Artikel Kopfzeile:
Kieferorthopädie
Was bringen Zahnspangen wirklich?
Noch zahlen die Krankenkassen die Zahnspangen für Millionen Kinder und Jugendliche. Doch Expert:innen bezweifeln, dass der Eingriff medizinisch notwendig ist.
Sprungmarken des Artikels:
Über das Video:
Doch schon seit mehr als zehn Jahren bemängeln Expert:innen die Datenlage. Sind Zahnspangen wirklich nötig oder eigentlich nur reine Kosmetik? Wir haben die Studienlage gecheckt.
Artikel Abschnitt: Was können Zahnspangen wirklich?
Was können Zahnspangen wirklich?
Unstrittig ist, dass Zahnspangen eines korrigieren oder gar verhindern können: die Zahnfehlstellung. Schiefe Zähne sowie vorstehende Ober- oder Unterkiefer lassen sich mit losen oder festen Zahnspangen über die Jahre korrigieren. Dabei scheint es keine Rolle zu spielen, ob der Draht ausschließlich im Mund oder als Gestell außerhalb angebracht ist.
Das allein wäre aber ein rein kosmetischer Effekt – nur auf dieser Basis bestünde keinerlei Grund für die Krankenkassen, die hohen Behandlungskosten für Zahnspangen zu übernehmen. Viele Ärzt:innen, Berichte und Broschüren weisen immer wieder darauf hin, dass auch die Gesundheit der Zähne von Zahnspangen profitieren kann – doch ist das umstritten.
Artikel Abschnitt: Was können sie nicht?
Was können sie nicht?
Was bislang noch gar nicht untersucht wurde: ob Zahnspangenträger:innen später eher oder weniger dazu neigen, Zähne zu verlieren, lockere Zähne zu haben oder Zahnschmerzen zu entwickeln. Dazu lässt sich bislang keinerlei Aussage treffen.
Ein weiterer Punkt: Um den Effekt von Zahnspangen wirklich untersuchen zu können, müsste auch berücksichtigt werden, wie gut Menschen über Jahre hinweg ihre Zähne pflegen. Denn: Wer als Kind eine feste Zahnspange trägt, sollte nach Möglichkeit nach jeder Mahlzeit gründlich seine Zähne putzen. Vielleicht führt also gar nicht die Zahnspange an sich dazu, dass die Zähne nach fünf, zehn oder 20 Jahren gesünder sind – sondern lediglich der Mehraufwand vor dem Badezimmerspiegel.
Aufgrund des IGES-Gutachtens fordern die Spitzenverbände der Krankenkassen daher, dass langfristige Studien in Auftrag gegeben werden. Sollten sich die Eingriffe als medizinisch nicht notwendig herausstellen, müssten Eltern die Kosten in Zukunft komplett selbst tragen.
Artikel Abschnitt: Sind feste Zahnspangen besser?
Sind feste Zahnspangen besser?
Außerdem gilt für beide Varianten: vom Anfang bis Ende ist Disziplin gefragt. Kinder müssen auch die losen Spangen viele Stunden pro Tag tragen, damit sie wirklich helfen. Manche Ärzt:innen raten zu 12 oder sogar 16 Stunden. Nicht immer wird das eingehalten. Bei festen Spangen hingegen müssen die Kinder besonders auf die Mundhygiene achten – heißt konkret: bis zu zehn Minuten Zähneputzen. Denn Spangen und Brackets bieten viel Fläche, an der sich Essensreste sammeln und Bakterien wunderbar ausbreiten können.
Artikel Abschnitt: Sollte man Kinder möglichst früh behandeln?
Sollte man Kinder möglichst früh behandeln?
Artikel Abschnitt: Was wird bezahlt?
Was wird bezahlt?
Die Eltern müssen dabei einen Eigenanteil von 20 Prozent übernehmen. Aber: Sobald die Zahnspange nach zwei bis drei Jahren wieder entfernt ist, erstatten die Krankenkassen diese Vorleistung gegen eine Abschlussbescheinigung des Arztes/der Ärztin.
Brackets in der passenden Zahnfarbe, mit denen der Draht an den Zähnen befestigt wird oder bestimmte Speziallegierungen der Bögen sind hingegen Privatleistungen.
Artikel Abschnitt: Können auch Erwachsene Zahnspangen tragen?
Können auch Erwachsene Zahnspangen tragen?
Die Behandlungskosten müssen Erwachsene selbst tragen. Die belaufen sich auf mehr als 1000, meist auf mehrere 1000 Euro. Denn die Zähne müssen oft langfristig stabilisiert werden, mit sogenannten Retainern, die die Zähne dauerhaft in Position halten.
Gut zu wissen, in welchem Preissegment eine vollständige Behandlung im Durchschnitt liegt. Ich möchte mir auch eine Zahnspange machen lassen, weil ich mit meiner Zahnstellung nicht mehr zufrieden bin. Hoffentlich finde ich zur nächsten Woche auch eine gute Kieferorthopädie-Praxis.
https://www.grund-zaehne.de/kieferorthopaedie/kieferorthopaedie
Interessant, dass selbst in den 30er noch eine Zahnkorrektur möglich scheint. Ich selber hatte als Jugendlicher auch eine Zahnspange. Ich finde es gut, dass die kosten bis man 18 Jahre alt ist größtenteils übernommen werden. Hilfreich bei diesem Thema war auch dieser Link https://www.kassler-marali.de/.
Ich bekomme bald eine Zahnspange vom Kieferorthopäde. Da ich schon erwachsen bin, schäm eich mich ein wenig. Durch den Beitrag weiß ich aber, dass dies nichts Schlimmes ist und ich offen damit umgehen kann. Mehr dazu: https://www.kfo-praxis-wrensch.de/kieferorthopaedie-berlin
Mein Sohn bekommt eine Zahnspange. Interessant, dass bei starken Beeinträchtigungen eine feste Spange fast Pflicht ist. Der Arzt soll bei ihm entscheiden, was notwendig ist. Mehr dazu: https://www.dr-jebens.at/kontakt/schwechat
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich stimme Ihnen zu, Selbst jenseits der 20er und 30er kann man noch über eine Zahnspange nachdenken. Es freut mich zu hören, dass sich die Zähne noch um einige Millimeter verschieben lassen, obwohl das Kieferwachstum und die Zahnentwicklung abgeschlossen sind. Ich würde auch gerne… Weiterlesen »