Quarks Storys Folge 42 – Einmal Sterben und zurück – was steckt hinter Nahtoderfahrungen?

Einzigartig und doch ähnlich

Es kann beim fast Ertrinken passieren, aber auch bei einer Ohnmacht: das Gefühl, den eigenen Körper zu verlassen und sich einer unsichtbaren Grenze zu nähern. Viele Menschen sagen nach einer Nahtoderfahrung, sie seien sich absolut sicher gewesen: "Ich sterbe jetzt". Was Menschen in diesem Moment erleben, ist völlig individuell – und doch tauchen bestimmte Elemente immer wieder auf – wieso? Diese Frage beschäftigt auch die Forschung und zumindest ein paar Antworten hat sie schon.

Nahtoderfahrungen auslösen

Um Nahtoderfahrungen zu untersuchen, müssen Forschende nicht darauf warten, dass ihre Proband:innen einen lebensbedrohlichen Unfall haben. Manche Psychedelika, also berauschende Substanzen, können Erlebnisse auslösen, die Nahtoderfahrungen stark ähneln. Die Neuropsychologin Charlotte Martial von der Universität Liège hat herausgefunden, dass zum Beispiel der Stoff Dimethyltryptamin, kurz DMT, fast alle klassischen Elemente einer Nahtoderfahrung auslösen kann. Interessant dabei: DMT kommt natürlich in unserem Körper vor und schützt anscheinend Nervenzellen bei Sauerstoffmangel vor dem Zelltod. Die Substanz könnte ein Puzzleteil sein, wenn es darum geht, herauszufinden, was sich im Gehirn bei einer Nahtoderfahrung abspielt.

Das Leben danach

Manuela hat eine Nahtoderfahrung während der Geburt ihres Kindes – darin bittet sie Gott, das Leben ihrer ungeborenen Tochter zu schützen. Nach ihrer Erfahrung muss das Leben auf ihrem Bauernhof mit Milchkühen weitergehen. Eine Frage lässt sie aber nicht los: Warum muss das ausgerechnet mir passieren? Darüber reden ist schwierig, allein, weil ihr die Worte fehlen, um zu beschreiben, was sie erlebt hat. Auf ihrer Suche nach einer Antwort auf ihre Frage entdeckt sie neue Seiten an sich. Und holt sich ihren Draht zum Jenseits auf ihren Hof.

Die Macher:innen

Autorin: Sophie Stigler

Moderation: Sebastian Sonntag

Regie: Jana Magdanz

Sounddesign: Timo Ackermann

Redaktion: Maike Westphal