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Unbekanntes Leiden
Speiseröhrenkrampf: Das solltest du wissen
Wadenkrämpfe kennt jeder. Noch schlimmer aber ist es, wenn der Krampf da auftritt, wo man ihn nicht wegmassieren kann.
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Was ist ein Speiseröhrenkrampf?
„Das ist der typische Verlauf“, sagt Dr. Jutta Keller, Gastroenterologin am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg und Expertin für das Krankheitsphänomen. Wenn die Krankheit fortschreitet, leiden die Patienten sehr darunter. „Viele verlieren Gewicht und trauen sich gar nicht mehr, in der Öffentlichkeit oder mit anderen zusammen zu essen, weil sie ständig würgen müssen.“ Fachleute sprechen dann von Achalasie.
Ein Speiseröhrenkrampf wird oft spät erkannt
Denn was dahinter steckt, ist auch für Ärzte nicht leicht zu erkennen. Wegen der Brustschmerzen landen die Betroffenen oft erst einmal beim Kardiologen – es könnte ja auch etwas am Herzen sein. Häufig wird auch ein Problem mit aufsteigender Magensäure vermutet. „Damit die Patienten dann nicht irrtümlich Herzmedikamente oder Säureblocker bekommen, ist eine gründliche Diagnostik wichtig“, sagt Jutta Keller.
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Wie entsteht ein Speiseröhrenkrampf?
Bei Menschen, die eine Achalasie haben, ist der Druck allerdings massiv erhöht. Ärzte sehen bei der Druckmessung Werte bis 600 mmHg im Verlauf der Speiseröhre und an ihrem unteren Ende, dem Magenschließmuskel. Zum Vergleich: Eine Blutdruckmanschette wird meist bis etwa 200 mmHg aufgepumpt.
Pro Jahr erkranken etwa fünf von 100.000 Menschen neu an einer Achalasie, mit steigender Tendenz. Wie solche Bewegungsstörungen entstehen, ist bis heute noch nicht abschließend geklärt. „Wahrscheinlich gehört eine gewisse Veranlagung dazu“, vermutet Fachfrau Jutta Keller. „Hinzu kommen Infektionen, etwa mit Herpes-Viren, die bestimmte Nervenzellen in der Speiseröhrenwand schädigen, sodass deren Fähigkeit zur Entspannung gestört wird.“
Artikel Abschnitt: Wie läuft die Diagnose ab?
Wie läuft die Diagnose ab?
Die Säuremessung prüft, ob nicht doch Magensäure in die Speiseröhre hochschießt und die Beschwerden verursacht. Wenn das ausgeschlossen werden kann, folgt eine Druckmessung.
Artikel Abschnitt: Was kann man tun?
Was kann man tun?
Auch alle weiteren Therapien können die Krankheit nicht heilen, sondern nur ihre Symptome bekämpfen. Die krampfende Speiseröhrenmuskulatur wird beispielsweise mit dem Nervengift Botulinumtoxin (bekannt als Botox) gehemmt oder mit einem Ballon geweitet. Die Effekte halten meist nur einige Monate an.
Ein neueres Verfahren heißt „POEM“ und steht für „perorale endoskopische Myotomie“. Dabei wird die Speiseröhrenmuskulatur aufgeschlitzt. Das Verfahren wird zurzeit noch getestet. Ein Risiko für Betroffene ist: Infolge der zerschnittenen Muskulatur kann ein anderes Problem auftreten: Reflux, also Probleme mit aufsteigender Magensäure.
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Nachdem es mich am Donnerstag Abend wieder mal krampfmäßig erwischte, will ich mal nach dem Mitlesen mal Hallo sagen. Ich heiße Curt, bin 53 Jahre alt und leide seit etwa 5 Jahren immer wieder mal unter diesem Murks. Beim ersten heftigen Anfall im Sommer 2015 dachte ich zunächst an einen… Weiterlesen »
Hallo, meine Mama leidet schon sei über 50 Jahre an einem Speiseröhrenkrampf, der oft bis zu 6 St anhält. Ich habe meine Mutter schon ein paar Mal ins Krankenhaus gefahren und ihr verdünntes Buscopan intravenös spritzen lassen. Der Krampf war dann innerhalb von Sekunden weg. Verdünnt deswegen weil es sonst… Weiterlesen »
Hallo, vorab: ich habe für mich ein Mittel gefunden und möchte dies mit euch teilen. In vielen eurer Kommentare und euren Erfahrungen finde ich mich wieder. 2007 hatte ich erstmals die Kehle über Stunden komplett verschlossen, sodass ich den Speichel ausspucken musste und nur Nasenatmung möglich war. Parallel begleiten mich… Weiterlesen »
Bevor ich merke, dass es zu einer Verkrampfung kommt, nehme ich das Mittel Budenobronch. Die Ampulle, die normalerweise als Inhalierlösung für Asthmatiker gedacht ist, löst den Krampf (enthält unter anderem kleine Gaben von Kortison) bei mir immer. Die Flüssigkeit wird mit Druck auf die Ampulle in den Hals gespritzt und… Weiterlesen »
Ich kann bestätigen, dass das Trinken von Wasser nach etwa drei, vier großen Schlucken auch bei mir den Krampf zuverlässig löst. Dieser Mechanismus ist für mich nicht nur wichtig, um die Beschwerden abzustellen. Sondern auch, um selbst zu validieren, dass es sich bei den Schmerzen nicht um eine Herz-Problematik handelt.