchprodukte: H-Milch ist zwischen vier Monaten und einem halben Jahr haltbar. Ist die Milch aber erst mal geöffnet, machen sich auch in ihr schnell Keime breit. Eine Alternative zu frischer Milch ist Milchpulver.
1,5 Kilo Fisch, Fleisch, Eier/Volleipulver: Während Eier nur begrenzt lagerfähig sind, kann Volleipulver über mehrere Jahre haltbar sein. Auch Fisch und Fleisch gibt es in Konserven lange haltbar.
0,357 Kilo Fette und Öle
Nach Belieben: Zucker, Salz, Süßstoff, Marmelade, Honig (besonders zu empfehlen: hält nämlich nahezu ewig – selbst wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist), Schokolade, Mehl, Instantbrühen, Kakaopulver, Kekse, Salzstangen, sogenannte Kartoffeltrockenprodukte (zum Beispiel Kartoffelbrei) und Fertiggerichte (zum Beispiel Ravioli, getrocknete Tortellini, Fertigsuppen etc.).
Wenn du diese Lebensmittel zu Hause hast, kannst du dir Hamsterkäufe sparen, sollte dein Umfeld zu einer Quarantänezone erklärt werden. Wenn es allerdings zu einer Notsituation kommt, können die Lebensmittelhändler:innen reagieren und ihr Sortiment anpassen, so ein Sprecher einer großen deutschen Handelskette.
Artikel Abschnitt: Was gehört neben Lebensmitteln in einen Notfallvorrat?
Was gehört neben Lebensmitteln in einen Notfallvorrat?
Darin sollte Folgendes enthalten sein: Verbandskasten, ärztlich verordnete Medikamente, Schmerzmittel, Haut- und Wunddesinfektionsmittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Fieberthermometer, Mittel gegen Durchfall, Insektenstich- und Sonnenbrandsalbe und eine Splitterpinzette.
Dinge des täglichen Bedarfs
In einer Notsituation ist es auch gut, wenn du ausreichend Hygieneartikel zu Hause hast, also Seife, Waschmittel, Zahnbürsten, Zahnpasta, Haushaltspapier, Toilettenpapier, Müllbeutel, Haushaltshandschuhe und Desinfektionsmittel.
Die Regierung empfiehlt zudem eine Campingtoilette. Außerdem: Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Taschenlampe, Reservebatterien, Brennstoffe und Heizgelegenheiten. Mit einem Campingkocher bist unabhängig von der Stromversorgung.
Artikel Abschnitt: Was ist bei der Wasserlagerung zu beachten?
Was ist bei der Wasserlagerung zu beachten?
Probleme mit dem Übergang des Plastiks ins Wasser gibt es aber nicht. Allerdings: Stehen Plastikwasserflaschen länger in der Sonne, kann es sein, dass Acetaldehyd aus dem PET ins Wasser gewandert ist, sagt Frank Weller vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV). Geht der Stoff ins Wasser über, schmeckt und riecht man ihn schon in geringen Mengen.
Deshalb: Wasserflaschen am besten im Dunklen lagern. Dann sind sie länger haltbar, als es das Mindesthaltbarkeitsdatum vorgibt.
Artikel Abschnitt: Was solltest du tun, wenn du es wirklich wissen willst?
Was solltest du tun, wenn du es wirklich wissen willst?
Das ist aber völlig unnötig, weil die staatliche Vorsorge bei einem Krieg oder einer Naturkatastrophe in der Bundesrepublik funktioniert.
Prepper haben ihr Notgepäck (etwa Schutzkleidung, Schlafsack, Schutzmasken und Handschuhe) schon längst in Rucksäcke gepackt. Nicht vergessen: "The Walking Dead" ist reine Fiktion. Sollte es zu einer Katastrophe kommen, reicht es, wenn du die Grundnahrungsmittel zusammen und deine Hausapotheke gecheckt hast, um die Einsatzkräfte zu entlasten.
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20 Liter Wasser, also 2 Liter Wasser am Tag trinken, ist bekannt. Leider bleibt anschließend nichts mehr übrig, um die Nudeln/den Reis zu kochen oder sich (die Hände) zu waschen. Also irgendwas fehlt mir da in der Rechnung.
Das ist aber völlig unnötig, weil die staatliche Vorsorge bei einem Krieg oder einer Naturkatastrophe in der Bundesrepublik funktioniert. Das hat man ja sehr gut gesehen als es letztes Jahr das Hochwasser in NRW gab. Völlig von der Regierung im Stich gelassen und warten heute noch auf finanzielle Hilfe und… Weiterlesen »
Anmerkung zum letzten Absatz: Einen „normalen“ Fluchtrucksack empfiehlt die Bundesregierung aber sehr wohl, für Szenarien wie Ich muss 1-3 Tage mein Haus fluchtartig verlassen wegen Feuer/Hochwasser/Evakuierung. Da hat man manchmal nur wenige Minuten sein Haus zu verlassen. Also der normale Fluchtrucksack ist definitiv auch zu empfehlen. Darin enthalten sein sollten… Weiterlesen »
Gibt es eine App zur Verwaltung der Vorräte? Wär ja irgendwie sinnvoll wenn man die Vorräre verbrauchen würde, bevor die Haltbarkeit abläuft…
Über Vorratshaltung kan man auch anderer Meinung sein. Dies war früher selbstverständlich, dazu gehörte es etwas einzukochen, Kartoffeln einzulagern, beliebt war auch Marmelade und Säfte. Wenn man nicht frieren wollte, mußte man auch einige Stehr Holz oder Kohle lagern. Auch für seine Haustiere mußte man Vorräte anlegen, wir Heu und… Weiterlesen »