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Wie gefährlich sind sie?
Schwermetalle in Nahrungsmitteln
Blei, Cadmium und Co. kommen ganz natürlich in der Erde vor. Doch wir erhöhen die Werte stark. Und das kann gefährlich werden.
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Artikel Abschnitt: Manche Böden sind von den Römern verseucht
Manche Böden sind von den Römern verseucht
Zwar verwenden wir mittlerweile bleifreies Benzin, aber auch der Reifen- und Bremsenabrieb setzt Blei und andere Schwermetalle frei. Sie stecken auch in Dünger und Pflanzenschutzmitteln, die in der Landwirtschaft verwendet werden. Das Problem: Einige davon sind giftig – und können über den Boden in unsere Nahrung gelangen. Das nächste Problem: Schwermetalle bauen sich nur schwer ab. Was heute noch im Boden lagert, wurde teilweise schon vor Jahrhunderten dort eingebracht. Im Sauerland zum Beispiel sind einige Böden stark mit Blei verseucht – vom Bleiabbau der Römer.
Artikel Abschnitt: Gemüse, Salat und Pilze sind besonders belastet – Beispiel Cadmium
Gemüse, Salat und Pilze sind besonders belastet – Beispiel Cadmium
Fünf Jahre später senkte die EU-Kommission die Cadmium-Höchstgehalte für einige Lebensmittel. Aber nicht für alle. Möglicherweise wird hier 2018 noch einmal nachkorrigiert. Wichtig wäre das vor allem bei solchen Nahrungspflanzen, die besonders viel Cadmium aufnehmen. Denn das ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich. Blattgemüse wie Spinat und Mangold oder Salat gehören zum Beispiel zu den Spitzenreitern bei der Cadmium-Aufnahme. Deshalb sollte man sie vorsorglich immer gründlich waschen und die äußeren Blätter entfernen.
Sellerie und Waldpilze sind ebenfalls häufig mit Cadmium belastet (Zuchtchampignons dagegen wesentlich weniger). Auch Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne oder Leinsamen enthalten im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen besonders viel Cadmium. Expert:innen empfehlen deshalb, nicht mehr als 20 Gramm Leinsamen am Tag zu essen – das sind etwa zwei Esslöffel. Auch Weizen nimmt viel Cadmium auf.
Über die Pflanzen wird das Schwermetall natürlich auch von Tieren aufgenommen. Dort sind vor allem Innereien wie (Rinder)-Nieren oft stärker belastet. Äpfel, Bohnen, Erbsen, Gurken, Brokkoli, Kürbis, Paprika, Kohlarten, Zucchini oder Tomaten nehmen dagegen nur wenig Cadmium auf. Übrigens: Auch Tabak enthält Cadmium. Das ist besonders gefährlich, weil das Schwermetall beim Rauchen über die Lunge schnell aufgenommen wird.
Artikel Abschnitt: Auch selbst angebautes Gemüse kann Schwermetalle enthalten
Auch selbst angebautes Gemüse kann Schwermetalle enthalten
Expert:innen empfehlen deshalb Kleingärtner:innen, bei belasteten Gartenböden die Gemüsebeete mit biologischen Luftfiltern wie etwa Hecken von der Straße abzuschirmen. Oder Hochbeete mit schadstofffreier Blumenerde anzulegen. Allerdings ist billige Blumenerde nicht immer cadmiumfrei.
Artikel Abschnitt: Schwermetalle können unserem Körper schaden – aber auch nützen
Schwermetalle können unserem Körper schaden – aber auch nützen
Und auch Quecksilber greift das zentrale Nervensystem an. Es gibt aber auch Schwermetalle, die unser Körper dringend braucht – als Spurenelemente. Zink, das zum Beispiel in Tomaten und Haferflocken steckt, ist wichtig für unseren Muskelaufbau. Und Kupfer, etwa aus Nüssen, brauchen wir für die Zellatmung. Aber auch hier gilt: Es kommt auf die Dosis an.
Artikel Abschnitt: Wir werden die Schwermetalle nicht so schnell wieder los
Wir werden die Schwermetalle nicht so schnell wieder los
Die Alternative: sogenannte Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen. Das heißt: Sind Äcker etwa stark mit Cadmium belastet, empfehlen die Behörden den Landwirt:innen Pflanzen anzubauen, die kaum Cadmium aufnehmen – und die zu vermeiden, die viel Cadmium aufnehmen. Konkret: Roggen statt Weizen. Oder Bohnen statt Spinat. Außerdem können Landwirt:innen die Schwermetalle im Boden binden, sodass sie nicht mehr von den Pflanzen aufgenommen werden können. Der Trick: Sie geben Kalk auf den Acker – das verändert den PH-Wert des Bodens. Aber beide Methoden haben einen Haken: Die Schwermetalle bleiben unangerührt im Boden.
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