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Quarks Science Cops Folge 7
Kommt Corona aus dem Labor?
Der Fall Wiesendanger
Der Fall Wiesendanger
Eine vermeintliche "Studie" der Uni Hamburg sorgt für Entsetzen in Wissenschaft und Politik. Ein Physik-Professor behauptet, Corona sei bei einem Laborunfall freigesetzt worden.
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"Studie": Corona stammt aus chinesischem Labor
Seit über einem Jahr bestimmt Corona unser Leben. Und irgendwie ist immer noch nicht so ganz klar, woher das Virus eigentlich genau stammt. Oder doch?
Die gängige Annahme der Wissenschaft: Das Coronavirus nahm seinen Ursprung bei Fledermäusen und gelangte über sogenannte Zwischen-Wirtstiere zum Menschen - vermutlich auf dem Wildtiermarkt in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan. Vollständig gesichert ist das aber bisher nicht.
Im Januar 2021 schickte die WHO darum ein Team von Expertinnen und Experten nach Wuhan, China, um sich die Sache mal genauer anzuschauen. Wie genau das damals abgelaufen ist, ließ sich jetzt, ein Jahr später, aber auch nicht so richtig klären. Mehrere Hypothesen stehen noch im Raum, der Bericht des Teams ist noch nicht veröffentlicht.
Dann die Schlagzeilen: Ein Hamburger Forscher will herausgefunden haben, woher SARS-CoV-2 in Wirklichkeit kommt – und zwar aus einem chinesischen Labor! So zumindest kommuniziert es die Universität Hamburg, an der der Physiker Roland Wiesendanger lehrt.
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Breit angelegte Diskussion als Ziel: Studie zum Ursprung der Coronavirus-Pandemie veröffentlicht
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Wissenschaftler ist sich ``sicher“
- Das Coronavirus sei so gut an menschliche Zellen angepasst, das könne nur künstlich hergestellt sein.
- Am virologischen Institut in Wuhan würde genau an solchen Coronaviren geforscht – mit dem Ziel, sie gefährlicher zu machen. Zufall?!
Ein gefundenes Fressen für Verschwörungsmystiker. Und auch einige Medien stürzen sich darauf: "Hamburger Professor sicher: ‚Corona kam doch aus einem Labor in Wuhan!‘" titelt etwa die Bild-Zeitung. Es folgen Live-Sendungen und Spekulationen, ob China die ganze Welt getäuscht habe. Immerhin gebe es ja jetzt diese Studie, mit über 600 Hinweisen.
Laborunfall? Ein Fall für die Science Cops
Bei näherer Betrachtung zeigt sich schnell: Die sogenannte "Studie" Wiesendangers hat im wissenschaftlichen Sinne diesen Namen nicht verdient.
Qualitätskriterien, die normalerweise an Universitäten selbst für Hausarbeiten gelten, sind in diesem Fall nicht eingehalten. Weder eine Forschungsfrage noch eine professionelle Methodik lassen sich erkennen, zu den Quellen gehören unter anderem Youtoube-Videos, Artikel von Focus Online oder Epoch Times.
Allein mit dieser Argumentation die Veröffentlichung als wissenschaftlichen Unfug abzutun, wäre aber zu einfach. In der Podcast-Folge stürzen sich die Science Cops also in die Ermittlungsarbeit und versuchen aufzudecken, was an den Thesen Wiesendangers dran sein könnte – und wo das Corona-Virus tatsächlich herkommt.
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Wow! Ein Beitrag für spätere Geschichtsbücher. So war die Corona Zeit! Diejenige, die falsch lagen, wähnten sich im Besitz der Deutungshoheit.
Spannend auch die Kommentare, intelligent, mit gesundem Menschenverstand.
Liebe Quarks Redaktion, wie wäre es mit einem aktuellen Interview mit Herrn Wiesendanger? Das wäre ehrliche Aufarbeitung.
Hallo Science-Cops, ich bin promovierter Immunologe und arbeite seit 12 Jahren im Bereich Immunologie/Molekularbiolgie, und bei aller Liebe, ihr habt euch hier den Namen Science-Flops verdient. – Reißerische, falsch zitierte Clickbait-Unterüberschrift („freigesetzt worden“ statt „höchstwahrscheinlich freigesetzt worden“) – Billige Abwertung des Begriffs Studie, obwohl bei Quellenstudien oft zB. Zeitungsartikel als… Weiterlesen »
Es ist doch einfach so: Die Frage nach dem Ursprung aus dem Labor MUSS berechtigt sein, OHNE dass man als Verschwörungstheoretiker abgetan wird, und zwar so lange bis sie eindeutig und nach wiss. Maßstäben geklärt ist. Genau das ist Wissenschaft und nicht das sich Festlegen auf eine „Höchstwahrscheinlich-Hypothese“, weil nicht… Weiterlesen »
Genau so! 👌
Jetzt wäre die Gelegenheit, noch mal den neuesten Stand der Wissenschaft zusammenzutragen und zu reflektieren. Hier ist ein recht ordentlicher Startpunkt: https://www.nzz.ch/feuilleton/kommt-das-virus-aus-einem-labor-in-wuhan-dem-raetsel-auf-der-spur-ld.1666314?reduced=true
Mit Verlaub geht’s im Interview der NZZ genausso spekulativ, unseriös und teilweise auch (bedingt)vorsätzlich die Unwahrweit sagend seitens Wiesendanger weiter.
Das sind ja lauter schlimme Worte für die Neue Züricher Zeitung! Wie wäre es mit jeweils einem Beispiel für: – spekulativ – unseriös – unwahr ? Roland Wiesendanger ist nicht irgendein dahergelaufener Wissenschaftsjournalierender sondern einer der besten und renommiertesten Physiker Deutschlands. Um ihn zu diffamieren möchte man schon ein Minimum… Weiterlesen »
Hey, Moment, Ihr nennt es eine Theorie, dass die verschwundene Wissenschaftlerin was mit dem Virus zu tun hatte.
Das ist bestenfalls eine Hypothese!
Bis zum Status einer Theorie, die alle vorhandenen Erkenntnisse erklärt und die durch Studien belegt ist, hat es keine von wiesendangers Behauptungen auch nur annähernd geschafft!
Habe mir den Podcast mal angehört und fand ihn sehr interessant, obgleich meine persönlichen Erfahrungen mit Vitamin D äusserst positiv sind. Was ich allerdings sehr schwierig finde, sich bei den Dosierungen und den Spiegeln auf irgendwelche Institutionen zu berufen, statt hier die wissenschaftlichen Fakten zu ergründen. Warum wird das RKI… Weiterlesen »