Darum ist ein Tsunami auch in Deutschland möglich

Es ist das Horrorszenario eines jeden Urlaubers. Viele haben noch immer die Bilder der zerstörerischen Welle im Kopf, die zur Weihnachtszeit 2004 in Thailand ganze Landstriche verwüstete. Die Welle kam so plötzlich, dass sich viele Menschen lange nichtsahnend am Strand aufhielten und erst spät bemerkten, mit welcher Kraft die Welle plötzlich ganze Hotelanlagen flutete und Autos, Häuser und Menschen mit sich riss.

Häufig führen Erdbeben im Meer dazu, dass sich später Tsunamis und damit gewaltige Wellen bilden, die an den Küsten und naheliegenden Landstrichen verheerende Schäden anrichten können und mitunter mehrere Tausend Tote fordern. Besonders dort, wo die Kontinentalplatten aneinander reiben, kommt es immer wieder zu Erdbeben. Das ist vor allem in asiatischen Ländern wie Japan oder Indonesien der Fall, aber auch in der Türkei bebt es regelmäßig und auch Deutschland bleibt nicht verschont. Hierzulande sind die Erdbeben jedoch vergleichsweise harmlos.

Trotzdem scheinen unsere Vorfahren bereits mehr oder weniger große Tsunamis in Europa erlebt zu haben. Wellen mit bis zu sechs Metern Höhe seien damals über das Meer gerauscht und überraschten Fischer und Küstenbewohner. Solche Berichte gibt es aus vielen verschiedenen Küstenorten der Nordsee. Das ist auch deshalb erstaunlich weil das Meer bei uns nicht sonderlich tief sind, in der Regel nicht tiefer als 100 Meter. Dass ein Tsunami direkt vor der Küste Deutschlands entsteht, ist also eher unwahrscheinlich.

Die bisherigen Schilderungen, die Forscher interessiert haben, lassen vermutlich eher einen anderen Schluss zu. Die damaligen Ereignisse führen die Forscher auf Erdrutsche in Portugal zurück. Dort, im Antlantik, soll der Ausgangspunkt der Welle gelegen haben, die anschließend über Frankreich bis nach Deutschland und Dänemark reichte.

Das große Problem bei Tsunamis liegt darin, dass die Warnsysteme nicht immer ausreißen, um die Leute mit genügend Vorlauf zu warnen. Meistens bleiben nur wenige Minuten, bis die Welle bereits die Küste erreicht hat. Je näher das Epizentrum des Bebens liegt, desto weniger Zeit bleibt zur Evakuierung und Rettung.