Durch deine Blumenerde verschwinden die Moore

Allein in der Europäischen Union fördern Unternehmen jährlich etwa 60 Millionen Kubikmeter Torf. Dabei geben die Moore zwischen 0,02 bis 0,13 Gigatonnen CO2 frei. Zusätzlich geht ihre Wirkung als natürliche Kohlenstoffsenke verloren: Normalerweise entziehen sie der Atmosphäre 150 bis 250 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

Wenn wir die Moore nicht schützen, sind die Klimaziele unerreichbar, egal wie schnell die Menschheit aus fossilen Brennstoffen aussteigt und die Emissionen im Mobilitätssektor senkt. Experten sagen, dass wir den Torfabbau in der EU bis 2030 einstellen müssen. Dabei darf er sich auch nicht in andere Teile der Welt verlagern.

Vor dem Abbau muss der Torf entwässert werden, dabei entsteht eine vegetationslose Wüstenlandschaft. Seltene Pflanzen verlieren dadurch ihren Lebensraum. Sonnentau, Fieberklee und Sumpfveilchen sind zum Beispiel sehr spezialisiert. Sie können nur im intakten Moor mit hohem Grundwasserstand überleben. Auch viele bedrohte Vögel nisten hier und büßen ihre letzten Rückzugsgebiete ein.

Schafft man die richtigen Bedingungen, sind Moore in der Lage sich zu regenerieren. Das dauert allerdings Jahrzehnte. Nur etwa ein Millimeter Torf wächst jedes Jahr.

In Deutschland können wir übrigens gleich damit anfangen, Torf zu sparen: Über 50 Prozent der Torfprodukte in Europa werden zu uns geliefert. Zwölf Millionen Kubikmeter Torf verbrauchen wir in Deutschland täglich, etwa zwei Millionen davon im Hobbybereich. Besonders hier ist es nicht schwer zu verzichten, denn torffreie Blumenerde gibt es in fast jedem Baumarkt.