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Quarks Daily Spezial
Trennungskinder – geht’s auch ohne Schaden?
Trennungen sind schmerzhaft, für alle Beteiligten. Aber es gibt Strategien, die dabei helfen, eine Trennung möglichst gut zu gestalten.
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Wie Trennungen wann verarbeitet werden
Für Kinder unter drei Jahren fühlt sich eine Trennung der Eltern oft wie eine diffuse Bedrohung an. Drei- bis Fünfjährige entwickeln dagegen Schuldgefühle und denken, dass sie Einfluss darauf haben, wie sich die Eltern verhalten. Von Grundschulkindern weiß man, dass sie eher ein Thema mit der Loyalität haben. Auch für Jugendliche ist die akute Trennungssituation in der Regel belastend, denn sie fühlen sich verantwortlich für ihre Eltern und nehmen deren Sorgen bewusst wahr.
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Scheidungskinder lassen sich häufiger scheiden
Dass Kinder erstmal leiden, wenn Eltern sich trennen, ist klar. Aber nicht jede Depression, jede Essstörung und jede Sechs in Mathe hängt zwangsläufig damit zusammen. Denn wie Kinder sich entwickelt hätten, wenn die Familie zusammen geblieben wäre, weiß man nicht. Belegt ist aber, dass erwachsene "Scheidungskinder" sich häufiger trennen.
Was Eltern tun können
Obwohl man noch nicht so viel darüber weiß, wie sich eine Trennung langfristig auf die Psyche und die Entwicklung von Kindern auswirkt, zeigen Studien, dass man Kinder vor negativen Folgen schützen kann. Das Wichtigste ist, dass Eltern auch nach einer Trennung zusammenarbeiten, sich also absprechen und beide möglichst nach wie vor für ihr Kind da sind. Dazu gehört auch, dass sie ihre Kinder nicht für ihre Interessen einspannen.
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Wie getrennte Familien leben
Fast drei Viertel der Eltern bleiben nach der Trennung in Kontakt. Das heißt, sie reden miteinander und sprechen sich ab, wenn es um die Kinder geht. Sind die schon älter, ist es sinnvoll, wenn sie mitentscheiden können, wie und wo sie leben möchten. Aktuell wohnen Kinder in 90 Prozent der Fälle bei der Mutter und sehen das andere Elternteil, also meist den Vater, nur am Wochenende oder noch seltener.
Im Gegensatz dazu gibt es das Wechselmodell. Das heißt, das Kind lebt zu gleichen Teilen bei beiden Eltern in deren Wohnungen. Zum Beispiel eine Woche hier, eine Woche dort. Wenn Eltern die Zeiten anders verteilen, zum Beispiel 3 Tage hier, 4 Tage dort, spricht man vom asymmetrischen Wechselmodell. Diese Variante hat in einer großen Studie besser abgeschnitten als die, bei der sich die Eltern die Betreuung fifty-fifty aufteilten. Denn alle Beteiligten fühlten sich wohler, wenn ein Elternteil die Hauptverantwortung übernimmt. Noch entscheiden sich sehr wenige Familien für das Wechselmodell.
Eine besondere Variante ist das Nestmodell. Dabei bleiben die Kinder in einer festen Wohnung und die Eltern wechseln sich dort mit der Betreuung und dem Zusammenleben ab.
Was die Wissenschaft sagt
Welches Modell das beste ist, kann man nicht mit Sicherheit sagen. In einer Studie kommt das Wechselmodell etwas besser weg, in einer anderen macht es keinen großen Unterschied, ob die Kinder wechseln oder hauptsächlich bei einem Elternteil leben. Zum Nestmodell gibt es aktuell noch wenig Forschung. Aber Psycholog:innen gehen davon aus, dass diese Variante für die Kinder besonders vorteilhaft ist.
Trennung gut kommunizieren
Dabei ist vor allem wichtig, dass Kinder sich zu keiner Zeit für die Trennung ihrer Eltern verantwortlich fühlen. Und sie sollten nicht in die Situation gebracht werden, dass sie sich zwischen den Eltern entscheiden müssen.
Wenn Eltern es schaffen, die Bedürfnisse und Gefühle ihrer Kinder zu sehen und sie weiter Mama und Papa bleiben, profitieren Kinder enorm davon. Dazu gehört auch, dass andere Verbindungen, etwa zu den Großeltern oder anderen Familienmitgliedern oder Freund:innen nicht abreißen sollen. Aus Untersuchungen weiß man, dass insbesondere die Großeltern eine wichtige Rolle spielen.
Beratungsangebote haben sich bewährt
Auch wenn Eltern bereit sind zu kooperieren, kann es hilfreich sein, dass sie sich Unterstützung bei einer Beratungsstelle holen. Weil eine Trennung dann in aller Regel unkomplizierter und ruhiger über die Bühne geht. Das ist gut untersucht.
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Meine ganze Kindheit und Jugend habe ich gehofft, dass sich meine Eltern scheiden lassen. Es gibt auch immer die andere Seite: Kinder und Jugendliche die unter einem Elternteil (zumeist den Vätern) sehr leiden. Hier kann die Scheidung eine Erleichterung bringen. Schade, dass es praktisch keine Studien zu dieser Art der… Weiterlesen »
Ich kann aus eigener Erfahrung und dem was ich bei anderen Trennungseltern wahrnehme nur sagen das das Familien- Unterhaltsrecht, ein, wenn nicht der zentraler Punkt ist der Wechselmodelle extrem schwer macht. Hier wird ein Familien- und Rollenmodell festgeschrieben und mit enormen juristischem Aufwand durchgesetzt das der Realität schon lange nicht… Weiterlesen »
Mhm. Das sind ja nette Tipps und Hinweise. Nur leider sind grad Väter nach der Scheidung mit einer neuen Partnerin (teils mit „neuen“ Kindern) zusammen, da passen die „alten“ Kinder gern nicht so mit ins Bild. Wie reagiert man da, wenn der Vater die Besuchswochenenden und Absprachen nicht wahrnimmt, also… Weiterlesen »
Männlich ? Sie sollten mal öfter an sich herabschauen. Typische Argumentationsweise von ExFrauen.
…hat leider nicht geklappt bei mir….Schon zu Beginn des Trennungsprozesses haben die Kinder immer nur mit Papa geschmust, wenn Mama nicht anwesend war. Eines der Kinder berichtete mir weinend, das die Mutter sie wegstiess, wenn sie vorher mit Papa im Auto gefahren ist anstatt mit der Mama. Mit der MAma… Weiterlesen »
Ich kann den Artikel aus eigener Erfahrung nur zu 100% zustimmen. Obwohl in der Ehe einiges schief gelaufen ist, kann ich nun mit meinem Ex-Mann gut reden und mich zu den Kindern abstimmen. Geholfen hat uns dabei die Kinderfürsorge (Mediation), bei der wir eher zufällig gelandet sind, und eine Psychologin,… Weiterlesen »