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Bau-Boom
Darum sollten wir keine Betonwüsten bauen
Immer mehr Menschen leben auf der Erde. Und derzeit verzeichnen wir einen wahren Bau-Boom. Gut für die Menschen – einerseits. Andererseits hat dies auch Folgen. Zum Beispiel für das Klima.
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Problem 1: Zement und Beton verbrauchen viel Energie
Denn die Herstellung von Zement ist sehr energieintensiv. Bei der Herstellung wird der Baustoff in einem Drehofen auf gut 1.400 Grad Celsius erhitzt. Doch der Energieaufwand dafür ist nur ein Teil des Problems, erklärt Peter Stemmermann vom Karlsruher Institut für Technologie: "Der Energieaufwand ist nur für circa ein Drittel des CO2-Fußabdrucks vom Zement verantwortlich." Der Rest entfalle auf eine chemische Reaktion, die bei der Herstellung abläuft: Bei der so genannten Entsäuerung reagiert Kalziumcarbonat (CaCO3) zu Kalziumoxid (CaO) und CO2. "Diese Reaktion ist sehr energieintensiv", sagt Stemmermann. Das macht zwei Drittel des Energiebedarfs bei der Zementherstellung aus. Und so macht auch der Zement den Löwenanteil des CO2-Fußabdrucks von Beton aus: Rund 90 Prozent, schätzt Stemmermann.
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Problem 2: Sandabbau bringt Probleme mit sich
Weltweit gibt es inzwischen eine regelrechte Sandknappheit. Darauf haben Wissenschaftler des Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung in Halle in einer Studie aus dem Jahr 2017 hingewiesen.
Wird an Stränden Sand abgebaut, hat das Folgen für das Ökosystem: Küsten erodieren, Korallenriffe sterben ab. Wüstensand ist keine Alternative als Baustoff: Der ist zu glatt geschliffen, der Beton wäre nicht haltbar genug.
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Problem 3: Bauboom fördert Versiegelung
Werden immer mehr Flächen versiegelt und verbraucht, gehen Lebensräume für Pflanzen und Tiere verloren. Wasser kann weniger schlecht abfließen. Die Gefahr für Hochwasser steigt.
Autorin: Annika Franck