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Quarks Storys Folge 35
Oxytocin – viel mehr als ein Kuschelhormon
Kann ein Spray verändern, wie ich mich fühle und verhalte? Bruno hat damit schon mal versucht, Geschäftstermine zu beeinflussen. Assal hofft, dass es gegen ihre Einsamkeit hilft. Aber was kann das angebliche Kuschelhormon Oxytocin wirklich?
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Das Hormon mit den vielen Gesichtern
Oxytocin kommt in jedem von uns vor – ganz natürlich. Es wird bei Berührungen ausgeschüttet, beim Küssen oder beim Orgasmus. Es kann aber schon reichen, wenn wir nur eine geliebte Person sehen: Oxytocin hat deswegen den Spitznamen Kuschelhormon bekommen. Klingt erst einmal logisch – aber in den letzten zwei Jahrzehnten haben Tausende Studien herausgefunden: Das Hormon hat viele Gesichter. Es ist längst nicht nur Kuschelhormon, sondern es kann auch negative Gefühle wie Angst verstärken. Und es kann beeinflussen, wie wir uns gegenüber fremden Gruppen verhalten. Aber was bewirkt es eigentlich in unserem Körper tatsächlich und was lässt sich damit erreichen?
Künstliches Hormon? Echte Wirkung?
Oxytocin wird nicht nur in unserem Gehirn produziert, sondern kann es auch künstlich hergestellt werden. Es wird medizinisch zur Einleitung von Geburten eingesetzt oder kann das Stillen unterstützen. Im Netz wird es allerdings auch als eine Art Liebestrank verkauft oder als "Liquid Trust“, um "vertrauensvolle und leidenschaftliche Atmosphäre“ zu erzeugen. Dabei ist nicht nur fraglich, ob die gekauften Sprays überhaupt das gewünschte Oxytocin enthalten, sondern auch, ob sie überhaupt eine Wirkung haben. Trotzdem ist der Wirkstoff als Nasenspray für die Forschung interessant. Nicht als Liebestrank, aber wenn es um Vertrauen geht.
Lückenfüller?
Im Medizinschrank für Psychopharmaka gibt es Stoffe, die die Stimmung aufhellen, oder welche, die Ängste dämpfen. Aber es gibt keinen, der uns dabei hilft, sozial kompetenter zu werden. Das sagt René Hurlemann, einer der Oxytocin-Forscher weltweit. Denn das Hormon macht uns empfänglich für soziale Signale und stellt sicher, dass ein Lächeln oder eine Berührung zu uns durchdringen. Zurzeit laufen einige Studien, um zu testen, ob Oxytocin in der Therapie eingesetzt werden kann. Dann würde es eine Lücke im Medizinschrank füllen.
Oxytocin gegen Einsamkeit
Assal ist einsam inmitten von Menschen. Sie hat das Gefühl, die anderen verstehen sie nicht oder wollen sie nicht verstehen. Also zieht sie sich zurück. Als sie von einer Studie hört, in der Einsamkeit bekämpft werden soll, macht sie mit. In dem Experiment bekommt sie Oxytocin oder ein Placebo als Nasenspray verabreicht – zusätzlich zu einer Gruppentherapie. Kann sie damit ihre Einsamkeit überwinden?
Die Macher
Autorin: Sophie Stigler
Moderation: Sebastian Sonntag
Regie: Sophie Müller vom Hofe
Dramaturgie: Sven Preger
Technik: Henning Schmitz
Redaktion: Jan Friese
P.S.: "Danke an "Nur-der-SCF“ für die Verwendung von Aufnahmen von Fans des SC Freiburg."
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ist ja in erster weise ein Opioid und hat sehr hohes suchtpotenzial.
Ich denke du meinst Oxycodon
knapp daneben – was du meinst ist oxycodon
fast 😀
Nein ist es nicht. Oxytocin ist ein körpereigenes Hormon.
Das Opioid ist Oxycodon.
Du verwechselst Oxytocin mit Oxycodon.
Auf den Kommentar habe ich gewartet – hier wird Oxytocin mit Oxycontin verwechselt, die beiden haben rein gar nichts gemeinsam.
Oxytocin (um das es hier geht) ist ein Hormon, Oxycontin ist der Markenname eines Schmerzmittels von Purdue Pharma, bei dem Oxycodon der Wirkstoff ist. Oxycodon ist ein Opioid.
Auf das Ergebnis – auch im beschriebenen Einzelfall – wäre ich sehr neugierig; schließlich ist das Thema in unserer Praxis für Psychotherapie tatsächlich ein Zentrales. Gibt es Adressen? Den Pharmakologen werde ich googlen. danke!