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Ende des Lockdowns
Corona: Lockern wir die Maßnahmen zu früh?
Das Kontaktverbot wurde bis zum 3. Mai verlängert. Lange wurde darüber gestritten, wie es dann weitergeht. Fest steht: Ganz normalen Alltag wird es vorerst nicht geben.
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Da stehen wir jetzt:
Modelle und Graphen zeigen: Die Maßnahmen wirken. Sie zeigen auch: Veranstaltungsverbote oder Schulschließungen allein hätten wohl nicht ausgereicht. Auch aufgrund der Kontaktbeschränkungen sinken die täglich gemeldeten Neuinfektionen aktuell. Das ist eine gute Nachricht. Trotzdem sind mehr als 2000 Neuinfektionen pro Tag noch eine hohe Zahl. Viele Experten sagen: Zu hoch, um die Maßnahmen jetzt schon zu lockern. Am Ende entscheidet aber nicht nur diese eine Kennziffer darüber, wann Lockerungen zu verantworten sind.
Eine ganz wesentliche Zahl ist:
Rt – die effektive Reproduktionsrate. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Ganz ohne Maßnahmen liegt die Reproduktionsrate des Coronavirus SARS-CoV-2 im Schnitt zwischen zwei und drei Personen, zwischenzeitlich lag sie bei 3,3. Von Mitte bis Ende April schwankte sie zwischen 0,7 und 1,0.
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Da müssen wir hin:
Schon bei Reproduktionsraten zwischen 1,1 bis 1,3 übersteigen die Covid-19-Patientenzahlen die Intensivbetten im Oktober oder bereits im Juni, hieß es von der Bundesregierung.
Auch wenn R jetzt erstmals knapp unter 1 liegt – die Zahl kann schnell wieder steigen. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung fordert daher, die Maßnahmen noch länger durchzuhalten und sowohl Reproduktionsrate als auch Ausbreitung noch weiter einzudämmen.
Das Problem ist die Datenlage
Die laborbestätigten Neuinfektionen, die täglich gemeldet werden, bilden nicht alle Infizierten ab. Die Zahl der täglichen Tests variiert – und auch der Meldeverzug kann die Modelle verzerren.
Was die Corona-Daten aussagen und was nicht. Mehr dazu hier ...
Trotzdem sind die bestätigten Fälle der vergangenen Tage eine wichtige Kennziffer. Je weniger davon auftreten, desto einfacher lassen sich die Kontakte ausfindig machen und die Verdachtsfälle isolieren. Denn das ist bei Lockerungen elementar: Man muss die Kontrolle über die Ausbreitung des Virus behalten können. Je mehr Infizierte es zum Zeitpunkt der Lockerungen noch gibt, desto schwerer wird das. Je weniger Fälle es gibt, desto besser können die Gesundheitsämter diese nachverfolgen. Eine Handy-App könnte das erleichtern, ist aber noch nicht verfügbar.
Maßnahmen könnten jederzeit geändert werden
Eine genaue und schnell verfügbare Datenübersicht ist wichtig, um den richtigen Zeitpunkt für die Lockerung zu treffen, und sie bleibt auch danach wichtig. Denn gerade in der Zeit nach dem Lockdown brauchen die Behörden einen klaren Blick auf die aktuelle Lage, um kurzfristige Entscheidungen zu treffen.
Das klingt anstrengend, bietet aber die Möglichkeit, viel differenzierter und regionaler auf die aktuellen Fallzahlen zu reagieren. Dort, wo es keine Kranken gibt, darf man sich treffen – steigen die Fallzahlen, reagiert man mit Kontaktbeschränkungen. Wie ein An-Aus-Schalter, der viel gezielter eingesetzt werden kann.
Über die nächsten Wochen und Monate, manche Wissenschaftler sprechen von Jahren, muss man Maßnahmen immer an die Ausbreitungsdynamik des neuen Coronavirus anpassen – anhand der Neuinfektionen, der Ausbreitungsgeschwindigkeit, der Anzahl immuner Personen und verfügbarer Krankenhausbetten.
Auch Ökonomen fürchten eine zweite Welle
Wenn die obigen Punkte nicht erreicht sind, könnten verfrühte Lockerungen alle Anstrengungen zunichtemachen. Berechnungen zeigen, dass das Virus bei einer Rückkehr zum normalen Alltag genauso leicht zurückkommen würde. So stehen wir schnell wieder da, wo wir vor ein paar Wochen waren: vor dem Beginn einer erneuten Ausbreitungswelle des Coronavirus.
Selbst Ökonomen vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung warnen davor. Sie rechnen im Fall einer zweiten, heftigen Infektionswelle mit noch drastischeren wirtschaftlichen Einbußen.
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Das brauchen wir für Lockerungen:
- möglichst wenige Neuinfektionen (gemessen als neue laborbestätigte Infektionen)
- noch deutlich höhere Testkapazitäten
- möglichst umfangreiches, schnelles Monitoring der Lage
- medizinisches Personal
- Schutzkleidung und Atemschutz für Ärzte und Pfleger
- Intensivkapazitäten für Covid-Patienten und zugängliches Register (im Aufbau: das DIVI-Intensivregister)
- Vertrauen in die Bevölkerung, die weiterhin auf Selbst- und Fremdschutz setzt (Hände waschen, Abstand halten, Masken)
- genügend Masken für die Bevölkerung
- Handy-App, um Verdachtsfälle zu warnen und Infektionsketten zu verstehen
- einen Plan, wie der Alltag organisiert wird
Geht alles wieder von vorne los?
Verfrühte Lockerungen schicken uns quasi in der Zeit zurück. Dann stehen wir wieder vor dem Beginn der Epidemie – und damit wäre niemandem geholfen. Auch nicht der Wirtschaft. Der Knackpunkt ist doch: Es gibt noch viel zu wenige Menschen, die immun sind. Das Imperial College London hat vor zwei Wochen berechnet, dass damals rund 600.000 Menschen in Deutschland infiziert waren – und damit immun. Klingt viel, sind aber nur etwa 0,7 Prozent.
Demgegenüber stehen 99,3 Prozent von uns, die weiterhin genauso leicht infiziert werden könnten. Und mehrere Millionen Menschen, die zu Risikogruppen zählen. Allein mehr als 13 Millionen Menschen sind älter als 70 Jahre. Hinzu kommen auch Jüngere mit Diabetes, Herzproblemen, Lungenerkrankungen – manche zählen auch Raucherinnen und Raucher hinzu.
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Und jetzt?
Es ist wichtig zu diskutieren, abzuwägen und Prioritäten zu setzen – auch anhand praktischer Überlegungen. Denn vage Forderungen fallen leicht, die Umsetzung ist bedeutend schwerer.
Viele Vorschläge scheitern vermutlich an der Praxis
Ein Beispiel: Erstklässler sind besonders auf den gemeinsamen Unterricht angewiesen und brauchen mehr Betreuung. Gerade dort sind aber Hygienemaßnahmen nur schwierig einzuhalten. Die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften, fordert in ihrer Stellungnahme: Auch junge Schüler und Schülerinnen sollten Masken tragen – dann könnte die Schule bald wieder starten. Wenn aber schon Erwachsene Schwierigkeiten haben, die Masken so zu tragen, dass sie kein zusätzliches Risiko durch Kontaktinfektionen darstellen, wie sollen das dann Grundschüler durchhalten? Und: Haben die Schulen ausreichend Platz für Mindestabstand; gibt es genug Lehrerinnen und Lehrer, falls solche aus Risikogruppen dem Unterricht doch fernbleiben? Allein in die Altersrisikogruppe fallen etwa zehn Prozent der Lehrenden.
Genauso wichtig ist auch zu justieren, wie einheitlich die Maßnahmen in Zukunft greifen müssen. Wenn es erneut zu Ausbrüchen kommt (und das wird trotz Tracing und aller Vorsicht kaum zu vermeiden sein), könnten die Maßnahmen dann nur lokal angezogen werden – und im Nachbarbundesland oder sogar Nachbarort, wo es keine Corona-Infektionen gibt, bleiben die Maßnahmen gelockert.
Es wird eine Gratwanderung zwischen Planbarkeit und Flexibilität
Das Coronavirus zeigt vor allem: In Zukunft brauchen wir mehr Flexibilität. Gleichzeitig muss die Politik es schaffen, diese Flexibilität zu gewährleisten, ohne die nötige Sicherheit und Planbarkeit aufzugeben, die Gesellschaft und Wirtschaft brauchen.
Und für den Einzelnen ist klar: Abstand halten, häufiges Händewaschen und der Versuch, sich kaum ins Gesicht zu fassen, werden weiter zum Alltag gehören. Sicher für viele Monate, vielleicht für mehrere Jahre.
Autor: Mathias Tertilt
Quellenangaben zum Artikel:
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Ganz ehrlich, an alle die rumjammern wegen der Maskenpflicht. Denkt mal etwas mehr an Eure Mitmenschen. Es gibt bestimmt auch bei Euch in den Familien Personen welche cronarelevanter Vorerkrankungen haben, und ältere Eltern und Großeltern bestimmt habt Ihr bestimmt auch. Wie kann man sich dann wegen der Maskenpflicht so anstellen…… Weiterlesen »
Aggressive und Hasserfühlte Blicke, offene Anfeindungen wegen Maskenpflicht!!! ich bin Asthmatiker und kann keine Mund-Nase-Bedeckung (Maske) tragen. Ich habe auch ein Attest von meiner Ärztin. Drin steht, dass ich keine Mund-Nase-Bedeckung tragen kann. Ich bin privat oder beruflich mit der Bahn oder dem Bus unterwegs bin, bin ich „öfter“ den… Weiterlesen »
Die zahlreichen Hinweise auf die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch Geschäften etc. sind durchaus sinnvoll. Das ist keine „Gehirnwäsche“ oder „Diktatur“, sondern wir wollen uns als Gesellschaft mitten in einer Pandemie schützen – damit Menschen wie du, die ein höheres Risiko haben, auch geschützt bleiben, wenn der Großteil der… Weiterlesen »
Hallo Redaktion Quarks: Ich sehe meine Gesundheit nicht durch CoVid-19 gefährdet, sondern durch die einseitige Berichterstattung in den Medien über ein Grippevirus, das weder ein Killervirus ist noch eine Gefährdung für die Bevölkerung darstellt. Aufgrund der einseitige Berichterstattung und Gehirnwäsche (Schützen Sie sich und die anderen. Tragen Sie eine Mund-Nase-Bedeckung!)… Weiterlesen »
Hast du dir mal die Zahlen zur Übersterblichkeit angesehen? https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-uebersterblichkeit-wie-toedlich-ist-das.1939.de.html?drn:news_id=1147006
Keine Übersterblichkeit durch Covid-19:
https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/06/uebersterblichkeit-berlin-brandenburg-corona-tote.html
Das ist doch erstmal ein gutes Zeichen dafür, dass wir hierzulande bisher Schlimmeres verhindern konnten… Zitat aus dem Artikel (2. Satz): „Das spricht vor allem wohl für und nicht gegen die Maßnahmen.“ Übrigens geht es dabei nur um Berlin und Brandenburg. Wie es im Rest des Landes aussieht, haben wir… Weiterlesen »
Bitte meine ausführliche Antwort von gestern über die Sinnlosigkeit der Maßnahmen und das Mismanagement der Bundesregierung /Landesregierungen mit Fakten und Daten nochmal lesen. COVID_19 stellt keine Gefahr für die Allgemeinheit. Es ist nur ein Grippe Virus. Die Bundesregierung hat durch ihre Maßnahmen der Gesundheit der Menschen eher geschadet. Bitte die… Weiterlesen »
Dasselbe könnten wir dir jetzt auch sagen. Du postest einen Artikel, von dem du offenbar nur die Überschrift gelesen hast und behauptest, es gäbe keine Übersterblichkeit durch Corona. In deinem geposteten Artikel geht es aber nur um Berlin und Brandenburg, nicht um ganz Deutschland. Und der Tenor dieses Artikels widerspricht… Weiterlesen »
Bitte meine ausführliche Antwort lesen. Nicht über Übersterblichkeit, sondern die Antwort mit vielen Links…
Siehe: *** https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/darum-halten-sich-manche-menschen-nicht-an-die-massnahmen/#comment-8007 *** Da hier schon mal ähnliches von Ihnen gepostet, hier dazu meine Antwort (s..Link): „@Thomas H. : „Stattdessen hat er meine Daten aufgenommen.“ Richtig, gut so, .. denn das wäre genau das, was ich von der Polizei erwarte, denn das höchstwahrscheinlich Ihr ganzes Gehabe („Asthmatiker“ etc.) nur… Weiterlesen »
Maskenpflicht soll abgeschaft werden. Begründung: das unfreiwillige Tragen von einer Maske bzw. Mund-Nase-Bedeckung (Maskenzwang/Maskenpflicht) in den Geschäften/Behörden/ÖPVB kann bei vielen Menschen Stress und ein Gefühl von Unbehagen auslösen. Die Maske ist dann ein Stressfaktor (Stressor). Sie nervt und macht wütend.Man fühlt sich bevormundet und gezwungen gegen den eigenen Willen etwas… Weiterlesen »
Kennst du wissenschaftliche Studien, die deine Argumentation belegen? Mehr Infos über Schutzmasken haben wir übrigens hier zusammengefasst: https://www.quarks.de/gesellschaft/wissenschaft/was-man-ueber-schutzmasken-in-zeiten-von-corona-wissen-muss/
Hallo liebe Mitarbeitende von Quarks: um mehr über die unterschätzen Gefahren des negativen Stresses und der Stressoren für die psychosomatische Gesundheit zu erfahren, empfehle ich den Suchbegriff „Stress ist tödlich“ in Google einzugeben. Um meine Expertise hinsichtlich der Maskenpflichtproblematik besser zu verstehen, empfehle ich mein Buch „Stress Psychosomatisches Wohlbefinden erlangen… Weiterlesen »
„Das Imperial College London hat vor zwei Wochen berechnet, dass damals rund 600.000 Menschen in Deutschland infiziert waren – und damit immun. Klingt viel, sind aber nur etwa 0,7 Prozent.“
Das Imperial College hat auch schon andere Sachen berechnet, vgl. hier:
https://www.eike-klima-energie.eu/2020/06/08/erinnerung-der-schlechteste-computermodellierer-der-welt-hat-die-weltwirtschaft-ruiniert/?print=print
Wollen wir eine Scheindiskussion führen? Wer die Sache zu Ende denkt, der erkennt, dass ein Lockdown keinen Nutzen bringt, aber immensen Schaden anrichtet. Eine Epedemie kommt und geht, ob mit oder ohne Lockdown. Es kann daher nur eine Atnwort geben: Der Lockdwon muss sofort beendet werden.
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Wollen wir eine Scheindiskussion führen? Wer die Sache zu Ende denkt, der erkennt, dass ein Lockdown keinen Nutzen bringt, aber immensen Schaden anrichtet. Eine Epidemie kommt und geht, ob mit oder ohne Lockdown. Es kann daher nur eine Antwort geben: Der Lockdown muss sofort beendet werden.