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Quarks Storys Folge 37
Glücksspielsucht –
Wer Pech hat, hat am Anfang Glück
Wer Pech hat, hat am Anfang Glück
Timo lebt ein Doppelleben, lügt und übergeht moralische Grenzen. Er ist glücksspielsüchtig. Quarks Storys erzählt und erklärt, wie er dem Doppelleben entkam.
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Glücksspiel ist kein Randphänomen
Bei rund 2,3 Prozent der deutschen Bevölkerung im Alter von 18 bis 70 Jahren ist eine Störung durch Glücksspielen erkennbar. Damit sind 1,3 Millionen Menschen in Deutschland von sogenanntem pathologischen Glücksspielen betroffen – weitaus mehr, als bisher angenommen. Viele der Betroffenen führen ein Doppelleben, um ihrer Sucht nachzugehen und sie zugleich vor Familie, Freund:innen und Kolleg:innen zu verheimlichen. Einer von ihnen ist Timo, er war die Hälfte seines Lebens automatenspielsüchtig.
Onlinespiele ziehen mehr Menschen in die Sucht
Heutzutage gibt es viele Handy-, Konsolen- und Computerspiele, die glücksspielähnliche Inhalte darstellen. Dabei werden von den Spielbetreiber:innen unter anderem Grauzonen genutzt, in denen der Jugendschutz nicht greift. Sogenannte "In-Game-Käufe" zum Beispiel sind legal – auch wenn sie sich, dem echten Glücksspiel zum Teil sehr ähnlich, durch Geldeinsatz und eine durch den Kauf vermeintlich gesteigerte Gewinnchance auszeichnen. Dadurch kommen auch immer mehr Minderjährige dazu, sogenannte simulierte Glücksspiele zu spielen. Im Jahr 2021 wurden allein in Deutschland 4,2 Milliarden Euro für "In-Game-Käufe" ausgegeben.
Kann Glücksspiel körperlich abhängig machen?
Bei der Glücksspielsucht gleichen die Auswirkungen im Gehirn denen einer stoffgebundenen Sucht, wie zum Beispiel bei Kokain. Der Dopaminausstoß während des Gewinns im Gehirn eines glücksspielsüchtigen Menschen ist vergleichbar mit dem High einer Person, die drogenabgängig ist und ihr Suchtmittel konsumiert. So macht die äußerlich nicht sichtbare Glücksspielsucht die Betroffenen körperlich genauso abhängig wie Personen mit einer stoffgebundenen Sucht. Für Außenstehende ist diese sogenannte "hidden addiction", wie die Glücksspielsucht von Forschenden auch genannt wird, aber wesentlich schwerer erkennbar.
Aus einem Doppelleben wird ein Leben mit Sinn
Timo war fast 30 Jahre lang abhängig von seiner Glücksspielsucht. Heute führt er ein glückliches und spielfreies Leben, in dem er seine Freizeit mit Präventions- und Aufklärungsarbeit füllt, statt mit Aufenthalten in der Spielhalle. Über seinen Weg aus der Sucht heraus spricht er in dieser Folge der Quarks Stories.
Für Menschen, die selbst eine Glücksspielsucht bei sich feststellen oder vermuten, ebenso wie für Angehörige, gibt es Beratungsstellen und Hilfsangebote, an die man sich auch anonym wenden kann:
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet Informationen: https://www.check-dein-spiel.de/
und telefonische Beratung zur Glücksspielsucht und zu problematischem Glücksspielverhalten:
0800 1 37 27 00
Beratungszeiten:
Montag bis Donnerstag: von 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Der Glücksspielfrei e. V., dem Timo angehört, bietet ebenfalls Beratung und Präventionsangebote für Betroffene und Angehörige:
Email: info@gluecksspielfrei.de
Die Hilfsgruppe der Anonymen Spieler bietet bundesweit Meetings an. Mehr dazu findet ihr hier: https://www.anonyme-spieler.org/
und die bundesweite Hotline der Anonymen Spieler lautet: 01805-10 40 11
Beratungszeiten: Montag bis Sonntag von 9 bis 21 Uhr / oder auch per E-Mail erreichbar: kontakt@anonyme-spieler.org
Die Macher:innen:
Autorin: Lena Rocholl
Moderation: Sebastian Sonntag
Regie: Sophie Müller vom Hofe
Storyline: Sven Preger
Redaktion: Jan Friese
Quellenangaben zum Artikel:
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Hmm, wenn ich mir so die Namen eurer Macher:innen unter euren Artikeln anschaue…
Divers seid ihr noch nicht so ganz.
Kann aber noch werden denke ich.