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Quarks Daily Spezial
Ciao Monogamie – machen offene Beziehungen glücklicher?
Etwa jeder Dritte geht in seinem Leben fremd. Grund genug, das Konzept Monogamie infrage zu stellen und unsere Beziehungen zu öffnen?
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Wunsch nach anderen Menschen steckt in uns
Wenn man sich die Gründe fürs Fremdgehen anschaut, wird klar: Es gibt neben Unzufriedenheit in der Beziehung, fehlender Liebe oder Wut auf den Partner/die Partnerin auch noch etwas anderes: den Wunsch nach Abwechslung oder sexuelles Verlangen.
Das heißt: Fremdgehen muss nicht immer damit zu tun haben, dass in der Beziehung etwas schiefläuft. Auch in glücklichen Beziehungen kommt es vor, dass eine Person sich plötzlich zu anderen Menschen körperlich hingezogen fühlt.
Ist Monogamie nicht natürlich?
Diese Frage beschäftigt auch die Wissenschaft. Bisher hat sie keine eindeutige Antwort gefunden. Auf der einen Seite gibt es Hinweise, dass unsere Vorfahren in eheähnlichen Strukturen und sogenannten Kernfamilien mit zwei Eltern und gemeinsamen Kindern zusammengelebt haben. Zum anderen gibt es auch Knochenfunde, die auf polyamore Beziehungskonstrukte hinweisen.
Der bisherige Stand der Forschung kommt eher zu dem Schluss, dass in der Geschichte der Menschheit immer schon mehrere Beziehungsformen parallel existiert haben. So wie heute auch. Klar ist: Es gibt immer mehr Menschen, die über offene Beziehungen und Polyamorie als Beziehungsmodell nachdenken.
Kann man mehrere Menschen lieben?
Die kurze Antwort lautet: ja.
Alle Beziehungsformen, die von der klassischen Monogamie abweichen, werden in der Forschung als “einvernehmliche Nichtmonogamie" zusammengefasst. Darunter fallen neben offenen Beziehungen auch andere Formen wie Swingen, Cruisen oder Polyamorie, bei der mehrere Menschen mehr oder weniger gleichberechtigt miteinander eine Liebesbeziehung haben.
Polyamorie unterscheidet sich vor allem dadurch, dass sie nicht auf sexuellem, sondern auf emotionalem Verlangen basiert. Also einen Wunsch nach einer emotionalen Liebesbeziehung zu mehr als einer Person beinhaltet.
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Können offene Beziehungen Fremdgehen vermeiden?
Für Menschen, die dieses Bedürfnis intrinsisch verspüren, kann es sehr schwierig sein, eine monogame Beziehung zu führen – und treu zu bleiben. Möglicherweise ist das auch ein Grund, weshalb so viele Menschen fremdgehen. In einem solchen Fall kann eine Öffnung der Beziehung eine Möglichkeit sein, das Bedürfnis auszuleben, ohne Schluss zu machen oder den anderen zu hintergehen.
Und so kann man eben auch rausfinden: Ist das ne Phase? Bin ich gerade einfach experimentierfreudig? Oder habe ich da wirklich einen Wunsch, der in mir steckt und den ich auf Dauer nicht ignorieren kann?
Übrigens: In der Forschung konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass Menschen in einvernehmlichen, nicht monogamen Beziehungen weniger glücklich sind als Menschen in monogamen Beziehungen.
Für wen sind offene Beziehungen geeignet?
Darauf hat die Wissenschaft keine eindeutige Antwort. Beziehungen sind so individuell wie wir Menschen selbst. Das heißt, dass man eben alles für sich ausprobieren muss. Bei manchen Paaren klappt's, bei anderen nicht.
Grundsätzlich weiß man, dass Stabilität, Offenheit und Vertrauen wichtige Bausteine sind, damit eine Öffnung der Beziehung funktioniert. Expertinnen und Experten empfehlen außerdem klare Regeln und intensive Kommunikation.
Führen offene Beziehungen zu mehr Eifersucht?
Eifersucht ist bei offenen Beziehungen definitiv ein Thema. Jedoch konnte bisher in Studien nicht gezeigt werden, dass Menschen in offenen Beziehungen mehr Eifersucht empfinden als Menschen in monogamen Beziehungen. Das ist bisher noch nicht gut genug erforscht.
Es gibt Hinweise, dass es auch hier sehr individuell ist, ob eine Öffnung der Beziehung Eifersuchtsgedanken verstärkt oder nicht.
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Vielen Dank, dass sie sich dieses Themas annehmen. Allerdings finde ich es schwierig, wenn sie Begriffe wie „Treue“, „fremdgehen“, „Kuckuckskinder“ nicht hinterfragen und sie in einer Form benutzen, die eine gewisse Wertung in den Artikel bringt. „Treue“ in polyamoren oder offenen Beziehungen setzt ein stabiles Urvertrauen voraus, was in herkömmlichen… Weiterlesen »