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Geheimnis Bindegewebe
Wie sinnvoll sind Faszienrollen?
Training mit Faszienrollen ist in – für mehr Beweglichkeit, gegen Verspannungen, gegen Muskelkater oder Cellulite. Doch ist der Hype wirklich gerechtfertigt?
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Faszien spielen eine Rolle in der Entstehung von Schmerzen
Die Fußballnationalmannschaft nutzt Faszienrollen im Training, Physiotherapeut:innen empfehlen sie, Sanitätshäuser verkaufen sie. Auch Fitnessstudios werben mit Faszientrainings.
Die Faszien sollen nach Ansicht von Befürworter:innen mehr als nur eine Hülle sein. Vielmehr sollen sie durch ihre übergreifende Struktur eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Verspannungen und Schmerzen spielen und Kräfte übertragen können.
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Werbung preist Faszienrollen oft als Allheilmittel an
Sie sollen das Bindegewebe straffen und so beispielsweise auch gegen Cellulite helfen. Von Kopf bis Fuß kann man Körperstellen mit der Rolle massieren, also bestimmte Körperpartien "ausrollen", insbesondere an den Beinen, am Gesäß und am Rücken.
Self-myofascial Therapy (SMT) nennt das ein Hersteller, der damit wirbt, dass man sich damit auf sportliche Belastungen vorbereiten oder die Regeneration fördern könne.
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Forschung steht noch am Anfang
Ebenso fehlen Belege dafür, dass angebliche Verklebungen von Faszien eine Schmerzursache sind. Trotzdem werden längst zahlreiche Techniken gelehrt und Bücher verkauft.
Israelische Forschende kamen nach einer Auswertung der Studienlage 2017 zu dem Schluss, dass sie keine klinischen Studien finden konnten, die den Einfluss eines selbst durchgeführten Faszientrainings auf fasziale Schmerzen untersuchten.
Auch ein britischer und ein finnischer Forscher blieben nach einer Sichtung der Studienlage 2015 vorsichtig: Das Faszientraining scheine die Flexibilität zu steigern und Muskelkater zu reduzieren. Offenbar habe es mehrere mögliche nützliche Effekte für Athlet:innen und die Allgemeinbevölkerung, darunter gesteigerte Flexibilität und Regeneration.
Das sieht auch Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln so: "Faszientraining kann die Durchblutung der Muskeln fördern und den Stoffwechsel im Bindegewebe unterstützen. Es kann die Beweglichkeit verbessern, diese Effekte verfallen jedoch wieder, sobald ein Muskel nicht ausreichend bewegt wird."
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Und jetzt?
Wenn Faszientraining, dann richtig
Grundsätzlich gelte: "Bewegung ist immer die beste Option, auch und vor allem bei Verspannungen." Heißt: Wer seine Muskeln nicht trainiert, kann mit dem Bindegewebe allein nicht viel erreichen. Macht man es falsch, kann die Bewegung auf der Hartschaumrolle möglicherweise schaden.
Der Bewegungsdruck sollte nur in eine Richtung ausgeführt werden, und zwar zum Herzen hin. "Wird vom Herzen weg gerollt, hat der venöse Rückstrom viel härter zu arbeiten", sagt Froböse.
Das könne bei älteren Menschen problematisch werden. Wer alleine mit der Rolle arbeiten will, sollte also vorher eine Ärztin oder einen spezialisierten Physiotherapeuten um Rat fragen.
Schmerzen lassen sich etwa lindern, indem man dort punktuell Druck ausübt mit der Rolle oder einem Ball. Rollen mit gewellter oder genoppter Oberfläche dienen übrigens nicht der Regeneration, sondern werden vor allem von Sportler:innen vor einem Wettkampf eingesetzt.
Über den/die AutorIn:
Ob man sich dehnt der Yoga macht ist nicht identisch mit Faszien ausrollen. vielleicht führen Sie zum gleichen Ergebnis. und ohne Studie kann das nicht nachgewiesen werden. Und wenn ich es selbst ausprobiere bin ich nicht repräsentativ für alle anderen Menschen. da man sich damit auch schädigen kann bin ich… Weiterlesen »
Es gibt aber viele Studien zu Dehnungen oder Joga, Faszien ausrollen ist ja nichts anderes. Es wäre besser die Übungen auszuprobieren und dann eine Meinung zu fällen 😉
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