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Cirruswolken
Darum ist Fliegen noch schädlicher fürs Klima als gedacht
Fliegen schadet dem Klima, das wissen wir. Doch nicht nur CO2-Emissionen sind ein Problem. Die Kondensstreifen sollten wir uns genauer anschauen.
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Inhalt
- Darum geht‘s: Kondensstreifen können zu Cirruswolken werden, die weite Teile des Himmels bedecken
- Darum müssen wir darüber sprechen: Cirruswolken erwärmen das Klima
- Aber: In den Berechnungen der Klimaschädlichkeit von Flugzeugen tauchen sie nicht auf
- Und jetzt? Mehr Forschung an Cirruswolken, mehr Innovation in der Luftfahrt
- Darum geht‘s: Kondensstreifen können zu Cirruswolken werden, die weite Teile des Himmels bedecken
- Darum müssen wir darüber sprechen: Cirruswolken erwärmen das Klima
- Aber: In den Berechnungen der Klimaschädlichkeit von Flugzeugen tauchen sie nicht auf
- Und jetzt? Mehr Forschung an Cirruswolken, mehr Innovation in der Luftfahrt
Artikel Abschnitt: Darum geht‘s:
Darum geht‘s:
Kondensstreifen können zu Cirruswolken werden, die weite Teile des Himmels bedecken
Es gibt langlebige und kurzlebige Kondensstreifen
Kondensstreifen sind die einzigen menschengemachten Eiswolken. Sie entstehen, weil Wasser um Rußpartikel aus den Abgasen der Flugzeuge kondensiert und gefriert. Sie können langlebig oder kurzlebig sein. Als langlebig gelten sie, wenn sie mindestens zehn Minuten am Himmel verbleiben.
Kurzlebige Kondensstreifen verziehen sich nach ein paar Minuten wieder, langlebige hingegen zerfließen in der Luft und können sich flächenmäßig zu sogenannten Cirruswolken ausbreiten. Dazu ist genug Wasserdampf in ausreichend feuchter und kalter Luft nötig. Werden Kondensstreifen zu Cirruswolken, wirken sie auf die Erderwärmung ein – mehr als viele denken.
Artikel Abschnitt: Darum müssen wir darüber sprechen:
Darum müssen wir darüber sprechen:
Cirruswolken erwärmen das Klima
Cirruswolken kühlen die Erde kaum ab
Während Wolken in tieferen Schichten in der Regel sehr dicht und voluminös sind und damit einen guten Teil der Sonneneinstrahlung reflektieren, lassen Cirruswolken den Großteil der Sonneneinstrahlung hindurch und reflektieren nur wenig zurück in den Weltraum. Sie kühlen die Temperatur auf der Erde also kaum ab.
Cirruswolken können auch dazu führen, dass sich weiter unten dichtere Wolken bilden. Manchmal passiert das, manchmal nicht. Wenn Cirruswolken tiefere, dichtere Wolken "herstellen", ist das gut, denn diese haben dann einen kühlenden Effekt. Viele Cirruswolken begünstigen aber kein Wachstum dichterer Wolken, sondern haben nur ihren eigenen, wärmenden Effekt in der Atmosphäre.
Cirruswolken speichern Wärme
Die hohen und dünnen Cirruswolken lassen die kurzwellige Sonnenstrahlung größtenteils hindurch, absorbieren aber die langwellige Wärmestrahlung und geben sie sowohl Richtung Weltraum ab als auch zur Erdoberfläche.
Weil Cirruswolken hoch und deshalb sehr kalt sind, geben sie von der absorbierten Strahlungsenergie nur wenig Richtung Weltraum ab. Dadurch üben sie einen relativ starken Treibhauseffekt aus. Denn die nach unten zur Erde gerichtete langwellige Wärmestrahlung und die durch die dünnen Cirruswolken durchgehende Solarstrahlung, überwiegen zusammen deutlich gegenüber der Abstrahlung in den Weltraum.
Besonders kritisch ist also, dass die Cirruswolken mehr Wärme auf der Erde halten, als ohne Cirruswolken auf der Erde bliebe. Das kann man sich wie in einem Treibhaus vorstellen: Das Treibhausdach lässt Strahlung (Licht und Wärme) hinein, aber die Glasscheiben verhindern, dass die Wärme wieder entweichen kann.
So ähnlich machen es die Cirruswolken auch. Zwar sind sie nicht ganz so undurchlässig für Wärmestrahlung wie das Glasdach eines Treibhauses, also sie lassen schon noch einen Teil Wärme entweichen. Aber ohne sie, bei klarem Himmel, könnte die Wärme ungehindert Richtung Weltraum entweichen und die Erdoberfläche würde sich weniger aufheizen.
Es gibt auch natürliche Cirruswolken
Cirruswolken entstehen auch auf natürliche Weise, nicht nur durch Flugzeugabgase. Und jene, die durch Flugzeugabgase entstehen, sind nicht mehr von den natürlichen zu unterscheiden. Doch je mehr Cirruswolken am Himmel sind, desto mehr verändern sie die Klimabilanz der Erde.
Durch die Cirruswolken, die auf unnatürlichem Wege hinzukommen, entsteht gewissermaßen ein Ungleichgewicht aus wärmenden und kühlenden Effekten durch das Zusammenspiel aller Wolken. Dadurch heizt sich die Erde auf. Eine aktuelle Studie geht davon aus, dass sich die Erderwärmung durch Cirruswolken, die aus Kondensstreifen entstanden sind, bis 2050 verdreifachen könnte.
Artikel Abschnitt: Aber:
Aber:
In den Berechnungen der Klimaschädlichkeit von Flugzeugen tauchen Cirruswolken nicht auf
Cirruswolken könnten zunehmen
Dabei geht eine Studie aus 2011 davon aus, dass Cirruswolken durch Kondensstreifen das Klima letztendlich mehr erwärmen werden als alles CO2, das seit Anbeginn der Luftfahrt durch Flugzeuge in die Atmosphäre gepustet wurde.
Außerdem könnte die Wolkenbildung durch Flugzeuge in den kommenden Jahren erheblich zunehmen. Die aktuelle Studie, die eine Zunahme des Strahlungsantriebs durch Cirruswolken aus Kondensstreifen um das Dreifache bis 2050 prognostiziert (im Vergleich zum Jahr 2006), geht davon aus, dass der Flugverkehr in den kommenden Jahren noch stärker zunimmt.
Weitere Angaben zum Artikel:
Was ist ein Strahlungsantrieb?
Artikel Abschnitt: Und jetzt?
Und jetzt?
Mehr Forschung an Cirruswolken, mehr Innovation in der Luftfahrt
Eine der Forscherinnen, die berechnet hat, wie stark die Klimaerwärmung durch Cirruswolken in den kommenden Jahrzehnten zunehmen wird, schätzt die Lage düster ein. Selbst wenn die Zahl der Rußpartikel aus Emissionen um 90 Prozent gesenkt würde, wäre das nicht genug, um den Klimaeinfluss durch Cirruswolken auf das Level vor einigen Jahren (2006) zu senken, sagt sie laut einer Pressemitteilung.
Flugrouten könnten stärker ans Wetter angepasst werden
Alternativ könnten Flugrouten geändert werden. Ob sich Cirruswolken bilden, ist auch von aktuellen Wetterbedingungen, Tageszeiten, dem Ort und der Flughöhe abhängig. Flugrouten könnten stärker an Voraussagen fürs Wetter ausgerichtet werden. Das müsste aber erst mal in all die Flugpläne einberechnet werden – ein riesiger Planungsaufwand. Außerdem besteht die Gefahr, dass Flugzeuge dadurch nicht den direkten Weg nehmen können, also länger fliegen und damit wieder mehr Treibstoff verbrauchen. In der Folge würde dann wiederum mehr CO2 ausgestoßen.
Cirruswolken müssten besser erforscht werden
Zusätzlich muss aber auch der Effekt der Cirruswolken aufs Klima besser erforscht werden. Es ist eher wenig bekannt darüber, welche Verbindung zwischen der Klimaerwärmung und der Wolkendecke in der Atmosphäre genau besteht und wie stark das Zusammenspiel der beiden die Temperatur auf der Erde beeinflusst. Diesen Effekt zu erforschen ist recht schwierig, da jede Wolke einzigartig ist. Feste Aussagen über die Absorption von Strahlung, die Ausbreitung der Wolke sowie ihre Lebensdauer lassen sich darum für eine ganz bestimmte Wolke vielleicht noch schätzen. Geht es jedoch um Wolken im Allgemeinen, lassen sich Effekte kaum simulieren.
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Artikel Überschrift:
ich finde flugzeuge gut
Notwendiger Hinweis:
Das Weiß der Flugverkehrs-Wolken aller Helligkeitsgrade ist reflektierte Sonneneinstrahlung, die allein oder gemeinsam mit der direkten Sonneneinstrahlung wirksam und somit nicht nur höchst wetter- bzw. klima- sondern auch gesundheitsrelevant ist. Diese Wirkungen und Auswirkungen sind noch viel ernster als jene des Treibhauseffektes.
können sie den genauen Grund für die höhere Bedenklichkeit ihres geschilderten Problems nennen..?
Auszug Eures Textes: Weil Cirruswolken hoch und deshalb sehr kalt sind, geben sie von der absorbierten Strahlungsenergie nur wenig Richtung Weltraum ab. Dadurch üben sie einen relativ starken Treibhauseffekt aus. Denn die nach unten zur Erde gerichtete langwellige Wärmestrahlung und die durch die dünnen Cirruswolken durchgehende Solarstrahlung, überwiegen zusammen deutlich… Weiterlesen »
Stimmt dieser Artikel? Auf Wikipedia kommt man zu einem anderen Ergebnis: https://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Verdunkelung Dabei wird bezug genommen auf das 3 tägige Flugverbot (11.9.2001 – 14.09.2001) über der ganzen USA nach 9eleven was zu einer Erhöhung der Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht um 1,1 Grad führte. Dort wird argumentiert, dass die Cirruswolken… Weiterlesen »
Hast recht. Aber dann funktionieren die Besteuerungsargumentationen nicht mehr. Man meint derzeit, mit einer Datenflut Tatsachen aus der Vergangenheit übertünchen zu können um „Wahrheiten“ zu erschaffen als Alibi für „Handlungbedarf.“ Die Cirruswolken spielen also Ping-Pong mit langwelligen Strahlen. Eher die Medien spielen Ping-Pong mit „Volkes Meinung“.