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Quarks Science-Cops Folge 22
Akte Cannabis:
Drogenexplosion durch Legalisierung?
Drogenexplosion durch Legalisierung?
Der Eigenkonsum von Cannabis soll unter bestimmten Bedingungen bald legal sein. Eine gute Idee? Die Science-Cops haben die Argumente des Pro- und Kontralagers überprüft.
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Denn die Debatte rund um die Legalisierung von Cannabis nimmt aktuell wieder Fahrt auf. Viele Menschen fordern, dass Kiffen keine Straftat mehr ist. Das ist nicht neu. Nur waren die Aktivist:innen ihrem Ziel noch nie so nahe. Denn alle drei Parteien der Ampelkoalition – SPD, Grüne und FDP – zeigen sich tendenziell offen für die Legalisierung und wollen zumindest den Anbau und die Abgabe der Droge zunächst in speziellen Vereinen, sogenannten Cannabisklubs, ermöglichen. Auch der Bezug von maximal 25 Gramm Cannabis soll da erlaubt werden.
Polizeigewerkschaften gegen Legalisierung
Trotzdem: Cannabis bleibt ein umstrittenes Rauschmittel – auch wenn es in anderen Ländern schon länger legal ist. Vor allem Polizeigewerkschaften sind gegen ein Ende des Cannabisverbots. Sie warnen vor steigenden Unfallzahlen und einem Anstieg des Drogenkonsums bei Jugendlichen.
Verwandelt die Teillegalisierung Deutschland in einen Drogenstaat? Kifft bald das halbe Land? Und vor allem: Ist Cannabis wirklich gefährlicher als Brokkoli? Die Science-Cops haben die Argumente der Befürworter:innen und Gegner:innen geprüft.
Wie gesundheitsschädigend ist Cannabis?
Ein zentrales Argument der Gegner:innen: Cannabis ist gefährlich und kann psychische Erkrankungen wie Psychosen und Depressionen auslösen. Aber nicht nur das: Cannabis stehe auch in Verdacht, Krebs zu verursachen. Das vorweg: Daniela Ludwig hat nicht völlig unrecht mit ihrer Aussage.
Trotzdem ist die Studienlage vor allem bei Krankheiten wie Krebs nicht ganz eindeutig. Was wir dazu wissen und ob es vielleicht sogar riskant ist, als junger Mensch mit dem Kiffen anzufangen, haben die Science-Cops überprüft.
Mehr Verkehrsunfälle durch Cannabis?
Bei Alkohol ist die Sache eindeutig: Zu viel davon beeinträchtig unsere Fahrsicherheit deutlich. Das Auto sollte man nach zu viel Alkohol definitiv stehen lassen. Aber passiert das auch, wenn man einen Joint raucht? Polizeigewerkschafter wie Rainer Wendt befürchten, dass eine Legalisierung zu noch mehr Straßenunfällen führt. Er warnt: "Wenn demnächst auch noch Bekiffte am Straßenverkehr teilnehmen, bekommen wir ein Problem."
Die Science-Cops schauen sich deswegen die aktuellen Unfallstatistiken an und stellen fest: In Deutschland werden Autounfälle durch Cannabiseinfluss gar nicht explizit erfasst. Warum bei dieser Frage aber ein Blick auf Erfahrungen aus dem Ausland lohnt, erklären wir im Podcast.
Quarks-Experiment: Mit Alkohol oder Cannabis hinterm Steuer – was ist gefährlicher (YouTube)
Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?
Erst Cannabis und dann Heroin, Koks und andere harte Drogen. Diesen Weg gehen nach Ansicht mancher Politiker:innen viele Menschen, die mit dem Kiffen beginnen. Der Verdacht: Junge Menschen, die früh Cannabis konsumieren, greifen früher oder später zu noch härteren Drogen. Der Gedanke liegt erst mal nahe. Denn tatsächlich haben in Europa oder auch in den USA die meisten Opiatabhängigen mit Cannabis angefangen.
Aber ist diese These so zu halten? Und warum fangen Menschen an, auch andere Opiate zu nehmen? Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Die Science-Cops gehen dem in der aktuellen Folge nach.
Cannabis ist das unnötigste was es gibt
Hier eine Studie die sich an einer Kausalanalyse versucht. „We find that the academic performance of students who are no longer legally permitted to buy cannabis substantially increases.“ – https://doi.org/10.1093/restud/rdx020
Es gibt hier einen sehr wichtigen Punkt, den ihr komplett ausgelassen habt. Zunächst mal sollte die Frage lauten, mit welcher Rechtfertigung wird ein Stoff überhaupt illegalisiert, und nicht legalisiert. Der derzeitige Zustand der Illegalisierung bedeutet für unzählige Kiffer, die schlicht und einfach niemandem was zu Leide tun, eine Stigmatisierung als… Weiterlesen »
Ja, leider sehr schwaches Fazit im Podcast. Insgesamt wirklich enttäuschend, da vor allem auf Strohmann Argumente der Verbotsfraktion eingegangen wird. Kein Legalisierungsbeführworter will an Minderjährige abgeben oder sagt, dass das Genussmittel per se Gesund sei.
Wenn man wegen Drogenkonsum sein lappen verliert hat er selber schuld, hätte er dann vorher daran denken sollen
Die Gegner unterschlagen grundsätzlich folgendes: >Anandamid (von Sanskrit Ananda: Freude oder reines Glück) bindet an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, an denen auch das THC der Cannabis-Pflanze andockt. Es ist bei ausreichender Dosierung auch in der Lage, THC und weitere Cannabinoide zu verdrängen.< … um irreführend bei den Konsumfolgen auch Depressionen… Weiterlesen »