So funktioniert die Früherkennung von Darmkrebs

Darmkrebs ist eine der häufigsten Tumorerkrankungen in Deutschland. Meistens gilt: Je früher Darmkrebs entdeckt wird, desto besser kann er behandelt werden und desto größer sind die Heilungschancen. Deswegen gibt es in Deutschland ein gesetzliches Früherkennungsprogramm, das heißt die Kosten für die Untersuchungen werden von den Krankenkassen bezahlt.

Der immunologische Stuhltest i-FOBT ist genauer, als der früher eingesetzte Guajak-Stuhltest. Bei dem alten Test kam es häufig zu falschem Alarm, weil er auch auf tierisches Blut reagierte, wenn zum Beispiel der Tester vorher eine Blutwurst gegessen hatte. Beim i-FOBT bewirken Antikörper, dass tatsächlich nur menschliches Blut im Stuhl zu einem positiven Testergebnis führt. Deswegen wird er auch "immunologischer Stuhltest" genannt. Zudem werden Polypen oder Tumoren besser erkannt als mit dem alten Guajak-Test.

Aber auch der i-FOBT Stuhltest ist nicht unfehlbar, er kann ebenfalls ein positives Ergebnis anzeigen, obwohl kein Krebs vorliegt: Hämorrhoiden, Zahnfleischbluten, Gefäßveränderungen im Darm oder auch bei Frauen die Regelblutung können das Testergebnis verfälschen. Fällt der Stuhltest positiv aus, weil er Blut nachgewiesen hat, sollte man unbedingt zur Darmspiegelung gehen. Denn nur durch eine Darmspiegelung kann sicher festgestellt werden, ob Darmkrebs oder Darmkrebs-Vorstufen existieren – oder nicht.

Bei einer Darmspiegelung führt die Ärztin einen dünnen, biegsamen Schlauch mit einer winzigen Kamera am Ende über den After in den Darm. So kann sie genau erkennen, ob sich im Darm mögliche Vorstufen von Darmkrebs (Polypen) oder Darmkrebs befinden. Das Bild, was der Arzt was sich der Ärztin dann bietet, sieht ungefähr so aus:

Die Untersuchung kann in der Regel ambulant durchgeführt werden und mit Betäubung. Vor der Untersuchung muss der Darm durch Fasten und/oder Abführmittel geleert werden, damit die Wände des Darms gut zu sehen sind.

Ein großer Vorteil der Darmspiegelung: Entdeckt der Arzt während der Koloskopie eine mögliche Krebsvorstufe, kann er diese gleich entfernen. Eine Darmspiegelung macht daher beides: Sie senkt das Risiko für Darmkrebs und sie entdeckt Tumore frühzeitig