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Quarks Daily Spezial
Daten für alle – So helfen Datenspenden uns, statt nur der Werbung
Google, Meta und Amazon sammeln jeden Tag unsere Daten. Und sie bunkern sie für gewerbliche Zwecke, statt sie zu teilen oder transparent mit ihnen umzugehen. Dabei könnten diese Datenschätze in vielen Lebensbereichen helfen, zum Beispiel in der Stadtplanung oder der Medizin.
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Datenberge überall
Wir suchen bei Google, teilen Fotos bei Instagram, kaufen bei Amazon und messen unsere Herzfrequenz mit der Apple-Watch. Es gibt kaum einen Bereich unseres Lebens, der nicht auf die eine oder andere Weise Daten abwirft. In den vergangenen Jahren hat sich die Menge dieser Daten stark erhöht und wird es wohl auch weiterhin tun: 2016 lag der weltweite Datenverkehr noch bei einem Zettabyte pro Jahr. Laut Schätzungen der Europäischen Kommission sollen es dagegen 2025 jährlich 175 Zettabyte sein.
Ein Zettabyte bietet Platz für knapp 12 Millionen Youtube-Videos in 4K-Auflösung.
Anders gesagt: Wir generieren inzwischen gewaltige Datenmengen.
Intransparente Datenkraken
Das Problem ist, dass wir viele dieser Daten unbewusst oder zwangsweise weitergeben und sie sich bei einigen wenigen sehr großen Internetdienstleistern sammeln, die sie bisher vor allem für Werbung und Gewinnmaximierung nutzen. Die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erlaubt wenigstens ein Mindestmaß an Kontrolle: Wir können entscheiden, ob wir nicht essenzielle Cookies zulassen oder nicht. Aber alle Cookies verhindern können wir nicht. Und was genau mit unseren Daten gemacht wird, die zu Funktionszwecken wichtig sind, das erfahren wir nicht.
Für diese Praktiken stehen nicht nur die großen Internetkonzerne in der Kritik, sondern auch die DSGVO selbst, weil sie Nutzer:innen weder Transparenz noch echte Kontrolle über ihre Daten bietet.
Big Data
Um mal ein Beispiel zu nennen, welche Daten von uns im Netz erhoben werden: Das Programm Google Ads, das von vielen Websites als Cookie gesetzt wird, beobachtet unser Klickverhalten und unseren Standort. Es ist nur eines von vielen Programmen, die unser Verhalten im Netz analysieren, um personalisierte Werbung zu optimieren und Daten für mögliche Entwicklungsprojekte in der Zukunft zu speichern.
Die Datenmengen, die die Konzerne dabei anhäufen, fallen unter den Begriff Big Data. Es sind Massen, die sich nicht mehr ohne technische Hilfe auswerten lassen. Wie diese Informationen ausgewertet und kontextualisiert werden, können wir als Privatpersonen allerdings nicht durchblicken. Schon allein deswegen ist es schwierig zu wissen, zu welcher Nutzung der eigenen Daten wir eigentlich zustimmen.
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Gezielte Spenden
Wie es auch anders gehen kann, hat das Robert-Koch-Institut (RKI) während der Covid-Pandemie gezeigt: Im April 2020 startete es die sogenannte Corona-Datenspende-App (nicht zu verwechseln mit der Corona-Warn-App). Durch die Datenspende-App konnten Nutzer:innen Ende 2022 die Daten ihrer Smartwatches und Fitness-Armbänder direkt mit dem RKI teilen. Zu diesen Daten gehörten unter anderem der Ruhepuls und körperliche Aktivität. Ein erhöhter Ruhepuls bei niedriger körperlicher Aktivität ist ein Anzeichen für Fieber, was wiederum ein potenzielles Symptom von Covid-19 ist. Auf dieser Basis erstellte die App Fieberkurven, um ein genaueres Bild zur Verbreitung des Coronavirus zu bekommen. Knapp 500.000 Menschen haben bis zur Einstellung der App am 31.12.2022 ihre Daten geteilt.
Ein besserer Überblick in einer Pandemie ist aber nur ein Beispiel, bei dem Datenspenden helfen können. Für die kommunale Stadtplanung wäre zum Beispiel interessant, wer was wo online kauft und sich liefern lässt. Solche Informationen können in Zukunft helfen, den innerstädtischen Lieferverkehr durch klug gesetzte Paketstationen und weniger Lastwagen zu entspannen.
Unabhängig vom Einsatzbereich ist die Idee immer dieselbe: Konkrete Studien und Projekte unter anderem in der Medizin, den Sozialwissenschaften, der Stadtplanung oder der Informatik sollen gezielt Daten bekommen, die in ihrer Qualität für das jeweilige Projekt brauchbar sind. Unsere Daten, die wir tagtäglich produzieren, wären dabei umfangreicher und näher am Alltag, als man es in gängigen wissenschaftlichen Experimenten oder Umfragen erreichen könnte. Die pauschale Anhäufung von Datenmassen mit zweifelhafter Qualität soll dagegen vermieden werden.
Wir brauchen mehr Kontrolle über unsere Daten
Manche könnten misstrauisch werden: Jetzt sollen wir auch noch freiwillig unsere (teilweise sehr persönlichen) Daten hergeben? Tatsächlich steckt dahinter aber die Idee, dass wir als Bürger:innen bewusster aussuchen können sollten, in welche gesellschaftlichen Projekte wir unsere Daten investieren. So wie wir es auch mit unserem Geld tun würden.
Datensouveränität ist der Begriff dazu, der in den letzten Jahren immer mehr Aufwind bekommen hat. Gerade im Kontext von Big Data ist bisher nämlich ganz und gar nicht klar, wem eigentlich die Daten gehören, die von Konzernen und Marketingunternehmen gesammelt werden.
Die zentrale Frage ist: Wer darf welche unserer Daten wie verwenden? Und könnten wir mit ihnen nicht besser unsere Zukunft gestalten, statt die nächste Werbeanzeige?
Über den/die AutorIn:
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Daten löschen ist ein MUSS in der heutigen Zeit.Wir haben auch keine „privaten“ Bilder weder im Computer noch sonst wo.Wir machen es wie Sera:zu 99% sicher!Wie Martin alter Computer Festplatte entfernt und mehrfach mit Bohrmaschine durchlöchert.Selbst ist die Frau.
Ich lösche meine Daten:Mit Shredder8,DSI Permanent File Eraser,Disk Clean.Sind meine Daten und gehen niemand was an,auch nicht welche Seiten ich besuche.
Sera ,völlig RICHTIG.Habe meinen alten Computer gelöscht und zusätzlich Festplatte entfernt und geschreddert.