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Schlafmangel - macht er uns dick, dumm und krank?
Millionen Menschen schlafen schlecht. Auf Dauer schlaucht das enorm. Aber nicht hinter jeder durchwachten Nacht steckt eine Schlafstörung.
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Wann spricht man von einer Schlafstörung?
Mehr als jeder zweite Deutsche sagt von sich, dass er Probleme damit hat ein- oder durchzuschlafen. Eine schwere Schlafstörung - Fachleute sprechen von Insomnie - haben rund sechs Prozent der Menschen in Deutschland. Das heißt nach offizieller Definition: Sie finden mehr als einen Monat lang an mindestens drei Tagen in der Woche nicht in den Schlaf. Oder sie wachen immer wieder auf und sind am nächsten Tag übermüdet.
Lerche oder Eule?
Das Leben gegen die innere Uhr ist einer der Hauptgründe für Schlafstörungen. Der Hintergrund: Jeder Mensch hat einen eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus, den die innere Uhr vorgibt. Sie entscheidet darüber, ob wir eher zu den Lerchen oder zu den Eulen gehören, also lieber früher oder später aufstehen. Wann wir müde werden, steuern Hormone, vor allem Melatonin und Adenosin. Der Melatonin-Spiegel steigt an, wenn es dunkel wird. Adenosin wird tagsüber produziert und reichert sich im Gehirn an. Ist eine bestimmter Schwellenwert erreicht, macht uns das schläfrig.
Warum wir schlecht schlafen
Auch Stress hindert uns daran, einzuschlafen, oder lässt uns nachts stundenlang wachliegen. Die Gene können verantwortlich sein oder bestimmte Krankheiten. Eine dieser Krankheiten ist die Schlafapnoe, bei der es nachts zu Atemaussetzern kommt. Weitere Beispiele: Das Restless-Legs-Syndrom, also unruhige Beine, Multiple Sklerose oder auch psychische Erkrankungen wie Depressionen. Wer chronisch schlecht schläft, sollte daher in jedem Fall zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen, um dort klären zu lassen, ob eine dieser Erkrankungen für unruhige Nächte sorgt.
Krank durch Schlafmangel
Krankheiten können uns den Schlaf rauben. Doch es geht auch umgekehrt: Wer dauerhaft nicht gut schläft, wird krank, denn der Körper braucht Schlaf, um zu regenerieren. Während wir schlafen, werden zum Beispiel schädliche Stoffe aus dem Gehirn abtransportiert. Forschende gehen deshalb davon aus, dass durch dauerhaften Schlafmangel das Risiko für Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer steigt. Außerdem begünstigen Schlafstörungen Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das hat eine große Übersichtsstudie gezeigt.
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Schlaflosigkeit als Krankheit anerkannt
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Schlaf-Wach-Störungen inzwischen in den internationalen ICD-Katalog aufgenommen. Das ist ein Katalog, in dem alle anerkannten Diagnosen aufgeführt sind. Für Schlafmediziner:innen ist das ein Meilenstein, weil Schlafstörungen damit jetzt offiziell den gleichen Stellenwert haben wie Herz- oder Krebserkrankungen.
Schlafmittel sind keine Dauerlösung
Rund 1,5 Millionen Deutsche nehmen fast täglich ein Schlaf- oder Beruhigungsmittel. Dabei sollten solche Medikamente – wenn überhaupt – nur selten eingenommen werden, weil sie Nebenwirkungen haben. Verschreibungspflichtige Benzodiazepine und Z-Substanzen machen abhängig. Einige Antidepressiva und einige frei verkäufliche Antihistaminika, die müde machen, verlieren mit der Zeit ihre Wirkung. Mittel mit Melatonin wirkten in Studien kaum besser als ein Placebo.
Was gegen Schlaflosigkeit helfen kann
Wer ab und zu mal keine Ruhe findet, kann selbst etwas dagegen tun. Zum Beispiel einen regelmäßigen Schlafrhythmus einhalten. Alkohol sollte man meiden. Er hilft zwar in der Regel beim Einschlafen, verhindert aber oft das Durchschlafen - genauso wie ein schweres Abendessen. Ganz wichtig: Druck ist kontraproduktiv. Je mehr wir schlafen wollen, desto schlechter funktioniert es.
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Schade, das dass Thema Hormone fehlte. Ich habe bis zu den Wechseljahren immer gut geschlafen und kenne viele Frauen, die das gleiche Problem haben.
Die innere Uhr lauft auf zwei Beinen. Die Hauptuhr ,SCN, suprachiasmatic nucleus, lauft auf Licht. Gerne abends mehr rot als Blau. Das zweite , dezentrale Uhrsystem, lauft auf Ess-Zeiten. Diese Uhr hat es schwierig bei Daueresser. Mit trf, time restricted feeding, beispiel Sie essen nur zwisschen 12.00 und 18.00 Uhr,… Weiterlesen »