Das passiert in deinem Körper bei einem Kälteschock

Es geht schnell und leise. Du bist mit Freund:innen im Sommer auf einem Boot unterwegs, suchst Erfrischung, springst ins Wasser – und schon ist es passiert. Ein Kälteschock.
"Bei einem Kälteschock kommt es so schnell zum Tod, dass es gar nicht mehr zu einer Unterkühlung kommen kann", erläutert Ulrich Jost, stellvertretender Bundesarzt bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bad Nenndorf.
So ein Kälteschock kann uns alle treffen, auch gesunde Sportler:innen, wobei Menschen mit Gefäß- oder Herzerkrankungen besonders gefährdet sind.

Deutlich harmloser als ein Kälteschock ist eine Unterkühlung. ”Eine Unterkühlung ist eine Reaktion des gesamten Organismus“, sagt Notfallmediziner und DRK-Bundesarzt Peter Sefrin. Sie ist oft verbunden mit blauen Lippen, weil sich die Blutgefäße dann zusammenziehen. Der Körper versuche diese Reaktion mit Muskelaktivität auszugleichen, sagt Sefrin. Wir zittern. Sinkt die Körpertemperatur aber unter 30 Grad, kann es zur Bewusstlosigkeit kommen. Solche Prozesse spielen sich in mehreren Phasen im Bereich der Erfrierung ab. "Durch Kälte wird der Stoffwechsel der einzelnen Zelle aber reduziert, damit kann die Zelle sehr viel länger ohne Sauerstoff auskommen als unter Normalbedingungen oder bei einem Kreislaufstillstand“, erklärt Sefrin. Bei der Unterkühlung gibt es also keinen Konflikt. Der Körper schützt sich einfach vor der Kälte. Beim Kälteschock hingegen kommt es zum lebensbedrohlichen Konflikt zweier Reflexe.